Das große Pokern

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28. Dezember 201120:08
Ihre Verträge laufen aus: Schmiedebach, Ebert, Chris, Sereno, Salihovic, Delpierre (v.o.l.n. u.r.) Getty
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Die Bundesliga macht Pause, doch hinter den Kulissen wird fleißig an der Zukunft gebastelt. Viele Verträge laufen im Sommer aus. Wer muss gehen, wer soll bleiben? Ein Überblick. Teil 2: Von Wolfsburg bis Hannover. Hier geht's zu Teil 1.

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VfL Wolfsburg

Chris (33, im Verein seit 2011)

Situation: Hat seit dem 12. Spieltag keine Minute verpasst und ist sowas wie der neue Defensiv-Koordinator von Felix Magath. Das Problem: Richtig gut war Chris nur gegen Hannover, ansonsten sind seine Leistungen ausbaufähig. Hat nach langer Verletzungspause aber auch noch einen Bonus.

Zukunft: Sein Vertrag mit dem VfL ist aufgrund seiner Verletzungsvergangenheit leistungsbezogen gehalten. Bleibt Chris gesund und stabilisiert seine Leistungen, ist eine Verlängerung um ein weiteres Jahr gut möglich.

Hasan Salihamidzic (34, im Verein seit 2011)

Situation: Kam wegen einiger Verletzungen schwer in die Saison, hat sich aber mittlerweile ins Team gekämpft und gibt auch in der Kabine den Ton an. "Jede Minute, jede Sekunde versuche ich mit allen zu reden", sagt Brazzo. Magath schätzt am Bosnier vor allem dessen Erfahrung und Vielseitigkeit.

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Zukunft: Bleiben seine Leistungen stabil und spielt die Gesundheit mit, wird mit Salihamidzic wohl noch mal verlängert. Erstmal stehen aber noch keine Gespräche an.

Sebastian Schindzielorz (32, im Verein seit 2008)

Situation: Kam seit 2008 überhaupt nur zehn Mal in der Bundesliga zum Einsatz, spielt ansonsten in der Regionalliga-Mannschaft.

Zukunft: Schindzielorz ist sowieso nur noch Teilzeit-Profi, kickt ansonsten in der U 23 mit und ist Elementarbestandteil des VfL. In der Zweiten werden seine Dienste bestimmt auch über die Saison hinaus gebraucht.

Andre Lenz (38, im Verein seit 2004)

Situation: Die Nummer drei der Wölfe wartet noch auf seinen ersten Saisoneinsatz.

Zukunft: Da Wolfsburg mit Diego Benaglio und Marwin Hitz an und für sich gut aufgestellt ist und der VfL mit Michael Müller (22), Marius Sauss (19) und Patrick Drewes (18) auch vielversprechenden Nachwuchs hat, könnte sich Lenz bald auf sein Altenteil zurückziehen bzw. eine Position abseits des Platzes übernehmen.

Teil 2: Hertha BSC

Teil 3: Köln

Teil 4: Hoffenheim

Teil 5: Stuttgart

Teil 6: Hannover

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Hertha BSC

Patrick Ebert (24, im Verein seit 1998)

Situation: Stammspieler auf der rechten Seite, wurde von Ex-Trainer Babbel aber bereits kurzzeitig aussortiert, weil er taktische Anweisungen nicht befolgt habe. Spielt eine sehr mäßige Saison und wartet noch auf seinen ersten Treffer.

Zukunft: Ebert ist Publikumsliebling und gehört zum Inventar des Vereins. Um einen ähnlich gut dotierten Vertrag wie aktuell zu bekommen (rund 1,1 Millionen Euro Jahressalär), muss eine Leistungssteigerung her. Eine Einigung ist aber wahrscheinlich.

Andre Mijatovic (32, im Verein seit 2010)

Situation: Kapitän und Stammspieler, auch wenn er zuletzt von Babbel mal eine kurze Pause bekam. Hat mitunter einen schweren Stand in Berliner Medien, die in ihm einen der Gründe für die dezente Abwärtsfahrt sehen.

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Zukunft: Auf jeden Fall fraglich und auch davon abhängig, ob die Hertha kostengünstigen und qualitativen Ersatz finden würde. Muss sich möglicherweise mit einem Einjahresvertrag anfreunden - Ausgang offen.

Christoph Janker (26, im Verein seit 2009)

Situation: 198 Spielminuten bislang und quasi vollkommen außen vor. Zwar sehr trainingsfleißig, aber ohne Chance, dauerhaft einen Platz in der Viererkette zu bekommen.

Zukunft: Janker muss spielen und wird sich dafür einen neuen Verein suchen müssen. Bereits im vergangenen Sommer war die Lage ähnlich, nun muss gehandelt werden. Die Wege werden sich trennen.

Maikel Aerts (35, im Verein seit 2010)

Situation: Hat seinen Stammplatz an Thomas Kraft verloren. Verlor auch bei Babbel enorm an Standing, da er in der Vorbereitung vor dem Testspiel gegen den FC Basel (0:3) nach Oberschenkel-Problemen grünes Licht gab, anschließend aber zugab, unter Schmerzen gespielt zu haben und sich letztlich einen Muskelfaserriss zuzog.

Zukunft: Wird den Verein verlassen (müssen). Aerts fühlt sich fit genug, um noch ein paar Jahre als Nummer eins zwischen den Pfosten zu stehen. Die Suche nach einem geeigneten Verein könnte jedoch schwierig werden.

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1. FC Köln

Ammar Jemal (24, im Verein seit 2011)

Situation: Der variabel einsetzbare Defensivspieler (Innenverteidiger, linker Verteidiger) ist von den Young Boys Bern ausgeliehen und schlug von Beginn an ein. Seit dem 9. Spieltag verpasste er nur eine Partie und stand in den restlichen Spielen jeweils in der Startelf. Der FC hat eine Kaufoption über rund zwei Millionen Euro.

Zukunft: Jemal ist in der Hinrunde zu einem der FC-Defensiveckpfeiler geworden. "Er ist auf jeden Fall eine Verstärkung. Ich hoffe, dass der Verein alles daransetzt, seinen Vertrag zu verlängern", sagte Podolski über den Tunesier. Finke denkt über das Ziehen der Kaufoption "ernsthaft nach" - sportlich würde es sich für Köln auf jeden Fall lohnen.

Henrique Sereno (26, im Verein seit 2011)

Situation: Ähnlich wie Jemal ist der Portugiese nicht mehr aus der Kölner Defensive wegzudenken. Sereno hat seit dem 4. Spieltag nur eine Partie verpasst und stand jedes Mal in der Startelf - egal ob als linker, rechter oder Innenverteidiger. Der Mohamad-Ersatz hat voll eingeschlagen.

Zukunft: Hier liegt der große Unterschied zu Jemal. Im Leihvertrag mit Porto ist eine festgeschriebene Ablösesumme von fünf Millionen Euro notiert - viel zu viel für den FC. "Nach aktuellem Stand ist es unrealistisch, dass wir die Option ziehen können, aber es gibt die Möglichkeit, ihn vielleicht noch mal zu leihen", macht Finke sich und dem FC Mut.

Petit (35, im Verein seit 2008)

Situation: Stand in dieser Saison noch keine Sekunde auf dem Spielfeld, da er sich im letzten Saisonspiel der vergangenen Spielzeit das Kreuzband gerissen hatte. Ende November machte der Portugiese erstmal wieder bei einem Trainingsspielchen mit. Laut Solbakken kommt er nach Weihnachten zurück.

Zukunft: Petit muss im neuen Jahr zeigen, dass er trotz seines Alters und seiner schweren Knieverletzung eine Hilfe sein kann. Solbakken glaubt an seine Qualitäten: "Man sieht, dass er das Fußballerauge hat", sagt der Norweger.

Andrezinho (30, im Verein seit 2010)

Situation: Zog sich im Oktober im Spiel gegen Hannover einen Innenbandschaden im linken Knie zu und verpasste dadurch die restliche Hinrunde. Davor war er auf sechs Einsätze gekommen.

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Zukunft: Solbakken schenkte dem Offensiv-Außenverteidiger dreimal von Beginn an das Vertrauen - eine gewisse Wertschätzung scheint also vorhanden zu sein. Muss defensiv aber noch deutlich zulegen, um sich weiterhin das Vertrauen des FC zu verdienen.

Kevin McKenna (31, im Verein seit 2007)

Situation: Kam in der Hinrunde auf elf Ligaspiele, siebenmal stand er dabei in der Startelf. Der kanadische Defensivspieler traf einmal und half in der Schlussphase immer wieder auch als kopfballstarker Mittelstürmer a la van Buyten aus.

Zukunft: Sein Vertrag hat sich aufgrund einer Klausel schon Anfang Oktober - nach nur sieben Ligaspielen - automatisch bis 2013 verlängert.

Sebastian Freis (26, im Verein seit 2009)

Situation: Stand eigentlich schon auf dem FC-Abstellgleis, kam aber aufgrund der vielen Verletzten in der Kölner Offensive zum Ende der Hinrunde noch zu vier Kurzeinsätzen. In Stuttgart bereitete er dabei Podolskis 2:2 vor.

Zukunft: Wird Köln wohl schon im Winter verlassen, denn Novakovic steht kurz vor seiner Rückkehr und zudem verpflichtete der FC den 18-jährigen Schweden Ishak. "Wir haben uns darauf verständigt, dass ich mich umschauen darf. Wenn ich woanders bessere Chancen sehe, darf ich ablösefrei wechseln", sagte Freis. "Es gibt Kontakt zu Bundesligisten." Freiburg soll interessiert sein.

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1899 Hoffenheim

Daniel Haas (28, im Verein seit 2007)

Situation: Einer der besten Backups der Bundesliga: Teamplayer, klagt nicht, aber wenn er gebraucht wird, vertritt er Tom Starke zuverlässig und gut. So wie am 10. Spieltag beim 1:0 gegen Mönchengladbach.

Zukunft: Könnte vom Talent her bei einem guten Zweitligisten oder einem kleineren Bundesligisten die Nummer eins sein. Aber er ist mit der Situation in Hoffenheim zufrieden, wartet geduldig auf die sich ergebenden Chancen - und wird daher wertgeschätzt vom Verein. Verlängerung sehr wahrscheinlich.

Andreas Ibertsberger (29, im Verein seit 2007)

Situation: Ist endgültig in die Reserve abgerutscht. Wegen Verletzungen, Formschwäche und der neuen Konkurrenz kam er erst einmal zum Einsatz - und der verlief schauderhaft: Beim 1:1 gegen Kaiserslautern am 12. Spieltag spielte er miserabel und wurde nach 71 Minuten ausgewechselt.

Zukunft: Keine rosige in Hoffenheim. Ibertsberger gehört zu den Gutverdienern und ist mittlerweile angesichts der sportlichen Perspektivlosigkeit überbezahlt. Ein Verbleib ist nur denkbar, wenn er deutliche Abstriche macht.

Tobias Weis (26, im Verein seit 2007)

Situation: Die gleiche wie in den letzten Jahren. Sportlich wäre Weis immer eine Bereicherung für 1899, weil er mit seiner Aggressivität das sonst zu brave Team bissiger macht. Außerdem wird er fußballerisch häufig unterschätzt. Nur: Es kommen immer wieder Verletzungen dazwischen. Deswegen auch erst zwei Einsätze, davon nur einer von Beginn an.

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Zukunft: Eine der schwierigsten Entscheidungen für Manager Ernst Tanner. Hoffenheim braucht einen fitten Weis, seine Qualitäten sind sonst rar gesät. Was aber gegen eine Verlängerung spricht: a) die Verletzungen, b) das hohe Gehalt von kolportierten drei Millionen Euro, c) das Interesse einiger Bundesligisten.

Dominik Kaiser (23, im Verein seit 2009)

Situation: War die Überraschung des Saisonstarts: Kam erst als Einwechselspieler, dann Stammspieler. Kein Übertalent, aber emsig und laufstark im defensiven Mittelfeld. Ab dem 9. Spieltag aber hatte Trainer Holger Stanislawski plötzlich keine Verwendung mehr. Zuletzt in der Regionalliga-Mannschaft, wo er auch noch einmal Gelb-Rot sah.

Zukunft: Kaiser wird vom Klub offensiv als eines der Produkte der eigenen Nachwuchsförderung kommuniziert, entsprechend dürfte er trotz der nicht zufriedenstellenden letzten Wochen eine Verlängerung angeboten bekommen. Aber Kaiser wird sich sicherlich auch über seine Perspektive Gedanken machen. Bei einem Zweitligisten wäre ein Stammplatz denkbar.

Sejad Salihovic (27, im Verein seit 2006)

Situation: Erlebte den Durchmarsch in die Bundesliga mit, war aber in den letzten Jahren immer wieder umstritten bei den Trainern - was aber keine fußballerischen Gründe hatte. Ist in dieser Saison der stabilste Mittelfeldspieler, der mit seinem linken Fuß auch noch für Tore bürgt (6 Treffer in Liga und Pokal). Dabei kam er wegen einer Verletzungspause nur zu zehn Bundesliga-Spielen.

Zukunft: Sportlich ist er unersetzlich, weil er Torgefahr ausstrahlt und als Charakterkopf sich nicht so schnell verunsichern lässt wie einige seiner Kollegen. Nur: Das Verhältnis zum Klub ist angespannt, weil von Vereinsseite aus wiederholt sein Gehalt thematisiert wird. Daher ist selbst ein Verkauf im Winter denkbar: Salihovic weckt Interesse, so dass 1899 jetzt noch eine Ablöse kassieren könnte.

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VfB Stuttgart

Matthieu Delpierre (29, im Verein seit 2004)

Situation: Seit fast einem Jahr hat er die sprichwörtliche Seuche. Ist seitdem quasi dauerverletzt und nur im Rehazentrum anzutreffen. Pendelt zwischen Kraftraum und Trainingsplatz, eine Rückkehr ist frühestens zur Rückrunde realistisch und selbst das wird eng.

Zukunft: Eine sehr heikle Personalie. Delpierre ist einer der dienstältesten im Kader, Kapitän und auch Führungsfigur. Aber: Serdar Tasci hat sich merklich stabilisiert und Zugang Maza spielt eine ordentliche Hinrunde. Dazu drängen von hinten Bicakcic oder Patrick Bauer. Derzeit scheint alles offen.

Khalid Boulahrouz (29, im Verein seit 2008)

Situation: Er war schon weg vom Fenster, wollte den Verein selbst verlassen. Im Laufe der Hinrunde hat sich Boulahrouz aber mit der rechten Verteidigerposition angefreundet und zeigte da sehr ordentliche Leistungen.

Zukunft: Der Niederländer ist einer der Großverdiener beim VfB, so langsam passen sich auch seine Leistungen dem Salär an. Trotzdem ist nicht davon auszugehen, dass Boulahrouz ein Vertrag zu denselben Konditionen vorgelegt wird. Der VfB kann es sich schlicht nicht leisten.

Pawel Pogrebnjak (28, im Verein seit 2009)

Situation: Der Russe hat sich immer noch nicht durchgesetzt, pendelt zwischen Startelf und Bank. In einem 4-4-2 wäre Platz, für das System mit nur einer Spitze ist Pogrebnjak nicht beweglich und ballsicher genug. Mit Julian Schieber erwächst ihm zudem starke Konkurrenz, der VfB denkt auch noch über Offensivverstärkungen schon in der Winterpause nach.

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Zukunft: Pogrebnjak hat nicht die besten Karten, gilt als letztes Relikt der mitunter ziemlich verkorksten Transfer-Ära von Horst Heldt. Eher unwahrscheinlich, dass der Vertrag mit dem Russen verlängert wird.

Ermin Bicakcic (21, im Verein seit 2007)

Situation: Hatte einen tollen und einen furchtbaren Start zugleich: Traf im Pokal in Wehen und musste im selben Spiel verletzt raus. Der Innenbandriss im Knie kostete ihn fast drei Monate. Seitdem bisher erst ein Spiel bei der U 23. Dabei war er drauf und dran, sich bei den Profis zumindest zu etablieren...

Zukunft: Der VfB wird Bicakcic nicht fallen lassen, Trainer Bruno Labbadia hat den 21-Jährigen im Hinterkopf.

Stefano Celozzi (23, im Verein seit 2009)

Situation: Unglückliche Saison bisher für Celozzi. Hatte seine Chance beim Spiel in Berlin. Da zeigte er sich ordentlich, der Rest der Mannschaft aber nicht. War danach wieder raus aus dem Team und hat gegen Boulahrouz keine Chance. Derzeit auch noch verletzt (Muskelfaserriss).

Zukunft: Hängt sehr stark davon ab, was Boulahrouz macht. Celozzi hat sich in den über zwei Jahren beim VfB nicht durchsetzen können, vielleicht sucht der Spieler selbst nach einer Veränderung.

Arthur Boka (28, im Verein seit 2006)

Situation: Ist auf seiner linken Abwehrseite gegen Christian Molinaro ohne Chance. Für ein paar Aushilfsjobs wie jetzt während Boulahrouz' Verletzung auf der rechten Seite reicht es noch.

Zukunft: Boka ist einer der Spieler, die noch mit einem üppigen Vertrag aus besseren (CL-)Zeiten ausgestattet ist. Insofern und weil er keine wirkliche Perspektive auf einen Stammplatz hat, dürfte sich das Interesse des Vereins an einer Verlängerung in Grenzen halten.

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Hannover 96

Manuel Schmiedebach (23, im Verein seit 2008)

Situation: Ist einer der Shootingstars der vergangenen Saison und bestätigte seine starken Leistungen auch in diesem Jahr unerwartet konstant. Mit seinen 23 Jahren, seiner Stabilität und Schnörkellosigkeit sowie seinem nach wie vor vorhandenen Entwicklungspotential spielte er sich mittlerweile in die Hinterköpfe diverser Trainer und Manager. Auch im Ausland.

Zukunft: Noch offen. Hannover will Schmiedebach langfristig binden, Präsident Martin Kind klingt dabei auch ziemlich zuversichtlich. Der Spieler selbst aber hat sich Bedenkzeit erbeten, gerüchteweise soll vor allem das Interesse aus Dortmund auf Gegenseitigkeit beruhen. Gespräche sollen möglichst früh im Winter geführt werden.

Christian Pander (28, im Verein seit 2011)

Situation: Unterschrieb im Sommer nur für ein Jahr, denn die Frage war: Hält sein Körper den Belastungen eines Bundesligaprofis stand? Die Antwort lautet bisher: Das Knie hält. Abgesehen von ein paar muskulären Problemen kam der 28-Jährige besser durch die Hinrunde als erwartet. Mittlerweile hat er Konstantin Rausch im linken Mittelfeld sogar den Stammplatz abgelaufen. Die Verpflichtung war riskant - doch das Risiko hat sich gelohnt.

Zukunft: Pander ist wieder da, er hat zum ersten Mal wieder eine Halbserie ohne große Rückschläge absolviert. Ein enorm wichtiger Schritt für ihn persönlich und eine Verstärkung für Hannover. Dass der Verein ihm eine neue Chance gab, rechnet er den Verantwortlichen und Trainer Slomka hoch an. 96 ist sein erster Ansprechpartner. Eine Verlängerung ist durchaus wahrscheinlich.

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Steven Cherundolo (32, im Verein seit 1999)

Situation: Nach der bärenstarken Vorsaison scheiterten Vertragsgespräche im Sommer. In dieser Hinrunde konnte Cherundolo nicht an seine Form anknüpfen, mit Sofian Chahed hat er mittlerweile sogar einen ernsthaften Konkurrenten um den Stammplatz. Die Verhandlungsgrundlage hat sich also deutlich zugunsten des Vereins entwickelt.

Zukunft: Cherundolo ist Kapitän, Publikumsliebling und einer der dienstältesten Spieler. Beide Seiten können sich von daher eine gemeinsame Zukunft gut vorstellen, sofern die Rahmenbedingungen für beide passen.

Altin Lala (36, im Verein seit 1998)

Situation: Die regionale Kultfigur gehört in Hannover zum Inventar und hat im Sommer noch einmal für ein Jahr verlängert. Füllt seine Rolle als Führungsspieler in erster Linie neben dem Platz aus, im defensiven Mittelfeld gibt er eher den Teilzeitprofi. Das allerdings war ihm schon bei seiner Unterschrift bewusst.

Zukunft: Lala ist der älteste Feldspieler der Liga, war nun noch einmal auf Europareise und sagt selbst: "Irgendwann soll es auch gut sein." Vermutlich beendet der Albaner seine Karriere im Sommer.

Carlitos (29, im Verein seit 2010)

Situation: Blöder kann es kaum laufen: Der Portugiese verletzte sich gleich bei seinem ersten Spiel für Hannover schwer und brachte seither kein Bein mehr auf den Boden. Die ernüchternde Bilanz: 118 Bundesliga-Minuten in anderthalb Jahren. Auch aktuell fehlt er bis Ende des Jahres nach einer erneuten Knie-OP.

Zukunft: Während Carlitos verletzt fehlte, machte die gesamte Mannschaft in Hannover einen enormen Sprung. Am 29-Jährigen ist dieser Zug vorbeigerauscht. Auf seiner Position auf dem Flügel ist 96 gut besetzt. Aus Sicht des Vereins besteht kein Grund, den Vertrag schon im Winter zu verlängern.

Leon Andreasen (28, im Verein seit 2009)

Situation: Pendelt weiterhin zwischen Sportinvalidität und Hoffnung. Hat aufgrund seiner Leistenprobleme seit anderthalb Jahren nicht mehr gespielt. Insgesamt kommt Andreasen auf 18 Einsätze, seit er im Winter 08/09 nach Hannover kam.

Zukunft: Im Moment kann es nur darum gehen, wieder vollständig gesund zu werden. Ein neuer Vertrag im Winter ergibt keinen Sinn für Hannover.

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