Michael Oenning ist nicht mehr Trainer beim Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV. Das bestätigte der Verein am Montagnachmittag auf seiner Homepage. Ex-HSV-Coach Huub Stevens kokettiert schon mit der Nachfolge.
Beim Spiel am Freitag in Stuttgart wird Rodolfo Cardoso, derzeit Trainer der zweiten HSV-Mannschaft, als Interimslösung auf der Bank der Hamburger sitzen.
"In den letzten zwei Tagen nach der 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach und nach vielen intensiven Gesprächen sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass wir diese Entscheidung treffen mussten". sagte Sportdirektor Frank Arnesen.
"Wir werden uns ab jetzt intensiv mit der Nachfolge von Michael Oenning beschäftigen. Rodolfo hat jetzt unsere volle Unterstützung."
Stevens: "Ich bin frei"
Als möglicher Nachfolger wird Ex-HSV-Trainer Huub Stevens gehandelt. Der Niederländer erklärte im "Mopo"-Interview seine Bereitschaft: "Ich bin frei. Jeder kann mich anrufen. Ich hatte eine wunderbare Zeit in Hamburg und habe den HSV ein Stück weit in mein Herz geschlossen."
Stevens, der nach eigenen Angaben noch keinen Kontakt mit den HSV-Verantwortlichen hatte, sei startklar für eine neue Aufgabe: "Ich habe die letzten Monate sehr genossen. Jetzt fühle ich mich hervorragend und bin bereit für neue Aufgaben. Ob in Hamburg oder woanders, weiß ich nicht."
Arnesen brüskiert?
Dass in Hamburg ein neuer Trainer gesucht wird, überrascht doch ein wenig, nachdem am Samstag Hamburgs Sportdirektor Arnesen noch bekräftigt hatte, dass Oenning auch am nächsten Spieltag am Freitag beim VfB Stuttgart auf der Bank sitzen wird.
Es darf vermutet werden, dass der zwölfköpfige Aufsichtsrat maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidung hatte.
Oenning sagte nach dem Gespräch mit dem Vorstand: "Es ist auch für mich nachvollziehbar, dass der Verein in der jetzigen Situation einen anderen Weg geht."
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