Für alle nochmals zur Erinnerung: Hätte Rene Adler sich vor rund anderthalb Jahren nicht eine Rippenverletzung zugezogen und deshalb operieren lassen müssen, wäre der 26-Jährige bei der WM 2010 in Südafrika die Nummer eins im deutschen Team gewesen.
Von der Nationalmannschaft ist Adler mittlerweile weit entfernt. Inzwischen stellt sich sogar die Frage: Wie geht es mit Adler grundsätzlich weiter? Am Mittwoch gab Bayer Leverkusen die Verpflichtung von Bernd Leno bekannt. Die 19-jährige Leihgabe vom VfB Stuttgart kommt für kolportierte sieben bis acht Millionen Euro und unterschrieb einen Vertrag bis 2017.
Adlers Kontrakt endet dagegen nach dieser Spielzeit. In der "Sport-Bild" sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler, es sei "eher unwahrscheinlich", dass man mit Leno und Adler in die neue Saison geht. Heißt für Adler: Er muss sich nach einem neuen Klub umschauen.
Wohin könnte er gehen? Welche Klubs haben Bedarf? Was wird Adlers Ansprüchen überhaupt gerecht? Bundesliga oder Ausland?
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Klubs in der Bundesliga
Werder Bremen: Tim Wieses Vertrag läuft im Sommer aus. "Im Winter wechsle ich nicht", sagte der 29-Jährige zuletzt. Alles andere ist momentan offen. Gespräche wurden bereits geführt, bislang allerdings erfolglos. Während Wiese wissen will, ob es mit Trainer Thomas Schaaf und Geschäftsführer Klaus Allofs (Verträge laufen aus) weitergeht und ob auch Schlüsselspieler wie Clemens Fritz und Claudio Pizarro bleiben, ist für Werder eine Verlängerung auch vom sportlichen Abschneiden abhängig. Denn: Wiese zählt zu Bremens Top-Verdienern und wäre beim erneuten Verpassen eines europäischen Wettbewerbs nur noch schwer finanzierbar. Der finanzielle Aspekt spricht allerdings auch gegen Adler, der in Bremen deutliche Abstriche in Sachen Gehalt hinnehmen müsste. Rein sportlich wäre ein Wechsel sowohl für Adler als auch für Bremen durchaus attraktiv.
FC Schalke 04: Auf den ersten Blick könnte Adler und Schalke passen. Die Knappen spielen regelmäßig in der Bundesliga oben mit, waren zuletzt immer europäisch dabei und wären auch in der Lage, Adlers Gehalt zu stemmen. In der Vergangenheit soll es zudem bereits Gespräche zwischen dem Keeper und Schalke gegeben haben. Allerdings hat sich zuletzt einiges getan. Stammtorwart Ralf Fährmann fällt zwar mit Kreuzbandriss noch lange aus, doch Vertreter Lars Unnerstall hat bislang stark gehalten, wird von den Fans geliebt und von den Verantwortlichen auffallend gelobt. Manager Horst Heldt dachte bereits laut über eine Vertragsverlängerung über 2013 hinaus nach. Unnerstall will allerdings erst abwarten, wie sich die Situation auf Schalke entwickelt. Heißt: Was passiert, wenn Fährmann wieder fit ist? Wird Timo Hildebrand noch zur echten Konkurrenz? Und vielleicht auch: Bemüht sich S04 um Adler?
Hamburger SV: Ende September berichtete der "Kicker", dass der HSV um Adler buhle und dem Leverkusener eine lukrative Offerte unterbreitet habe. Damals allerdings befand sich HSV-Keeper Jaroslav Drobny im Tief, das der Tscheche inzwischen längst überwunden hat. Unter dem neuen Coach Thorsten Fink hat sich Drobny, dessen Vertrag in Hamburg noch bis 2013 läuft, wieder stabilisiert. Eine Verpflichtung Adlers würde wohl auch das Gehaltsgefüge beim HSV kräftig durcheinander bringen und den eingeschlagenen Kurs, auf eigene Talente (im Tor Tom Mickel) setzen zu wollen, konterkarieren.
VfL Wolfsburg: Als Diego Benaglio vor rund drei Monaten völlig außer Form schien, überlegte Coach Felix Magath öffentlich, seinen Stammkeeper aus dem Tor zu nehmen und durch Marwin Hitz zu ersetzen. Magath beließ es allerdings bei der Überlegung und Benaglio fand zurück zu alter Stärke. In den letzten Wochen präsentierte sich der Schweizer stark. Ob er damit bereits sämtliche Zweifel bei Magath ausgeräumt hat, ist allerdings nicht bekannt. Der Vertrag des Schweizer Nationalkeepers läuft 2013 aus, ein vorzeitiger Wechsel war bislang kein Thema. Dadurch dass nun mit Adler allerdings ein Top-Keeper auf dem Markt ist, ist nicht ausgeschlossen, dass Magath ins Grübeln kommt. Finanziell könnte der VfL einen Adler-Wechsel locker stemmen.