VfL Wolfsburg: A-Jugend-Spieler Maximilian Arnold wurde kürzlich mit einem Profi-Vertrag ausgestattet und kam gegen Augsburg mit 17 Jahren, 5 Monaten und 30 Tagen als jüngster Bundesligaspieler des VfL aller Zeiten zu seinem Debüt in der ersten Mannschaft. Der Mittelfeldspieler gilt als echtes Juwel und könnte es dauerhaft in Magaths Kader schaffen. Das sieht auch sein Förderer Stephan Schmidt so. "Er hat eine sehr gute Technik, findet unter Druck und in engen Räumen immer exzellente Lösungen. Für sein Alter ist er am Ball sehr ruhig und abgeklärt und hat in der U 19 schon drei, vier Tore des Monats geschossen. Sein linker Fuß ist eine Waffe", sagte der A-Jugend-Trainer der Wölfe über Arnold zu SPOX. Arnold ist im Mittelfeld variabel einsetzbar. "Er kann verschiedene Positionen einnehmen, ist als abschlussstarker Spieler aber eher als Achter oder Zehner anzusiedeln", sagt Arnold, der aber noch Entwicklungspotential sieht. "Er könnte noch präziser in die Tiefe gehen, um öfter in Schussposition zu kommen. Wenn er sein Timing in dieser Hinsicht noch perfektioniert, dann wird er auch noch mehr Tore machen oder vorbereiten, als es jetzt schon der Fall ist."
FC Schalke 04: Ende September übernahm Huub Stevens das Traineramt von Ralf Rangnick. In den ersten beiden Spielen unter Stevens gehörte Christoph Metzelder noch zur Stammformation und spielte durch. Doch seit seiner schwachen Leistung beim 1:2 gegen Kaiserslautern am 15. Oktober ist Metze außen vor, obwohl er beschwerdefrei ist. Beim 1:0 in Leverkusen wurde er in Nachspielzeit eingewechselt - um Zeit zu schinden. Kyriakos Papadopoulos und Joel Matip bilden die Schalker Innenverteidigung in Abwesenheit von Benedikt Höwedes. Metzelder nimmt seine Ersatzrolle an und hat sich scheinbar damit arrangiert, dass er nur noch eine Art "Veteran-Lösung" auf der Bank ist. Interessant: Stevens hat keine Verwendung für Mitglieder des Schalker Mannschaftsrats. Neben Metzelder spielen auch Peer Kluge, Mathias Schober und Hans Sarpei keine Rolle unter Stevens. Und Höwedes ist verletzt.
Borussia Mönchengladbach: "Wir und Marco werden alles Erdenkliche tun, damit er am Samstag gegen Dortmund spielen kann", sagte Fohlen-Sportdirektor Max Eberl zu SPOX. Marco Reus kämpft mit seinem gebrochenen Zeh und gegen die Zeit. Eberl stellt klar: "Es darf nicht sein, dass er ein Spiel spielt und dann möglicherweise länger ausfällt." Trainer Lucien Favre arbeitet deshalb bereits an einem Plan B. Igor de Camargo, der in Köln ein Kurz-Comeback gab, dürfte die besten Karten auf den Platz in der Startelf haben. Mittelfristig ist der Belgier ohnehin wieder ein heißer Kandidat für die erste Elf. Reus würde dann wohl wieder auf die rechte Seite rücken. Leidtragender von de Camargos Rückkehr könnte dann Patrick Herrmann sein, obwohl der 20-Jährige einer der Aufsteiger der letzten Wochen ist. Acht Scorerpunkte hat der Rechtsfuß bereits auf seinem Konto, an Reus ist auf dem rechten Flügel allerdings kein Vorbeikommen.
Borussia Dortmund: Durch den Ausfall von Neven Subotic ist aktuell Marc Hornschuh der nominelle Innenverteidiger Nummer drei beim BVB. Dennoch stand der 20-Jährige seitdem nicht im Kader. Jürgen Klopp würde im Fall der Fälle anscheinend eher Patrick Owomoyela als mögliche Alternative im Abwehrzentrum nominieren. Hornschuhs Entwicklung stockt so natürlich, selbst wenn er Stammspieler in der Reserve des Meisters ist. Nun streckt angeblich 1860 München die Fühler nach dem achtmaligen U-21-Spieler aus. "Die Situation ist in Dortmund schwierig. Mein Berater und ich werden das Thema mit dem BVB in den nächsten Wochen besprechen. München wäre sicher keine schlechte Adresse", so Hornschuhs Reaktion. Eine offizielle Anfrage der Löwen steht jedoch noch aus, doch Sportdirektor Michael Zorc signalisierte bereits Gesprächsbereitschaft. Hornschuh, dessen Vertrag noch bis 2013 datiert ist, könnte möglicherweise dem Beispiel von Lasse Sobiech (St. Pauli), Daniel Ginczek (Bochum) und Marco Stiepermann (Aachen) folgen, die vor der Saison allesamt an Zweitligisten ausgeliehen wurden.
FC Augsburg: 14 Tore erzielte Nando Rafael in der Aufstiegssaison, hinzu kamen sechs Torvorlagen. Doch dann verpasste der Stürmer wegen einer Achillessehnenverletzung große Teil der Saison-Vorbereitung. Seit Mitte September ist Rafael wieder fit, aber bei FCA-Coach Jos Luhukay unten durch, obwohl mit dem freigestellten Michael Thurk und dem verletzten Stephan Hain zwei Stürmer fehlen. Der Mann hinter Sascha Mölders heißt derzeit Edmond Kapllani, den Augsburg vor der Saison loswerden wollte. Doch Kapllani pochte auf seinen bis 2012 gültigen Vertrag und erzielte gegen Wolfsburg das 2:0. Schon gegen den FC Bayern hatte er das 2:2 auf dem Fuß. Rafael musste dagegen im internen Ranking auch noch Patrick Mayer vorbei lassen. Die Zukunft Rafaels (Vertrag läuft aus) liegt wohl nicht in Augsburg.
1899 Hoffenheim: Chinedu Obasi und Roberto Firmino wurden wegen wiederholter Disziplinlosigkeiten (beide kamen erneut zu spät zum Training) aus dem Kader für das Spiel gegen Leverkusen am Freitag geworfen. Obasi ist Stammspieler und Firmino mit fünf Toren Hoffenheims bester Torschütze. Die Folge: Eine der tiefsten Offensiv-Abteilungen der Liga ist ausgedünnt. Ryan Babel enttäuscht, dürfte aber dennoch gesetzt sein. Doch wer spielt neben ihm? Vedad Ibisevic und Sven Schipplock erfüllen als reine Mittelstürmer nicht hundertprozentig Holger Stanislawskis Anforderungsprofil. Eine Chane daher für Peniel Mlapa, der in der deutschen U 21 überragt (8 Tore aus 6 Spielen), aber in Hoffenheim bisher nie an diese Form anknüpfen konnte? Gylfi Sigursson zeigte sich ebenfalls indisponiert. Bleiben Knowledge Musona - und der 19-jährige Denis Thomalla. Thomalla gilt als das größte 1899-Talent und ist Stamm der Zweiten (4 Tore), aber der Sprung aus der Regionalliga in die Bundesliga wurde ihm nicht zugetraut - bisher zumindest.
Hannover 96: Groß, kantig und robust: Auf der Suche nach einem neuen Stürmertyp holte Hannover im Sommer den polnischen Nationalstürmer Artur Sobiech. Der 21-Jährige kam mit der Empfehlung von 21 Toren aus 70 Spielen in der heimischen "Ekstraklasa". Bei 96 aber bringt er bislang kaum ein Bein auf den Boden. Sein Debüt gab Sobiech erst am 6. Spieltag - und sah kurz nach seiner Einwechslung glatt Rot. Drei Spiele Sperre. Kaum wieder spielberechtigt, warfen ihn erneut Knieprobleme zurück. Dem Stürmer fehlt komplett der Rhythmus, auch im Training. Vergangene Woche schließlich erhöhte Trainer Mirko Slomka auch öffentlich den Druck: "Wenn Artur sich nicht deutlich verbessert, müssen wir über Alternativen nachdenken." Abgeschrieben hat er den jungen Angreifer allerdings noch nicht, gab ihm am letzten Spieltag gegen Hamburg auch wieder gut 20 Minuten Einsatzzeit. Sofern Sobiech gesund bleibe, sei Slomka insgesamt durchaus "optimistisch". Seine Rechnung: "Artur will unbedingt noch zur EM, er wird Gas geben."
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