VfB Stuttgart: Nach drei Spielen Sperre wegen der Roten Karte aus dem Frankfurt-Spiel stand Matthieu Delpierre am Samstag in Bremen wieder bereit. Nur durfte der Kapitän keine einzige Sekunde spielen. "Es war eine rein sportliche Entscheidung - für Serdar Tasci und Georg Niedermeier und nicht gegen Matthieu. Meine beiden Innenverteidiger haben die Sache sehr gut gemacht", sagte Trainer Bruno Labbadia nach dem Spiel im Weserstadion. Delpierre ist erstmal raus aus der Mannschaft. Ob das auch für die anstehende Partie gegen Kaiserslautern gilt? "Wir werden die Trainingswoche komplett abwarten und uns dann entscheiden", sagt Labbadia. Alles deutet jedoch daraufhin, das Delpierre wieder nur von der Bank aus zusehen darf. Tasci hat sich in den letzten Spielen deutlich stabilisiert, Niedermeier ist hinten solide und vorne neben Dortmunds Mats Hummels mit fünf Treffern der torgefährlichste Abwehrspieler der Liga.
Werder Bremen: Höchste Alarmstufe bei den Grün-Weißen! Neben unzähligen Langzeitverletzten drohen beim Abstiegskampf in Frankfurt nun auch noch Claudio Pizarro, Philipp Bargfrede, Tim Borowski und Per Mertesacker auszufallen. Vor allem um Pizza und Merte bangen die Bremer besonders. Beim Peruaner sieht es gar nicht gut aus, wegen einer Sprunggelenksverletzung hat er seit anderthalb Wochen keine einzige Trainingseinheit bestritten. Richtig heikel könnte die Lage in der Viererkette werden, wenn Mertesacker passen müsste. Mit Naldo und Sebastian Prödl fehlen schon zwei gelernte Innenverteidiger. Es blieben dann nur noch Petri Pasanen, mit Abstrichen Mikael Silvestre - oder die No-Names Samuel und mit Abstrichen Leon Balogun. Samuel hat bisher noch keine einzige Sekunde für Werder gespielt. Balogun wurde immerhin schon dreimal eingewechselt. Von Beginn an durfte er aber noch nie ran.
Hannover 96: Borussia und Dortmund sind derzeit die Unwörter bei 96. Letzten Samstag kassierte Hannover beim BVB eine 1:4-Klatsche und drei Tage später luchsten die Schwarz-Gelben den Roten auch noch eines der größten Talente ab. Marcel Halstenberg, 19-jähriger Stammspieler in der Regionalliga-Mannschaft bei 96, wechselt nach Dortmund. "Wir hätten ihn schon gerne behalten, deshalb haben wir uns auch früh und intensiv um ihn bemüht", sagte Hannovers Sportdirektor Jörg Schmadtke. Nachwuchsmanager Lars Ricken hat den Deal eingefädelt. "Marcel will sich bei uns in den Fokus von Jürgen Klopp spielen. Wir trauen es ihm zu, er ist groß und schnell", sagte Ricken. Der 1,88 Meter große Halstenberg kann Links- und Innenverteidiger spielen und hat sich laut seinem Berater Attila-Cem Altug aufgrund der "besseren Perspektive" für Dortmund entschieden. "Geld hat keine Rolle gespielt. Marcel hatte lukrativere Angebote aus der 3. Liga", so Altug.
Bayer Leverkusen: Vier Mal in Folge hat Bayer in der Bundesliga gewonnen und dabei kein Gegentor kassiert. Mit ein Verdienst von Daniel Schwaab. Der 22-Jährige stand jeweils in der Startelf, in den letzten beiden Spielen gegen Schalke und Kaiserslautern rückte Schwaab von rechts in die Innenverteidigung. Dort könnte auch seine Zukunft liegen. Der Vertrag von Sami Hyypiä läuft im Juni aus, Schwaab gilt als sein Nachfolger. Mit Ömer Toprak kommt Schwaabs Kumpel aus gemeinsamen Freiburger Zeiten (Aufstieg 2009) zur neuen Saison nach Leverkusen. Schwaab 22, Toprak 21, Stefan Reinartz 22 - Bayer führt den jugendlichen Trend jetzt auch in der Innenverteidigung ein.
VfL Wolfsburg: Er hat rund fünf Millionen Euro gekostet und bisher drei Spiele absolviert - alle drei gingen verloren. Tuncay Sanli hatte von Beginn an einen schweren Stand beim VfL. Jetzt werden die Perspektiven für den Türken immer düsterer. Felix Magath drückt sein 4-4-2 mit zwei echten Stürmern und der Raute im Mittelfeld ohne Rücksicht auf große Namen durch. Tuncay ist dabei weder für den Angriff (wo Helmes und Grafite gesetzt sind), noch für die Halbpositionen im Mittelfeld geeignet - weil er dafür schlicht defensiv zu schwach ist. Die Zehn ist mit Diego besetzt. Wohin also mit Tuncay? Auf die Bank! Neben all den taktischen Spielereien ist der 29-Jährige offenbar auch immer noch nicht richtig durchtrainiert. Eine Kombination vieler ungünstiger Faktoren, die Tuncay derzeit weit ins Abseits stellen.
1. FC Köln: Sieben Heimsiege in Serie, der Klassenerhalt ist so gut wie geschafft. Volker Finke kann relativ beruhigt die Planungen für die kommende Saison angehen. Köln zieht wohl die Option auf Verlängerung des Vertrages von Slawomir Peszko. Michael Rensing und Christian Clemens haben bereits verlängert. Schlecht sieht es hingegen für Mato Jajalo und Taner Yalcin aus. Der Kroate hat eine festgeschriebene Ablösesumme von drei Millionen Euro - zu viel für den FC. Finke würde ihn trotzdem gerne halten: "Wir suchen nach anderen Möglichkeiten."
Yalcin hingegen wird Köln verlassen. "Wir wollen ihn verleihen und sein Talent so frei bekommen, dass er hier ein Startelf-Spieler sein kann", sagt Finke. Vor der Saison galt Yalcin als große Hoffnung auf der Spielmacherposition, jetzt scheint sein (vorläufiger) Abgang bereits beschlossen zu sein. Es ist eine enttäuschende Saison für den 21-Jährigen, der seit dem 6. Spieltag ganze neun Kurzeinsätze aufzuweisen hat.
Borussia Mönchengladbach: Highlights gab es in dieser Saison wenige für die Fohlen. Ein absolutes war aber doch dabei: Das 4:0 in Köln am 12. Spieltag. Von allen Gladbachern feierte Tobias Levels den Derby-Sieg am heftigsten. Wenn sich Gladbach und Köln am Samstag wiedertreffen, wird Levels aller Voraussicht nach nicht dabei sein. Der Vize-Kapitän, unter Ex-Trainer Michael Frontzeck noch uneingeschränkt Stammspieler, spielt unter Lucien Favre keine Rolle mehr. Seit vier Spielen wird Levels von Tony Jantschke auf der Rechtsverteidigerposition vertreten. Bei den Bayern spielte Jantschke, obwohl er unter der Woche mit der U 21 unterwegs war und leicht angeschlagen war. Franck Ribery machte in der ersten Halbzeit keinen Stich gegen den 20-Jährigen. Levels muss sich wohl für den Rest der Saison mit einem Platz auf der Bank begnügen.
Der 29. Spieltag im Überblick