Chong Tese (neuer Verein: 1. FC Köln)
Situation: Der Nordkoreaner kommt für 400.000 Euro aus Bochum und ist für den unterbesetzten Sturm eingeplant. Weil Lukas Podolski die nächsten Wochen ausfällt, stehen die Chancen zu spielen gar nicht schlecht. Allerdings sagt Coach Stale Solbakken: "Mit Blick auf Lautern muss ich mir im Training ein Bild machen. Er sagt, er ist fit."
Es ist kein Geheimnis, dass Kölns Coach vom Transfer überrumpelt wurde. In Köln wird von einem Alleingang von Sportdirektor Volker Finke gesprochen. Dazu passen auch Solbakkens Aussagen über Tese im "Express": "Ich kenne den Spieler nicht wirklich, da gibt es andere im Verein, die können da eher ein Urteil abgeben. Ich habe ihn nur auf DVD gesehen und kann mich an sein WM-Tor gegen Brasilien erinnern. Es ist natürlich ein großer Sprung von der zweiten in die Bundesliga."
In Bochum konnte der 27-Jährige zuletzt nicht regelmäßig überzeugen - vor allem nicht als Torjäger. In seinen bisherigen 14 Einsätzen in dieser Saison erzielte er vier Treffer - alleine drei davon allerdings im 10. Spieltag in Ingolstadt. Finke ist allerdings überzeugt von seiner Neuverpflichtung: "Der Spieler ist enorm kopfballstark und hat einen guten Torinstinkt."
SPOX-Meinung: Mit diesem Transfer konnte man nicht rechnen, auch wenn der FC seit langem nach einer Sturm-Alternative zu Podolski und Novakovic sucht. Ob die Tese tatsächlich ist, scheint fraglich. Zumindest in Sachen Trefferquote wird er für seine beiden neuen Kollegen kein gleichwertiger Ersatz werden.
Allerdings darf man nicht vergessen: Der FC kann sich Transfers in einer anderen Größenordnung nicht leisten. 400.000 Euro für Tese, der den deutschen Fußball anders als andere Kandidaten schon kennt, sind noch okay. Und: Mit seiner Laufstärke und Schnelligkeit könnte der Angreifer sogar in Solbakkens Konzept passen, auch wenn der FC-Coach seinen neuen Schützling bislang nicht wirklich kennt.
Zlatko Junuzovic (neuer Verein: Werder Bremen)
Situation: Der Österreicher wechselt für eine Ablösesumme im Bereich zwischen 400.000 und 800.000 Euro bis 2015 an die Weser und soll dort federführend im Mittelfeld eingesetzt werden. Im Sommer hätte Werder den 24-Jährigen sowieso verpflichtet, nun wurde der Transfer zu "fairen Konditionen" (Klaus Allofs) vorgezogen.
Und das aus gutem Grund: Die spielerisch armen Auftritte zu Rückrundenbeginn erfordern eine dringliche Korrektur, Junuzovic soll als Zehner der prägende Kopf in Bremens Offensivspiel sein. Am besten schon am Sonntag in Freiburg.
"Viel Zeit hat er nicht. Wir wollen ihn gleich im Team haben", so Trainer Thomas Schaaf. Dabei spielte er bei Austria Wien oft links im Mittelfeld, erzielte in der laufenden Saison sechs Tore und legte weitere acht Treffer auf.
SPOX-Meinung: Ein Transfer, der für beide Seiten Sinn macht. Junuzovic gehört seit einiger Zeit zu den besten Spielern Österreichs und hat nun die Chance, den nächsten Schritt auf der Karriereleiter zu erklimmen. Bremen braucht wiederum einen Mann, der dem mitunter lethargischen Mittelfeld Beine macht, Spielwitz und Kreativität versprüht und auch einen Überraschungsmoment in die Partie bringen kann.
Dies ist Mehmet Ekici trotz ansprechender Vorbereitung bislang nicht gelungen, daher wird Junuzovic auch ohne Umschweife zu seinen ersten Einsatzzeiten kommen. Ob er sofort die erhoffte Hilfe darstellt, ist möglich. Allerdings sollte man keine Wunderdinge erwarten, ist doch der Sprung von der österreichischen in die deutsche Bundesliga kein zu unterschätzender Schritt.
Teil 1: Vedran Corluka (Leverkusen) und Srdjan Lakic (Hoffenheim)
Teil 3: Ivan Santini (Freiburg) und Ariel Borysiuk (Kaiserslautern)