Seit Mittwoch ist der FC Bayern München zurück von seinem Asien-Trip - und eines ist dadurch klar geworden: Der deutsche Rekordmeister hat in seinem Trainingslager im Katar und bei der anschließenden Geschäftsreise nach Indien viele neue Sympathien gewonnen.
Dies hat auch dazu geführt, dass die Bayern ihren Vorsprung in der Facebook-Rangliste aller Bundesliga-Klubs in den letzten Tagen weiter ausbauen konnten: Über 60.000 neue Freunde konnte der Herbstmeister seit dem Besuch in Asien anziehen. Der Trip hat sich also neben der Vorbereitung auf die Rückrunde auch aus Werbesicht gelohnt. "Ich denke, dass 60 Prozent davon allein aus Asien kommen. Der FC Bayern hat sich dort sehr transparent präsentiert. Das kommt an. Die Facebook-Zahlen belegen das", sagt Mario Leo, Geschäftsführer der Münchner Social-Media-Agentur "RESULT Sports".
In der Social-Media-Liga zieht der Rekordmeister mit über 2.680.000 Fans einsam seine Kreise an der Tabellenspitze - und täglich werden es mehr Fans. Vizemeister in dieser Wertung und weit abgeschlagen ist Borussia Dortmund (ca. 740.000) vor Schalke 04 (ca. 395.000). "Dieser imposante Vorsprung des FC Bayern zeigt das Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Die anderen Klubs sollten sich auch nicht an den Bayern orientieren", sagt Leo, der auch glaubt, dass die Bayern ihre Facebook-Aktivitäten weiter ausbauen werden. "In England entstehen schon die ersten Geschäftsmodelle in den Neuen Medien. Manchester City kooperiert zum Beispiel mit seinen noch freien TV-Rechten für Freundschaftsspiele, etc. exklusiv mit YouTube. Die Bayern werden sich bestimmt in dieser Richtung auch irgendwas einfallen lassen."
"Barca" hat fast zehnmal so viele Freunde wie die Bayern
International hecheln die Bayern allerdings deutlich hinterher. Die Münchner qualifizieren sich in der virtuellen Welt aktuell nicht für die europäische Top Ten. Während der FC Barcelona (über 24.500.000 Fans) und Real Madrid (22.697.751) sowie Manchester United (über 23.000.000) das Feld dominieren, landen Schweinsteiger & Co. nur auf dem elften Platz. "Aber die Bayern holen auf. Ein Problem ist es, dass die Bayern den Tsunami Facebook zu spät erkannt haben", erklärt Leo.
Erst im Herbst 2010 baute der FC Bayern seine Facebook-Plattform professionell auf. "Davor hat sich der Klub als ,kleiner Verein in Süddeutschland' präsentiert. Da hatte Manchester United schon die erste Million auf dem Konto", sagt Leo. Facebook-König im deutschen Fußball ist übrigens Mesut Özil. Der deutsche Nationalspieler von Real Madrid führt die Rangliste mit über 3.730.000 Freunden an - und damit hat der Edeltechniker allein mehr "Freunde" als Deutschlands Vorzeigeklub FC Bayern.
"Mit dem Wechsel nach Spanien hat Özil einen Quantensprung gemacht. Die Spanier sind alle fußballverrückt. Das kommt ihm im Facebook-Ranking zugute", sagt Leo. Beliebtester Bundesligaspieler ist WM-Torschützenkönig Thomas Müller (FC Bayern) mit rund 870.000 Freunden vor Lukas Podolski, Philipp Lahm, Michael Ballack, Manuel Neuer, Mario Götze und Bastian Schweinsteiger. Alle Nationalspieler pflegen ihre Seite selbst mit Beiträgen - oder lassen die Postings von ihren Agenturen schreiben. Müller meldete nach der Ankunft des FC Bayern in München: "Es ist schön, wieder hier zu sein. Die Sonne lacht."
Der Kader des FC Bayern im Überblick