Linkes Mittelfeld
Kandidaten: Kevin Großkreutz, Ivan Perisic, Moritz Leitner, Mario Götze, Shinji Kagawa
Vom 14. Spieltag der Saison 2009/2010 bis zum 13. Spieltag der Vorsaison stand Großkreutz 34 Mal in Serie in der Startformation - in den meisten Fällen links im Mittelfeld. Der gebürtige Dortmunder überzeugte vor allem durch eine enorme Laufleistung und die gute Abstimmung mit Linksverteidiger Marcel Schmelzer. Neben Kagawa und Lewandowski war Großkreutz im Meisterjahr mit acht Toren zudem zweitbester Dortmunder Schütze.
Doch auch der teuerste Neuzugang seit 2002, Ivan Perisic, brillierte im Vorjahr beim FC Brügge größtenteils auf genau dieser Position und traf starke 22 Mal. Angesichts der Tatsache, dass Klopp mit Perisic bislang kein Experiment auf der offensiven Sechs wagte, dürfte er zuvorderst Großkreutz' Konkurrent sein.
"Kampflos werde ich meinen Platz sicher nicht räumen", kündigte dieser bereits an. Ein Dauerreservist Großkreutz ist wohl auch für die Anhänger nur schwer vermittelbar.
Dass Großkreutz einen Vorsprung hat, zeigen die Testspiele deutlich: Dort durfte er ausnahmslos auf seiner angestammten Position ran, nur gegen Zürich half er als Rechtsverteidiger aus. Perisic dagegen kam auf allen drei offensiven Mittelfeldpositionen zum Einsatz. Sein Vorteil: Er ist variabler einsetzbar als Großkreutz. In der Vergangenheit agierte der beidfüßige Kroate bereits mehrfach rechts oder wie in seinem ersten Jahr in Belgien auf der 10.
Moritz Leitner im Interview: "Ich will Mario Götzes Körper"
Wenn man Training und Spiel beobachtet, ist offensichtlich, dass Perisic noch an der Gewöhnung an seinen neuen Arbeitgeber zu knabbern hat. An die intensiven Einheiten und die hohe Laufbereitschaft muss er sich erst gewöhnen. "Ich habe gewusst, dass es hart werden würde, härter als in Belgien. Aber so hart - so hart habe ich noch nie zuvor trainiert", zog er ein erstes Zwischenfazit.
Auch Leitner stellt eine Alternative auf links dar, obwohl der Rückkehrer aus Augsburg betont, sich in zentraler Position wohler zu fühlen.
Weitere Optionen auf dieser Position sind Kagawa und Götze, die dort allerdings nur bei einem durch Verletzungen oder Sperren hervorgerufenen Engpass als Varianten gelten.
Rechtes Mittelfeld
Kandidaten: Mario Götze, Jakub Błaszczykowski, Kevin Großkreutz, Ivan Perisic, Moritz Leitner
Vier Spielzeiten lang war die rechte Mittelfeldseite mehr oder weniger fest an Kuba vergeben. Doch der Pole, der sich regelmäßig mit kleineren Blessuren herumschlägt, stagniert weiter in seiner Entwicklung: Błaszczykowski trifft zu selten ins Tor und macht viel zu wenig aus seiner enormen Schnelligkeit.
Der Grund für seine nur 15 Startelfeinsätze im Meisterjahr hat einen Namen: Mario Götze. Aus dem Nichts kommend hat er Kuba zum Reservisten degradiert, der nur auf Einsätze hoffen konnte, wenn Götze als Ersatz für den verletzten Kagawa in die Zentrale rückte.
An dieser Konstellation wird sich wohl nichts ändern, dafür weist der technisch nahezu perfekte sowie pfeilschnelle Götze einfach eine viel zu hohe individuelle Qualität auf. Kubas Nachteil ist zudem, dass er sich ausnahmslos auf dem rechten Flügel wohlfühlt und damit bei weitem nicht so flexibel ist wie seine Konkurrenten.
"Der Konkurrenzkampf ist größer geworden", sagt Götze lapidar. Er wird wissen, dass er seinen Platz so gut wie sicher hat.
Da man davon ausgehen kann, dass Großkreutz auf links vorerst die Nase vor Perisic haben wird, dürfte auch der Kroate eine neue Bedrohung für Kuba werden. Der Neuzugang zeigte in Belgien, wie torgefährlich er sein kann. Dass er im Zweikampf robuster als der Pole ist, muss er allerdings noch unterstreichen. Kuba weiß dagegen um seine brenzlige Situation und zeigt durch sein tadelloses Engagement im Training, dass man ihn noch nicht abschreiben sollte.
Neben diesen drei Akteuren hat Klopp zudem noch Großkreutz und Leitner in der Hinterhand. Kam Großkreutz dort in der Vergangenheit zum Einsatz, konnte er allerdings fast nie wirklich überzeugen.