Nach seinem Abschied zu Inter Mailand tritt Lucio verbal gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Bayern München nach: "Dieser Abschied war respektlos", sagt der Brasilianer.
Brasiliens Kapitän Lucio hat sich eine Woche nach seinem Wechsel zu Inter Mailand über die Art und Weise seines Abschieds beim deutschen Rekordmeister Bayern München beschwert und dabei vor allem Louis van Gaal kritisiert. "Es ist normal, dass jeder Trainer seine eigenen Vorstellungen hat.
Aber dieser Abschied war respektlos. Ich denke einfach, ein bisschen mehr Respekt hätte ich verdient gehabt. Ich hätte mir gewünscht, dass der Trainer erst mal mit mir spricht, bevor er sich festlegt", sagte Lucio in einem "kicker"-Interview.
"Die Art und Weise war nicht okay"
Es gab "viel Stress in den letzten Wochen, das fand ich nicht gut. Die Art und Weise war nicht okay", führte der 31 Jahre alte Abwehrspieler weiter aus. Deswegen sei er "ein bisschen traurig". Dennoch sprach Lucio nach fünf Jahren in München "von einer guten Zeit bei Bayern. Wir haben dreimal das Double geholt. Es ist schade, dass es nun zu Ende ging, aber so ist das Fußballgeschäft."
In der vergangenen Woche war der Innenverteidiger für rund acht Millionen Euro zu Inter Mailand gewechselt. Van Gaal hatte zuvor angesichts der großen Konkurrenz in der Bayern-Defensive erklärt, dass der Brasilianer nicht gesetzt sei.
Für Lucio nicht ganz nachzuvollziehen: "Ich bin Weltmeister, habe zweimal den Confed Cup gewonnen und wurde zum besten Abwehrspieler der Bundesliga gewählt. Ich brauche ihm doch nicht mehr zu beweisen, dass ich Qualität habe."
Karriereende in Italien
Nun sucht Lucio, der bei Inter einen Drei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat, in der Serie A eine neue Herausforderung. Eine Rückkehr in die Bundesliga schließt er dabei momentan aus.
"Wenn in Mailand alles so klappt, wie ich es mir wünsche, werde ich meine Karriere in Italien beenden. Dann kommt keine Rückkehr infrage, nicht nach Deutschland, nicht nach Brasilien", sagte der 31-Jährige, fügte aber an: "Wenn es natürlich schlecht läuft, kann im Fußball alles schnell gehen."
Bayern ist "ein verrückter Verein"
Eine Prognose über den Saisonverlauf bei seinem Ex-Klub wollte Lucio nicht abgeben.
Es sei zu früh, "das zu beurteilen. Bayern ist eben ein verrückter Verein, bei dem viel passiert, wenn die Mannschaft einmal nur Zweiter geworden ist. Immer gewinnen zu müssen sorgt für Stress im Club", meinte er.
Auf ein Wiedersehen mit den Bayern in der Champions League legt Lucio keinen Wert: "Nein, lieber nicht. Da gibt es leichtere Gegner."
Lucio im Steckbrief