Wolfsburgs Manager Dieter Hoeneß hat nach dem Wechsel Edin Dzekos zum englischen Erstligisten Manchester City seinen ehemaligen Kapitän kritisiert.
"Edin ist ein herausragender Spieler, einer der besten Stürmer überhaupt. Er hat das Zeug dazu, ein Weltstar zu werden. Aber dann muss er auch ganz bei der Sache sein. Und das war er zuletzt bei uns nicht", sagte Hoeneß in einem Interview auf der Internetseite des VfL Wolfsburg: "Er selbst hat in einem Interview gesagt, dass er mit seiner Saisonleistung in der ersten Hälfte überhaupt nicht zufrieden war, und zwar trotz seiner zehn Tore. Einsatz, Laufleistung, Körpersprache stimmten nicht mehr."
Gleichzeitig verteidigte Hoeneß den Zeitpunkt des Wechsels. "Im Sommer wäre Edin ohnehin spätestens weg gewesen. Noch einmal darauf zu hoffen, dass kein der Klausel entsprechendes Angebot eingehen würde, wäre blauäugig und riskant gewesen", erklärte er weiter: "Am Ende haben die Gründe, die für einen Verkauf genau zu diesem Zeitpunkt sprachen, deutlich überwogen."
Im Sommer hätte der bosnische Nationalstürmer für eine festgeschriebene Ablösesumme von 40 Millionen Euro wechseln können. Am Dienstag wird der Bundesliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison bei den "Citizens" offiziell vorgestellt. Die Ablöse soll 34 Millionen betragen haben.
Kein Alibi mehr für die Mannschaft
Hoeneß wies zudem darauf hin, dass der deutsche Meister von 2009 mit der gefundenen Regelung mehr Geld eingenommen habe, als dies bei einem Wechsel im Sommer möglich gewesen wäre. Bei einem Transfer für die festgeschriebene Summe "hätten wir laut Vertrag einen erheblichen Teil an Edin und seine Berater weiterreichen müssen. Jetzt war das nicht der Fall."
Insgesamt sei der Verkauf auch ein wichtiges Zeichen für die Mannschaft. "Ein Vorwand für schlechte Leistungen, hinter dem sich die Mannschaft hätte verstecken können, ist weg. Ich bin jetzt ein Jahr beim VfL Wolfsburg, und das Thema Edin Dzeko hat seitdem alles andere überlagert", sagte Hoeneß, der übereilten Transfers allerdings eine Absage erteilte: "Wir werden jetzt auf keinen Fall mit dem Kescher durch Europa laufen. Wir machen nur Dinge, von denen wir zu 100 Prozent überzeugt sind."