Während die Spieler des FC Bayern in der Wüstensonne im Trainingslager schwitzen, ließ Präsident Uli Hoeneß anlässlich seines 60. Geburtstages hierzulande häufiger von sich hören.
Nach dem Wechsel von Marco Reus zum Konkurrenten Borussia Dortmund, meldete sich die "Abteilung Attacke" nun erneut zu Wort und verspricht hochkarätige Neuzugänge.
Doch anstatt in der Winterpause große Neuverpflichtungen zu tätigen, richtet Hoeneß den Blick schon auf die nächste Saison - und das mit konkreten und handfesten Aussagen.
Neuer Innenverteidiger soll kommen
Vor allem durch die Planungsunsicherheit im Abwehrbereich sieht sich der Verein gezwungen, im Sommer "einen Innenverteidiger zu finden", äußerte sich Hoeneß gegenüber der "Süddeutschen Zeitung".
Daniel van Buyten ist in die Jahre gekommen, sein Vertrag läuft im Sommer aus - von seinen immer wiederkehrenden Knieproblemen ganz zu schweigen. Zwar unterstreicht Hoeneß, dass er "eine gute Saison spielt", eine Zukunft, die ihn über das Jahr 2013 hinaus an der Isar sieht, gibt es jedoch wohl kaum.
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Und Breno, der sich nach seinen privaten Problemen im Trainingslager wieder an die Mannschaft herankämpfen will, ist auch im vierten Jahr seit seinem Wechsel nach München nur Reservist.
Bleiben nur noch der gesetzte Holger Badstuber und "Immer-mal-wieder-Innenverteidiger" Jerome Boateng. Für eine europäische Topmannschaft eindeutig zu wenig.
Größte Baustelle: Offensive
Die größte Baustelle sieht Hoeneß allerdings im Offensivbereich. Ivica Olic kokettiert seit geraumer Zeit mit einem Abschied - der Verein wird ihm im Sommer wohl keine Steine in den Weg legen. Der als Mario Gomez-Backup eingeplante Nils Petersen wird nur sporadisch eingesetzt.
"Unser größtes Problem ist doch: Was machen wir, wenn sich Mario-Gomez verletzt?", philosophiert Hoeneß: "Da werden wir eine richtige Bombe brauchen. Einen, der immer spielen kann, in Barcelona oder in Manchester."
Dabei soll es sich laut "SZ" allerdings nicht etwa um Freiburg-Goalgetter Papiss Demba Cisse handeln, der schon häufig mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wurde.
Das Argument, Heynckes' Spielsystem mit nur einer Spitze würde Top-Stürmer abschrecken, lässt Hoeneß indes nicht gelten: "Du kannst ja auch mal mit zwei Stürmern spielen."
Hoeneß glaubt an Robbens Vertragsverlängerung
Neue Spieler verpflichten ist das eine - Verträge verlängern das andere. Bayerns-Superstar Arjen Robben soll noch in den nächsten Monaten seinen 2013 auslaufenden Kontrakt verlängern.
Die Vorzeichen stimmen die Verantwortlichen milde: "Da dürften wir in den nächsten sechs Wochen mehr wissen", zeigt sich der Präsident optimistisch.
Hoeneß ist sich "ganz sicher", dass Robbens Vertagsverlängerung demnächst über die Bühne geht.
Der Protagnist selbst ließ unter der Woche verlauten, dass er sich "sehr wohlfühlt und keinen Grund sieht, wegzugehen."
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