Nach dem schwachen Start mit null Punkten aus vier Bundesliga-Spielen und der Niederlage in Lyon in der Champions League befindet sich der FC Schalke 04 mit Macher Felix Magath inmitten einer handfesten Krise.
Nun ging Magath erstmals in Detail und erklärte aus seiner Sicht die wahren Hintergründe. Die Hauptproblematik für ihn: die internen Querelen und die Widerstände gegen ihn und seinen eingeschlagenen Kurs. Oder wie es Magath formuliert: "Hausgemachte Probleme."
Magath: "Schalke ist nicht stabil"
Der Trainer und Manager in der "Sport-Bild": "Unter anderem gibt es im Verein Menschen, die den neuen Weg vom ersten Tag an nicht so gerne gesehen haben. Der Klub tritt nicht einheitlich auf, ist nicht stabil - nach innen wie nach außen. Hier machen zu viele ihre eigene Politik!"
Woraus Magath den Schluss zieht: "Erst wenn der Verein nicht mehr mit sich selbst beschäftigt ist, sondern die Führung unterstützt, wird er stabil sein."
Keine Lust auf Kompromisse
Den Umbruch in der Mannschaft hingegen verteidigt er - aus einfachem Grund: Der eingeschlagene Weg sei alternativlos gewesen. "Natürlich ist das mit einem Risiko verbunden. Sie kriegen nichts ohne Risiko", so Magath, der aber betont, dass der Verein besser aufgestellt wäre als noch vor 15 Monaten.
Dementsprechend kompromisslos will er weiterhin auftreten: "Ich bin nicht bereit, meine Überzeugung für irgendjemand anderen zu opfern."
MySPOX-Kommentar: Plädoyer für neues Denken
Auch selbstkritische Töne
Jedoch sieht sich Magath, der bereits mit dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg die Meisterschaft gewinnen konnte, durchaus auch selbstkritisch: "Auch ich habe Fehler gemacht, dazu stehe ich." Er habe sich zu sehr darauf verlassen, dass im Klub die Notwendigkeit für Veränderungen allen klar war.
"Ich hätte nicht nur die Mannschaft und die Menschen, die eng am Team waren, mitnehmen, sondern allen im Verein mehr Aufmerksamkeit widmen müssen", gesteht der Schalke-Coach.
Einbruch bei Ivan Rakitic
Auch für die sportliche Talfahrt seines Spielmachers Ivan Rakitic hat Magath einen Erklärungsansatz. Beim 20-jährigen Schweizer wurde, wie nun bekannt wurde, bereits im August nach dem Spiel beim Hamburger SV eingebrochen, die Wohnung leergeräumt und Wertgegenstände geklaut.
Für Magath ein Grund für die schlechten Leistungen: "Wenn ein Spieler nach einem Spiel nach Hause kommt und seine Wohnung ist ausgeräumt, kann ihn das sehr beeinträchtigen. Wir müssen seinen Kopf wieder frei kriegen!", so Magath in der "Bild"-Zeitung.
Jurado wohl in der Startelf
Große Hoffnungen legt Magath nun in seinen Neuzugang von Atletico Madrid. Der 24-jährige Jurado spielte bereits am Dienstag beim Abschlußtraining in der A-Elf.
Der 13 Millionen Euro teure Spielmacher steht somit kurz vor seinem Debüt in der Schalke-Startformation und soll gegen Freiburg die Wende bringen.