Update Der Transfer von Manuel Neuer zum FC Bayern nimmt immer konkretere Formen an. Nach "Bild"-Informationen soll der Rekordmeister bereit sein, mindestens 18 Millionen Euro zu zahlen. Hinzu kommen Sonderzahlungen in Höhe von bis zu sieben Millionen, davon drei Millionen garantiert.
Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Schalkes Manager Horst Heldt hatten sich am Dienstag in Berlin getroffen, um die Gespräche über die Ablösesumme zu intensivieren.
Heldt spricht von "verbessertem Angebot"
"Ja, wir hatten ein ordentliches Gespräch", bestätigte Heldt der "Bild". Der "WAZ" sagte Schalkes Manager: "Die Münchner haben uns ein verbessertes Angebot vorgelegt. Aber es ist nichts entschieden."
Nach "Sport-Bild"-Informationen soll es nun bereits das dritte Treffen zwischen beiden Partein seit Ende April gewesen sein.
Beim ersten hatten sich Rummenigge und FCB-Finanzchef Karl Hopfner mit Heldt und Finanzvorstand Peter Peters in Düsseldorf getroffen.
"Die haben sich das sicher einfacher vorgestellt"
Das zweite Treffen fand im Rahmen des Schalker Auswärtsspiels beim FC Bayern (1:4) am 30. April statt.
Damals hatten sich angeblich die Präsidenten Uli Hoeneß und Clemens Tönnies verabredet und Hoeneß habe dabei signalisiert, dass eine höhere Ablöse als 14 Millionen Euro möglich sei.
Schalke will sich jedoch weiter als hartnäckiger Verhandlungspartner präsentieren. "Die haben sich das sicher einfacher vorgestellt und sich früh aus dem Fenster gelehnt", sagte Heldt. "Aber wir machen das entweder so, wie wir uns das vorstellen, oder es wird nicht zu dem Transfer kommen."
Gustavo und Reus involviert?
Zuletzt war über eine Summe von 25 Millionen Euro spekuliert worden, was Nerlinger allerdings als unrealistisch zurückwies. Nicht ausgeschlossen scheint auch, dass die Bayern Schalke zusätzlich zur Ablöse noch einen Spieler anbieten. Als Kandidat wird dabei Luiz Gustavo genannt.
Den Brasilianer hatte der Rekordmeister erst in der Winterpause für 15 Millionen von 1899 Hoffenheim verpflichtet. Gustavo gilt als Lieblingsschüler von Schalkes neuem Trainer Ralf Rangnick, der den 23-Jährigen 2007 nach Hoffenheim geholt hatte.
Laut der "Sport-Bild" geht es im Neuer-Poker aber auch um Marco Reus von Borussia Mönchengladbach. Nach Angaben des Blattes könnte Schalke darauf bestehen, dass sich der FC Bayern aus dem Poker um den 21-Jährigen zurückzieht, um Reus nach Gelsenkirchen holen zu können.
Nerlinger lässt sich nicht unter Druck setzen
Neuer hat bereits im April angekündigt, seinen 2012 auslaufenden Vertrag bei den Königsblauen nicht zu verlängern. Offizielles Interesse hat bislang nur der FC Bayern angemeldet.
Der Klub werde "viele Dinge in Bewegung setzen", um Neuer schon im Sommer zu verpflichten, sagte Nerlinger.
"Aber der FC Bayern war immer bekannt dafür, dass er sich nicht unter Druck setzen lässt und ein gesundes wirtschaftliches Verhalten Teil des Konzeptes ist." Jörg Butt stünde schließlich noch ein weiteres Jahr als Torwart bereit.
Neuer-Nachfolger: Wiese, Zieler oder Stekelenburg?
Während auch Schalkes Ersatzkeeper Mathias Schober seinen Vertrag vorsorglich verlängern wird, sind nach Tim Wiese (Werder Bremen) nun Ron-Robert Zieler (Hannover 96) und Hollands Nationaltorwart Maarten Stekelenburg (Ajax Amsterdam) als Neuer-Nachfolger im Gespräch.
Der 22-jährige Hannoveraner soll laut "Sport-Bild" vier Millionen Euro Ablöse kosten.
Über Stekelenburg sagte Heldt der "WAZ": "Er ist nicht umsonst holländischer Nationaltorwart. Und er hat nur noch ein Jahr Vertrag bei Ajax."
Kader wird verkleinert - Raul nicht mehr unantastbar
Am Niederländer sollen allerdings auch Manchester United und der FC Arsenal interessiert sein - fraglich, ob Schalke da mithalten kann, zumal der Mannschaftsetat der Königsblauen in der neuen Saison von 70 auf 50 Millionen Euro reduziert werden soll.
Laut Rangnick sei es jetzt schon sicher, "dass wir den Kader verkleinern werden".
Überraschung: Auch Publikumsliebling Raul, der seinen 2012 auslaufenden Vertrag angeblich bis 2013 verlängern möchte, ist laut der "Sport-Bild" nicht mehr unantastbar, weil er nicht unbedingt in das von Rangnick bevorzugte 4-3-3-System passe.
Der Steckbrief von Manuel Neuer