Nachdem sich Daniel Jensen in einem Interview über seinen lieblosen Abschied bei Werder Bremen beklagt hatte, wirft Trainer Thomas Schaaf den Dänen kurzerhand aus der Mannschaft.
Schon wieder Ärger bei Werder Bremen: Nachdem Sorgenkind Marko Arnautovic für das Spiel gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen wurde, hat Trainer Thomas Schaaf am Mittwoch Daniel Jensen mit sofortiger Wirkung rausgeworfen.
Er sei ab sofort nicht mehr Mitglied der Mannschaft, teilte Schaaf dem Dänen am Mittwochmorgen beim Training mit.
"Wir haben ihn für den Rest der Saison freigestellt, damit er sich darauf konzentrieren kann, einen neuen Verein zu finden", lautete die offizielle Begründung von Sportchef Klaus Allofs.
"Ein Schlag ins Gesicht"
Jensen hatte sich in einem Interview mit der "Kreiszeitung Syke" verärgert darüber gezeigt, dass er gegen Dortmund nicht im Kader gestanden hatte - obwohl Schaaf letztlich sogar nur 15 Spieler nominiert hatte.
"Das war ein Schlag ins Gesicht", sagte der Däne, der Werder nach sieben Jahren verlassen wird und der sich einen stilvolleren Abschied gewünscht hätte.
Die Reaktion von Allofs ließ nicht lange auf sich warten: "Wir müssen auch mal Dinge beim Namen nennen. An seinen Aussagen hat man auch gesehen, dass wir völlig verschiedene Standpunkte haben. Es ist anders, als er sagt. Er ist einfach nicht fit. Wir haben ihn immer äußerst fair behandelt."
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Streit über Jensens Gesundheitszustand
"Es wäre mein letztes Heimspiel für Werder gewesen. Nach sieben Jahren in diesem Klub hätte ich mir gewünscht, dass man mir diesen Respekt entgegenbringt. Ich habe ja nicht erwartet, 90 oder 70 Minuten zu spielen. Aber ich denke, ich hätte es schon verdient gehabt, im Kader zu sein, zumal ja nur 15 Spieler nominiert worden sind", klagte Jensen.
"Für mich war das keine schöne Geste nach sieben Jahren. Und es war für mich auch ein Zeichen gegen meine Person! Der Trainer hätte doch nichts zu verlieren gehabt, wenn er mich mitgenommen hätte, zumal ich seit drei Wochen wieder im Training bin, mich sehr gut fühle."
Aus Sicht von Allofs war Jensens Gesundheitszustand der ausschlaggebende Punkt für die Nichtnominierung: "Daniel ist davon ausgegangen, dass er nach seiner Verletzung wieder fit ist - das ist er aber nicht!"
Jensen sieht das ganz anders. "Hat er (Schaaf, Anm. d. Red.) geglaubt, dass ich immer noch nicht fit genug bin? Ich habe schon in einem weitaus schlechteren Zustand für Werder gespielt, weil es sein musste."
Jensen wird damit die letzte Partie der Bremer beim 1. FC Kaiserslautern nur am Fernseher verfolgen. "Ob wir da nun mit zwölf, 13 oder 15 Mann hinfahren - das ist doch das Gleiche. Und ich denke, das gilt auch für die Testspiele nach der Saison", klagte Jensen bereits vor seiner Ausmusterung.
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