VfB Stuttgart
Konzentration mit dem Anpfiff
Khalid Boulahrouz wollte mit dem Taxi von Kaiserslautern nach Stuttgart fahren, hätte der Niederländer auch im Fritz-Walter-Stadion nicht getroffen. Doch Boulahrouz gelang endlich sein zweites Bundesliga-Tor seit der Saison 2004/05, als er für den Hamburger SV bei Arminia Bielefeld traf. Taxi-Kosten gespart, drei Punkte geholt und aufgeatmet. Doch Boulahrouz und Co. können nicht nur Tore schießen, sondern auch inzwischen gut verteidigen - und das vom Anpfif weg: Der VfB kassierte in der laufenden Saison erst ein Gegentor vor der Pause. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison waren es hier nach acht Spieltagen noch sage und schreibe neun Gegentreffer (Ligahöchstwert).
1899 Hoffenheim
Gefestigte Sinsheimer
Es geht in dieser Zeit durchaus als Achtungserfolg durch, wenn man in einem Heimspiel den FC Bayern torlos nach Hause schickt und einen Punkt holt. Hoffenheim hat den FC Bayern aufgehalten, die Siegesserie des Rekordmeisters gestoppt. Holger Stanislawski hat geschafft, Struktur ins 1899-Spiel zu bringen. Ein Indiz dafür: In der Vorsaison kassierte Hoffenheim nur an den ersten acht Spieltagen noch ligaweit die meisten Gegentore in der Anfangsviertelstunde (drei), in der laufenden Saison musste Hoffenheim hier erst ein frühes Gegentor schlucken. Das 0:0 gegen Bayern war übrigens gleichzeitig das Ende einer Durstsrecke: Seit April 2011 spielte Hoffenheim nicht mehr Remis.
Bayer Leverkusen
Weniger Gefahr aus der Mitte
Dass Bayer Leverkusen in der Vorsaison Borussia Dortmunds größter Rivale in Sachen Meisterschaft war, kam nicht von ungefähr. Leverkusen war mit 64 Toren das zweitgefährlichste Team der Bundesliga, vor allem weil alle Mannschaftsteile an den Toren beteiligt waren. So erzielten die Mittelfeldspieler Arturo Vidal (10), Sidney Sam (7), Renato Augusto (6) oder Simon Rolfes (5) einen beachtlichen Anteil aller Tore. Nur die Mittelfeldspieler vom BVB erzielten mehr Tore als die Bayer-Jungs. In dieser Saison ist ein Abwärtstrend erkennbar. Die Bayer-Mittelfeldspieler trafen nur vier Mal. Da ist das Tor von Gonzalo Castro, den Robin Dutt im Wolfsburg-Spiel erstmals ins Mittelfeld beorderte, doch ein Hoffnungsschimmer...
Hertha BSC
Das Problem: Die Standards
Die Umstellung von der 2. Bundesliga auf die Bundesliga ist wie erwartet schwierig und dennoch steht Hertha BSC mit zwölf Punkten nach acht Spieltagen sehr ordentlich da. Ansätze zur Verbesserung gibt es selbstverständlich. Da wäre zum Beispiel das Defensivverhalten bei Standardisituationen. Kassierten die Hauptstädter an den ersten acht Spieltagen in der 2. Liga nur einen Gegentreffer, musste Thomas Kraft in dieser Saison schon fünf Gegentore nach Standards einstecken. Angesichts von nur neun Gegentreffern insgesamt kein unerheblicher Wert...
1. FC Nürnberg
Gefährliche Kontermannschaft
Ilkay Gündogan weg, Mehmet Ekici weg, Julian Schieber weg! Der 1. FC Nürnberg verlor vor dieser Saison seine besten drei Spieler und man attestierte dem Klub eine schwere Saison 2011/2012. Elf Punkte nach acht Spielen sind nicht berauschend, aber auch kein so schlechter Wert für den Club. Bemerkenswert ist dabei, wie Nürnberg seine Tore erzielt. Die Franken sind auf dem besten Wege, sich zur besten Kontermannschaft der Liga zu entwickeln: Nur Köln erzielte in dieser Saison mehr Kontertore (fünf) als der FCN, der vier Mal traf. Zum Vergleich: in der letzten Saison klappte das Umschalten beim Club nicht so gut. Die Franken trafen an den ersten acht Spieltagen nur zwei Mal nach einem schnellen Gegenangriff.
1. FC Köln
Noch fehlt die Abstimmung
Dem kurzen Aufschwung folgte die Ernüchterung: Nach zwei tollen Siegen ist der 1. FC Köln beim 0:3 in Berlin auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Wieder war es die Defensive, die Trainer Stale Solbakken Kummer bereitete. Mit 18 Gegentoren rangiert der FC unter den Flop 5 der Liga. Dabei sind viele Treffer vermeidbar, weil sie nach ruhenden Bällen fallen. Köln kassierte bereits acht Gegentore nach Standardsituationen, was Köln in dieser Wertung gemeinsam mit dem HSV zum Schlusslicht macht. Besser lief es in der Vorsaison: Die Kölner hatten sich nach ruhenden Bällen zur gleichen Zeit nur drei Gegentreffer gefangen.