Der Sturm
Aktuell: Jefferson Farfan, Erik Jendrisek, Edu, Mario Gavranovic, Besart Ibraimi
Perspektivspieler: Bogdan Müller, Marvin Pourie, David Loheider
So erfreulich die Abgänge der üppig honorierten Kuranyi, Sanchez und Asamaoh aus finanzieller Sicht waren: Plötzlich fehlt im Sturm die Qualität und die Quantität. Neuzugang Jendrisek erwies sich in der vergangenen Saison als zuverlässiger Torjäger, dies jedoch nur für Kaiserslautern in der 2. Liga. Bei der WM, seiner ersten Bewährungsprobe auf höchstem Niveau, spielte der Slowake unscheinbar. Im Duell der Backup-Stürmer hinterlässt Gavranovic einen wesentlich besseren Eindruck als Ibraimi, der angeblich wegen desolater Trainingseindrücke nicht mit ins Vorbereitungslager durfte.
Der einzig verbleibende Top-Stürmer Farfan plagt sich wiederum mit Muskelproblemen und hat massig Kredit verloren, nachdem er unentschuldigt die erste Trainingswoche verpasste. Dass Magath den Peruaner plus eine Ablöse im Tausch für Misimovic angeboten haben soll, verwundert daher nicht.
Der Gewinner im Sturm heißt daher: Edu. Der immer etwas ungelenk wirkende Brasilianer erzielte beim 2:0 gegen Linz beide Tore, genauso wie den Siegtreffer beim 1:0 gegen den polnischen Pokalsieger Bialystok.
Was sollte sich tun?
Sollte der Raul-Wechsel wie erwartet vollzogen werden und Magath tatsächlich auf ein 4-4-2 mit Raute umstellen, fehlt Schalke ein großer, kantiger Stoßstürmer, der anders als der technisch beschlagene, dafür nicht besonders robuste Raul eine physische Präsenz ausstrahlt. Farfan hingegen könnte mit seiner Statur und Spielanlage zu sehr dem Spanier ähneln.
"Wir werden auf jeden Fall noch einen zweiten Angreifer verpflichten. Welcher das sein wird, hängt davon ab, ob Raul zu uns kommt oder nicht", sagt Magath.
Kandidaten
Raul: Anfangs wurde es als ein haltloses Gerücht eingeschätzt, zu unwirklich erschien es, dass einer der größten spanischen Fußballer aller Zeiten es nur erwägen würde, in den Ruhrpott zu ziehen. Nach erfolgreichen Verhandlungsrunden scheint ein Wechsel aber plötzlich nur noch Formsache zu sein. Raul ist ein Strafraum-Fuchs und steht für Tore, andererseits wurde er letzten Monat 33 Jahre alt und besitzt nicht mehr die Spritzigkeit vergangener Tage. Dennoch sagt Magath: "Er spielt eine wichtige Rolle in meinen Planungen. Ich würde ihn in den Mittelpunkt meiner Offensive stellen."
Guillaume Hoarau: Wäre eine gute Lösung, um den freien Posten des Sturmbrechers zu besetzen. Gehandicappt von einem Innenbandriss im Knie erzielte der 1,91 Meter große Angreifer von Paris Saint-Germain letzte Saison lediglich sechs Tore in 22 Spielen, im Jahr davor wies der 26-Jährige mit 17 Treffern (33 Spiele) seine Gefährlichkeit aber bereits nach. Veranschlagte Ablöse: zehn Millionen Euro.
Das Tor: Neuer, Schober und ein Newcomer
Die Abwehr: Schalkes Zwillings-Sorgenkinder