Joachim Löw kritisiert: "Noch ein Stück hinterher"

SID
Bundestrainer Joachim Löw übt Kritik: "Das spricht jetzt nicht für die Bundesliga"
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat die Bundesliga kritisiert und sieht das Oberhaus noch lange nicht an der europäischen Spitze angekommen.

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Bundestrainer Joachim Löw hat die Bundesliga kritisiert und sieht das Oberhaus noch lange nicht an der europäischen Spitze angekommen. "Wir sind schon noch ein Stück hinterher, das muss man so deutlich sagen. In diesem Jahr hat mit Schalke nur eine deutsche Mannschaft das Viertelfinale in einem europäischen Wettbewerb erreicht - England und Spanien schicken mehrere Teams ins Rennen. Das spricht jetzt nicht für die Bundesliga", sagte der 51-Jährige "Eurosport".

Zudem kritisierte Löw, der seinen Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) kürzlich bis zur WM 2014 in Brasilien verlängert hat, wegen der zahlreichen und plötzlichen Trainerwechsel das derzeitige Erscheinungsbild der Liga.

"Die Bundesliga hat sicherlich kein positives Bild abgegeben. Was da passiert ist, war schon kurios. Das sorgt auch in den Vereinen und vor allem bei den Spielern für viel Unruhe und manchmal Nervosität. Einige Nationalspieler sind ja auch betroffen. Man muss das zwar von Fall zu Fall betrachten, aber Konstanz und Kontinuität bei Trainern in Vereinen mit einer klaren Philosophie ist auf Dauer immer erfolgreicher als ständige Wechsel", sagte Löw.

Spanien ist das Maß im europäischen Fußball

Das Maß im europäischen Fußball sei weiterhin Welt- und Europameister Spanien, erklärte Löw. Diese Aussagen dürften bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) keine Jubelstürme ausgelöst haben. Schließlich will die Liga nach der Rückeroberung des dritten direkten Champions-League-Startplatzes in den kommenden Jahren vor allem die Spanier attackieren.

"Das nächste Ziel muss sein, in den kommenden Jahren die zweitplatzierten Spanier nicht nur anzugreifen, sondern zu überholen", sagte DFL-Chef Christian Seifert.

Für Seifert ist zudem der Erfolg der Nationalmannschaft im Sommer bei der WM in Südafrika ein Resultat der hervorragenden Nachwuchsarbeit der Bundesligisten, die rund 90 Millionen Euro im Jahr in die Leistungszentren investieren.

Chance, künftig Titel zu gewinnen

"Die Bundesliga kann sich ein großes Selbstbewusstsein leisten. Denn ohne die Arbeit und Unterstützung der Liga wären die Erfolge der Nationalmannschaft nicht denkbar. Im Wesentlichen dank der Leistungszentren gibt es heute mehr und besser ausgebildete junge Spieler als je zuvor. Aus diesem Reservoir schöpft der DFB. Deshalb hat die Nationalmannschaft künftig auch wieder eine echte Chance, Titel zu gewinnen", betonte Seifert.

Dass nach der WM in Sami Khedira und Mesut Özil zwei Nationalspieler zu Spaniens Rekordmeister Real Madrid gewechselt sind, ist Seifert insbesondere hinsichtlich der Erlöse aus der Auslandsvermarktung ein Dorn im Auge.

"Es ist generell nicht gut für die Bundesliga, wenn Stars wie Özil und Khedira ins Ausland wechseln. Jeder Kommentar, der hierzu in eine andere Richtung geht, verkennt die Tatsache, dass die Vermarktung einer Liga, ihrer Spieler und Erfolge die ökonomische Basis legt, auf der alles andere aufbaut", sagte Seifert.

Die deutsche Nationalmannschaft

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