Alle wollen Raffael

Von SPOX
Raffael wechselte im Winter 2008 vom FC Zürich zu Hertha BSC
© Getty

Bayer Leverkusen schaut sich nach einem Ersatz für Toni Kroos um und ist heiß auf einen Brasilianer von der Hertha. Dortmund handelt sich einen Korb in Australien ein und Klaus Allofs beendet die Spekulationen um Per Mertesacker. Aber da gibt es ja noch die Torhüter, die für jede Menge Wirbel sorgen.

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Die Bundesliga geht in die Endphase der Saison. Das heißt für die Sportdirektoren und Manager der Klubs, die Kaderplanungen für kommende Saison forsch voranzutreiben.

Jede Menge Gerüchte spuckt die Liga deshalb derzeit aus, das Treiben hinter den Kulissen nimmt ordentlich Fahrt auf.

Der Kampf um Raffael: Hertha BSC steht vor dem Absturz in die zweite Liga - und eine ganze Reihe von Spielern deshalb auf dem Präsentierteller. Unter anderem Spielmacher Raffael.

Im Abstiegsfall wird der Brasilianer in der Hauptstadt nicht zu halten sein, auch wenn Sportdirektor Michael Preetz sagt: "Nur wir entscheiden!" Schließlich haben die Berliner laut Vertrag die Möglichkeit, Raffael auch in der zweiten Liga im Klub zu halten.

Die Zahl der Interessenten steigt aber trotzdem fast wöchentlich. Nachdem schon Kölns Manager Michael Meier offen und ehrlich vom 25-Jährigen schwärmte, soll jetzt nach Informationen der "Bild" auch Bayer Leverkusen auf der Jagd sein.

Raffaels Berater Dino Lamberti deutete bereits das vehemente Interesse einiger Vereine an. "Ich bin schon von mehreren Klubs kontaktiert worden." Allerdings macht auch er weitere Gespräche vom Schicksal der Hertha abhängig. "So lange Herthas Rettung möglich ist, spreche ich mit keinem anderen Verein."

Auch Zvonko Pamic von NK Karlovac steht unter Bayers beobachtung. Der 19-jährige Kroate ist im linken oder zentralen offensiven Mittelfeld einsetzbar.

Emsige Dortmunder: Beim BVB geht es besonders hoch her. Angeblich steht Ersatzkeeper Marc Ziegler vor dem Absprung. Der VfB Stuttgart sucht einen erfahrenen Torhüter als Nummer zwei hinter dem kommenden Stammtorhüter Sven Ulreich und denkt dabei an Ziegler.

Das entstehende Vakuum wollten die Dortmunder eigentlich mit einem völlig Unbekannten schließen: Der BVB hat angeblich ein Angebot über ca. 280.000 Euro für Mitchell Langerak von Melbourne Victory abgegeben. Langerak gilt in Australien als kommenden Nachfolger von Nationalkeeper Mark Schwarzer.

"Not for sale", konterte der Klub aus der australischen A-League. Was Langeraks Agenten auf die Palme bringt. "Als das Angebot kam, haben sie es rigoros abgelehnt. Jetzt sagen sie, Dortmund solle finanziell nachbessern, wenn sie ihn wollen. Victory hat immer gesagt, sie würden ihm keine Steine in den Weg legen! Wie können sie ihm jetzt die Chance verwehren, zu einem der größten Klubs Europas zu wechseln?"

Die Fronten sind verhärtet. "Wir haben ein Angebot aus Dortmund erhalten und formell abgelehnt. Mehr gibt es zu dem Thema derzeit nicht zu sagen", betont Victory-Manager Gary Cole.

Darüberhinaus hat der BVB auch ein Auge auf Domagoj Vida geworfen. Der Abwehrspieler von NK Osijek kann sowohl in der Innenverteidigung, als auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden.

Das Problem: Mit zwei bis drei Millionen Euro Ablöse ist der 20-jährige Kroate, der in Osijek noch einen Vertrag bis 2011 besitzt, nicht unbedingt ein Schnäppchen. Ein paar Millionen aus der Europa oder sogar der Champions League wären da sehr hilfreich...

Gladbach sondiert den Markt: Die Borussia hat gleich drei Stürmer unter Beobachtung. Oleksandr Yakovenko vom belgischen Erstligisten Westerlo und die beiden Angreifer Djalma und Baba Diawara von Maritimo Funchal. Alle drei sind 22 Jahre alt.

Vor dem Absprung steht dagegen Gal Alberman. Der 26-Jährige will offenbar zu Maccabi Haifa wechseln und dort einen Dreijahresvertrag unterzeichnen. Es hakt einzig noch an der Höhe der Ablösesumme für Alberman, der in Mönchengladbach noch einen Vertrag bis 2012 besitzt.

Starke für Hilde?: Auch in Hoffenheim dreht sich vieles um den Platz im Tor. Der Vertrag von Timo Hildebrand verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn der 31-Jährige auf 41 Pflichtspiele kommt. Derzeit hat Hilde 37 Partien absolviert, droht aber wegen Rückenbeschwerden in Dortmund auszufallen. Bei dann nur noch drei ausstehenden Saisonspielen hätte er die Quote schon verpasst...

Zuletzt gab es immer wieder Gerüchte um Hildebrand, auch einen Rückkehr zum VfB Stuttgart scheint nicht mehr ganz ausgeschlossen. Deshalb bastelt Manager Jan Schindelmeiser schon am Plan B. Und der heißt Tom Starke.

Starke spielt beim MSV Duisburg in der zweiten Liga eine glänzende Saison, wurde auch schon mit dem 1. FC Köln in Verbindung gebracht. Starkes Vertrag in Duisburg läuft am 30. Juni aus.

Unruhe in Köln: Faryd Mondragon bietet Raum für Spekulationen. Der Kolumbianer will sich erst zu seiner Zukunft äußern, "wenn wir rechnerisch gerettet sind" und kokettiert mit angeblichen Anfragen aus der amerikanischen MLS.

Eindeutiger ist da schon die Einstellung von Kölns Nummer zwei, Thomas Kessler. Der will weg. "Ich habe nie die Chance bekommen, mehrere Spiele am Stück zu bestreiten. Jetzt beschäftigt sich der Klub mit einem Torhüter, der Spielpraxis hat. Die kann ich nicht bieten. Deshalb will ich mich ausleihen lassen. Da gibt es keinen anderen Weg", sagte der 24-Jährige dem "Kicker".

"Ich habe in Köln nicht für vier Jahre unterschrieben, um nur auf der Bank zu sitzen. Ich werde das machen, egal in welcher Konstellation."

Neben dem Wackelkandidaten Mondragon und dem fast sicheren Abgang Kessler denkt auch Miro Varvodic über einen Abgang aus Köln nach. Und Varvodic ist: Torhüter, die aktuelle Nummer drei.

Ruhe in Bremen: Sportdirektor Klaus Allofs hat jeglichen Abwanderungsgedanken von Per Mertesacker einen Riegel vorgeschoben.

Obwohl es keine wirklichen Anzeichen für einen Weggang des Abwehrchefs gibt, stellte Allofs - quasi prophylaktisch - klar: "In dieser Angelegenheit passiert nichts!"

Zugleich dementierte Allofs das angebliche Interesse Werders an Ron Vlaar von Feyenoord Rotterdam. Der 25-Jährige sei ein Kandidat als Merte-Nachfolger. Auch Vlaars Berater Arnold Oosterver dementierte "einen Kontakt von Bremen".

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