Bayern München
Ein historischer Bestwert!
Jupp Heynckes' wichtigster Auftrag war es, das Defensivspiel des FC Bayern zu verbessern. Dass es ihm gelungen ist, beweist die allseits bekannte Zu-Null-Serie. Doch die Bayern haben dabei sogar noch einen historischen Rekord aufgestellt: Eine Tordifferenz von 20 bei 21:1 Toren nach acht Spieltagen ist zu diesem Zeitpunkt ein Bestwert in der Bundesliga-Geschichte. Ein weiteres Indiz für die Defensivstärke: Der Rekordmeister ließ nur 58 Torschüsse und noch keine einzige Großchance zu - auch dies sind beides Bestwerte in der Bundesliga. Zum Vergleich: In der letzten Saison waren es nach acht Runden 82 Torschüsse der Gegner und fünf Großchancen.
Werder Bremen
Die Stürmer und der lange Atem
Das 2:3 bei Hannover 96 ist ein kleiner Rückschlag für Werder Bremen: Trotzdem zeigen die Hanseaten eine klar aufsteigende Tendenz zur vergangenen Saison und das hat Werder vor allem seinen Angreifern zu verdanken. Werders zwölf Stürmer-Tore sind in der laufenden Spielzeit Ligaspitze. Zum Vergleich: 2010/11 hatten Bremens Angreifer nach acht Runden nur sieben Mal getroffen. Und da ist ja noch die Sache mit dem langen Atem: Bremen erzielte diese Saison ligaweit die meisten Tore in der Schlussviertelstunde (sieben) - letzte Saison waren es zur gleichen Zeit nur zwei Treffer im letzten Spielabschnitt.
Borussia Mönchengladbach
Das Bollwerk
Gut zwei Jahre dauerte das Defensivelend bei der Borussia: Mönchengladbach kassierte Tore wie am Fließband, selbst wenn die Mannschaft defensiv eingestellt war. Mit der Übernahme von Lucien Favre hat sich das Blatt aber gewendet. Gladbach ließ in dieser Saison gerade mal vier Treffer zu, was nach Bayern München der zweitbeste Wert ist. Dass so wenige Gegentore fallen, kommt nicht von ungefähr: Die Borussen ließen in der Vorsaison beispielsweise nach acht Spieltagen 128 Torschüsse und 21 Großchancen zu. In dieser Saison sind es nur noch 85 Torschüsse (nur Bayern und Nürnberg weniger) und sechs Großchancen (nur Bayern und Hoffenheim weniger) der Gegner. Das Problem Abwehr wäre damit keines mehr.
FC Schalke 04
Die Stehaufmännchen
"Steht auf, wenn ihr Schalker seid", hallt es regelmäßig durch die Veltins-Arena. Gemeint sind die Fans, aber auch die Spieler fühlen sich in dieser Spielzeit immer wieder mal angesprochen. Denn: Schalke siegte schon drei Mal noch nach einem 0:1-Rückstand. In dieser Wertung ist man mit Werder Bremen Ligaspitze! In der vergangenen Saison gelang den Knappen dieses Kunststück kein einziges Mal. Passend dazu: 13 von 17 Saisontoren erzielte Schalke in der zweiten Halbzeit. Das "Stehaufmännchen"-Syndrom kann mit der Torgefährlichkeit begründet werden: Nur Schalke schoss in drei Spielen vier oder mehr Tore - ingesamt erzielte S04 nach Bayern die meisten Tore. Eine deutlich aufsteigende Tendenz, wenn man bedenkt, dass Schalke in der vergangenen Rückrunde nur 13 Treffer gelangen.
Hannover 96
Macht die Flanken dicht!
Dass Hannovers Durchmarsch in die Europa League kein Zufallsprodukt war, beweist die aktuelle Saison. Hannover ist schon wieder Fünfter und gewann gegen Klubs wie Borussia Dortmund oder zuletzt Werder Bremen. Hannover ist nur noch schwer bezwingbar. Zuletzt vor 42 Jahren, in der Saison 1969/70, hatte Hannover in der Bundesliga an den ersten acht Spieltagen nur ein Mal verloren. Der gute Trend setzt sich fort und ein Detail belegt, dass sich Hannover in allen Belangen deutlich verbessert hat: Kassierte Hannover an den ersten acht Spieltagen der vergangenen Saison noch sechs Gegentore im Anschluss an eine Flanke (Ligahöchstwert), liegt dieser Wert in der laufenden Spielzeit nur bei zwei.
Borussia Dortmund
Vorsicht bei Standards!
Das Augsburg-Spiel war das 1500. Bundesliga-Spiel in der Geschichte Borussia Dortmunds: Dafür erstmal herzlichen Glückwunsch. Doch der BVB hat in der ersten Saison nach der Meisterschaft so seine Problemchen. In der Champions League zahlte man im Gastspiel bei Olympique Marseille Lehrgeld - besonders die Defensive wirkte bei weitem nicht so gefestigt wie noch in der Spielzeit zuvor. Zwar hat Dortmund nach Bayern und Mönchengladbach gemeinsam mit Hoffenheim die drittbeste Abwehr der Liga, aber man lässt deutlich mehr Chancen zu und vor allem fallen viele vermeidbare Gegentore. Da wären die Standardsituationen: In der letzten Saison hatte der Meister nach acht Spieltagen nur zwei Gegentore nach ruhenden Bällen kassiert, jetzt sind es schon vier.