Causa Boateng: Labbadia kritisiert Ze Roberto

SPOX
03. November 200911:16
Die Causa Boateng: Hamburgs Trainer Bruno Labbadia maßregelt Ze RobertoImago
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Dicke Luft beim Hamburger SV: Trainer Bruno Labbadia maßregelt seinen Mittefeld-Star Ze Roberto. Der Brasilianer hatte am Wochenende seinerseits den HSV-Coach kritisiert, weil der den sichtlich verletzten Jerome Boateng zu spät ausgewechselt hatte.

"Wir können nicht dulden, wenn ein Spieler sich so äußert", sagte Bruno Labbadia am Montag gegenüber dem Radiosender "NDR 90,3". Ze Roberto hatte am Samstag nach dem Spiel gegen Mönchengladbach den Hamburger Trainer kritisiert, weil er den verletzten Jerome Boateng zu spät ausgewechselt hatte.

"Der Trainer hätte wechseln müssen. Boateng hat nur noch mit einem Bein gespielt", sagte der Brasilianer unmittelbar nach Schlusspfiff. Labbadia erklärte, er habe seine Entscheidung nach Rücksprache mit Arzt und Spieler getroffen. Die Verantwortung trage demnach Boateng selbst: Er hätte signalisieren müssen, dass es nicht mehr geht.

Ze Robeto nimmt Kritik zurück

Für Ze Roberto im Nachhinein eine schlüssige Argumentation. Er nahm seine Kritik mittlerweile zurück: "Ich wusste noch nicht, dass der Trainer sich mit Jerome und den Ärzten unterhalten hatte. Wenn ein Spieler auf dem Platz entscheidet, weiterspielen zu wollen, ist es natürlich vollkommen korrekt, ihn weiterspielen zu lassen."

Die Mannschaftskollegen indes stärken dem 35-Jährigen den Rücken: "Es muss erlaubt sein, eine Meinung zu haben", sagte Torhüter Frank Rost. Auch Dennis Aogo ist der Meinung, Ze Roberto sei "in einer Position, in der er sagen darf, was er denkt."

Hamburg verzichtet auf Strafe für Ze Roberto

Das sieht Bruno Labbadia freilich anders: "Die Spieler erwarten ja auch, dass man öffentlich nichts über sie sagt und sie schützt. Insofern ist so etwas nicht gut - gerade auch, wenn ein Spieler die Fakten nicht kennt", so der HSV-Coach kompromisslos.

Mit diesem Rüffel aber ist die Sache für die Hamburger auch erledigt. Der Verein wird gegen Ze Roberto keine Geldstrafe verhängen.

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