Milan, Liverpool, Lazio - sie alle sind angeblich an Ex-Bayern-Stürmer Roque Santa Cruz interessiert. Aber auch deutsche Klubs gehören zu den Optionen. Der Manchester-City-Edelreservist über seine Zukunft und falsche Vorurteile.
Zunächst klingt es kurios: Ein Stürmer zieht das Interesse mehrerer Vereine auf sich, obwohl dieser als verletzungsanfällig gilt und ihm in den letzten zweieinhalb Jahren lediglich sieben Treffer gelungen sind.
Doch Roque Santa Cruz verfügt weiterhin über einen derart vorzüglichen Leumund, dass er trotz seiner Reservistenrolle beim Premier-League-Dritten Manchester City mehrere Optionen zur Auswahl hat, um in der Winterpause einen neuen Klub zu finden.
Zuletzt gehörten aus England der FC Liverpool, der FC Fulham, die Bolton Wanderers sowie Stoke City zu den möglichen Alternativen, außerdem sollen sich Lazio Rom und sogar der AC Milan mit der Verpflichtung des 29-Jährigen beschäftigt haben.
Mailand etwa sucht nach Filippo Inzaghis schwerer Verletzung einen neuen Stellvertreter für Top-Angreifer Zlatan Ibrahimovic, sollte dieser ausfallen, und angeblich gehört Santa Cruz zu dem Kreis der Kandidaten.
Santa Cruz: "Ich schaue mich um"
Der Paraguayer selbst lässt keine Zweifel, dass er bereits in der Winterpause einen Weggang von den Citizens anstrebt. In dieser Saison fiel er in der Stürmer-Hierarchie hinter Carlos Tevez, Mario Balotelli, Emmanuel Adebayor und Jo auf den fünften und damit letzten Platz zurück, lediglich am 13. Spieltag gegen Birmingham City (0:0) kam er als Einwechselspieler zum Einsatz - weswegen er gegenüber SPOX sagt: "Ganz klar: Ich schaue mich um, ich brauche Spielpraxis."
Zweifeln, wonach Santa Cruz körperlich zu anfällig für eine große Karriere sei, widerspricht er vehement: "Ich verstehe, dass in Deutschland viele Leute irrtümlich glauben, dass ich verletzt bin. Aber ich bin seit der WM topfit. Ich habe keine Probleme, trainiere jeden Tag und fühle mich körperlich so gut wie seit langem nicht mehr."
Rückkehr nach Deutschland denkbar
Eine Möglichkeit ist die Rückkehr nach Deutschland, wo er zwischen 1999 und 2007 bei seiner ersten Auslands-Station beim FC Bayern unter Vertrag stand.
"Die Bundesliga ist eine super Liga mit tollen Stadien und tollen Vereinen, deswegen ist sie natürlich eine interessante Option. Ich habe mich in Deutschland immer sehr wohl gefühlt", sagt Santa Cruz.
Es gebe jedoch auch Argumente gegen ein Bundesliga-Comeback: "Ich möchte es meiner Ehefrau und den drei Kindern eigentlich nicht zumuten, aus England wegzuziehen, weil sie sich hier sehr heimisch fühlen. Und für mich wird es emotional etwas schwierig, in Deutschland für einen anderen Klub als den FC Bayern zu spielen, denn ich hänge nach wie vor sehr an München."
Angebliches Wolfsburg-Interesse
Vor vier Wochen wurde über ein angebliches Angebot von Wolfsburg berichtet. Eine weitere Mannschaft mit Bedarf für einen Angreifer wie Santa Cruz könnte Werder Bremen sein, wenn der angeblich abwanderungswillige Hugo Almeida den Verein nach der Hinrunde verlässt, wofür einige Indizien sprechen. Bremens Torjäger Claudio Pizarro und Santa Cruz spielten in München sechs Jahre zusammen und stehen weiterhin in engem Kontakt.
"Es ist schön, wenn sich einige Klubs für mich interessieren, ich habe jedoch noch nichts Konkretes gehört", sagt Santa Cruz, der betont, sich nicht in Unfrieden von City trennen zu wollen: "Ich erkenne an, dass die Mannschaft eine tolle Saison spielt, auf Platz drei liegt und seit sieben Spielen nicht mehr verloren hat. Da ist es schwer, ins Team zu kommen"
Mark Hughes interessiert an Roque
ManCity-Trainer Roberto Mancini entschuldigt sich sogar bei Santa Cruz: "Roque kennt die Situation bei uns, aber es tut mir sehr leid, weil er es verdient hätte, immer zu spielen. Er arbeitet und trainiert sehr gut mit. Roque ist ein fantastischer Mensch und ein toller Spieler. Ich hoffe, dass er einen guten Verein findet."
Am offensivsten wirbt Fulham und dessen Trainer Mark Hughes. Jener Coach, unter dem Santa Cruz bei den Blackburn Rovers mit 19 Toren in 37 Ligaspielen 2007/08 die erfolgreichste Saison seiner Karriere erlebte.
"Wer will nicht einen Spieler mit solcher Qualität?", sagte Hughes bereits im Oktober.
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Das Exklusiv-Interview mit Santa Cruz über seine Stiftung, sein zweites musikalisches Experiment und das Treffen mit Noel Gallagher gibt es am Dienstagabend bei SPOX.com zu lesen.