Die Gewinner im Team: Plötzlich ist Jones wieder da
Dem sonst so wortstarken Jermaine Jones dürfte es nicht leicht gefallen sein, aber nun wird er für die Zurückhaltung in all den Wochen und Monaten belohnt. Felix Magath hatte ihn aussortiert, Ralf Rangnick fand bei aller Wertschätzung ebenfalls keine Verwendung, doch unter Stevens könnte sein Comeback als Stammspieler bevorstehen.
Stevens wechselte Jones gegen Haifa für die letzten 13 Minuten und in Hamburg bereits für die letzten 35 Minuten ein und sagt: "Jones hat Qualitäten, die uns gut tun können."
Auch Peer Kluge sollte mit seiner unspektakulären, aber taktisch vorbildlichen Art mehr Spielzeiten unter Stevens erhalten, sofern er seine muskulären Probleme überwindet. Kein Spieler im Schalker Kader verkörpert die Balance zwischen Offensive und Defensive wie Kluge.
Ein Ausrufezeichen setzte der Coach bereits beim 2:1 in Hamburg, als er Jose Jurado in die Startelf berief und sich daraufhin auffallend wohlwollend über den Spanier äußerte. "Jose ist ein super Spieler, der uns viel Freude machen wird, wenn er seine Möglichkeiten ausschöpft", sagte Stevens. Ein Kontrast zu den letzten Äußerungen des Vorgängers, als Rangnick wegen fehlenden Defensivqualitäten Jurado sogar die Bundesliga-Tauglichkeit absprach.
Ebenfalls zurück in der Anfangsformation ist Christoph Metzelder: Wegen kleinerer Verletzungen und wegen Rangnicks Präferenz für junge Spieler stand der 30-Jährige in den ersten sieben Saisonspielen nur einmal in der Startelf. In Hamburg aber vertrat er den angeschlagenen Joel Matip.
Die Leistung war ausbaufähig, dennoch schätzt Stevens seine Führungsfähigkeiten und nimmt ihn wie auch Innenverteidiger-Partner Höwedes in die Pflicht: "Ich erwarte von den beiden, dass sie die entsprechende Kommunikation hinbekommen", sagt Stevens. Eine Forderung, die ein Trainer nur an Stammspieler formulieren würde.
Bei den Torhütern hingegen weiß man nicht recht einzuschätzen, welche Lösung Stevens präferiert. Schalkes angebliches Interesse an Leverkusens Rene Adler veranlasste Ralf Fährmann zu einer Kampfansage und Stevens zu Lob für seinen Stammkeeper - was jedoch auch damit zusammenhängen könnte, dass es an Alternativen mangelt.
Dass der Vertrag für die neue Nummer zwei Lars Unnerstall nur um eine Saison bis 2013 verlängert wurde, obwohl dieser erst 21 Jahre alt ist, zeugt zumindest in der Außenwirkung nicht von Urvertrauen in dessen Fähigkeiten. Mathias Schober wurde bereits unter Rangnick zur dritten Kraft degradiert.
Die taktische Ausrichtung: Bekenntnis zur Kontinuität
Das Verhältnis zur Klubführung: Allmachtsphantasien verboten