"Total verkorkst"

Von SPOX
Bayer Leverkusen (hier: Gonzalo Castro) kam beim FC Bayern München mit 1:5 unter die Räder
© Getty

Bayer Leverkusen musste beim FC Bayern München eine 1:5-Pleite hinnehmen und damit letzte Resthoffnungen auf die deutsche Meisterschaft ad acta legen. Nach dem Spiel stellte sich Sportdirektor Rudi Völler den Fragen der Journalisten und sprach über den Kollaps in Halbzeit eins und die Zukunft von Arturo Vidal.

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Der chilenische Mittelfeldspieler hatte zuvor Spekulationen über einen Wechsel zum FC Bayern weiter angefacht. "Es gibt noch vier Spiele. Wenn die Saison zu Ende ist, reden wir darüber, welche Optionen es gibt. Mal sehen, was passiert", ließ Vidal seine Zukunft offen.

Frage: Rudi Völler, was sagen Sie zu dieser Leistung?

Rudi Völler: Wir hätten gerne einen großen Fight abgeliefert, aber leider haben wir zwei Geschenke verteilt und waren dann schnell 0:2 hinten. Wir haben es dann nicht geschafft, uns bis zur Halbzeit zu sammeln. Die ersten 45 Minuten waren einfach schlecht.

Frage: Die erste Halbzeit kann man also durchaus als Katastrophe bezeichnen.

Völler: Vor allem die ersten beiden Tore, ja. Und danach haben wir ein bisschen den Kopf verloren. Wenn wir mit 0:2 in die Halbzeit gegangen wären, hätten wir vielleicht noch eine Chance gehabt, ran zu kommen. Bei allem Respekt: Obwohl die Bayern 4:0 geführt haben, haben sie kein Feuerwerk abgebrannt. Da habe ich in Auswärtsspielen schon anderes erlebt. Das wird jetzt drei Tage ganz schön weh tun, aber dann müssen wir wieder aufstehen. Die ersten drei von sieben Punkten, die wir brauchen, um Platz zwei zu sichern, müssen wir nächste Woche holen.

Frage: Man hatte sich vor dem Spiel so viel vorgenommen - warum klappt es einfach nicht mit einem Sieg in München?

Völler: Wie ich eben sagte: Nach den zwei Geschenken war das gegessen. Die Bayern sind ja nicht schlecht, die kontern dich dann natürlich aus und machen das dritte, das vierte Tor. Ich habe gerade die Statistik gelesen: Bayern hatte nur fünf Torschüsse. Das man damit fünf Tore macht, kommt auch selten vor. So ist es eben manchmal im Fußball. Die erste Halbzeit war total verkorkst. Jetzt heißt es Wunden lecken und dann drei Punkte gegen Hoffenheim einfahren.

Frage: Parole: nicht aufstecken.

Völler: Sicher. Wir spielen insgesamt eine tolle Rückrunde. Diesmal wurden wir eben für jeden Fehler eiskalt bestraft, das passiert auf diesem Niveau.

Frage: In Sachen Meisterschaft war's das aber.

Völler: Ich sage es mal so: Bis auf Borussia Dortmund gibt es niemanden in der Liga, der nicht mit uns tauschen würde. Auch nach diesem Spiel nicht. Wir stehen immerhin sechs Punkte vor dem Dritten und sieben vor dem Vierten. Klar war das heute eine katastrophale erste Halbzeit, aber da müssen wir jetzt durch und den zweiten Platz sichern.

Frage: Arturo Vidal sagte, er wartet nun das Saisonende ab und dann wird entschieden, ob er bleibt oder wechselt. Gibt es da einen neuen Sachstand?

Völler: Der Sachstand ist ganz einfach: Er hat noch einen Vertrag bis 2012, also entscheidet immer Bayer Leverkusen, was passiert. So einfach ist das.

Frage: Nerven Sie Vidals Aussagen?

Völler: Glauben Sie mir, ich bin schon so lange dabei und kenne die Südamerikaner gut. Wenn du Arturo fragst, wie ihm Mailand gefällt, dann wird er auch sagen, dass das eine tolle Stadt ist und dass es für ihn eine tolle Erfahrung wäre. Genauso bei Rom, Turin, Barcelona oder Madrid. Arturo ist ein freundlicher Mensch - er wird zu allen europäischen Großstädten sagen, wie toll es dort ist. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass er bei uns ist.

Frage: Leverkusen ist ja auch ganz schön.

Völler: Genau.

Bayern - Leverkusen: Daten zum Spiel

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