Vorstandsboss Stefan Kuntz ist aber bemüht, bis zum Spiel am Samstag beim direkten Konkurrenten SC Freiburg einen neuen Cheftrainer zu finden.
Kommt nun Balakov?
Laut Informationen der "Bild" soll der Bulgare Krassimir Balakow der Wunschkandidat für die Nachfolge sein. Balakow ist derzeit noch Trainer bei Hajduk Split und aktuell Tabellenzweiter in der kroatischen Liga.
Bei weiteren Spekulationen um den Trainerposten taucht unter anderem der Name Franco Foda auf. Bei Foda, der 1983/1984 sowie 1987 bis 1990 das FCK-Trikot trug, müssten sich die Lauterer mit dem österreichischen Erstligisten Sturm Graz über eine sofortige Freigabe einigen. Allerdings steht ohnehin fest, dass Graz und Foda zum Saisonende getrennte Wege gehen.
Foda dementierte jedoch bereits jeglichen Kontakt zum FCK: "Ich habe einen Vertrag bei Sturm Graz bis 31. Mai 2012 und den werde ich auch bis zu diesem Tag erfüllen", sagte er gegenüber "Sport1".
Ein weiterer Kandidat wäre Torsten Lieberknecht, der aus der Lauterer Jugend stammt, allerdings noch bei Eintracht Braunschweig als Trainer unter Vertrag steht.
Trainerwechsel als letzter Ausweg
Kuntz wollte sich an diesen Spekulationen nicht beteiligen. "Nach der 1:4-Niederlage gegen den FC Schalke 04 und vielen intensiven Gesprächen sind wir zu der gemeinsamen Überzeugung gekommen, dass wir diesen Schritt vollziehen müssen", erklärte Kuntz. Man habe in den vergangenen Wochen und Monaten viele verschiedene Maßnahmen in die Wege geleitet, um die Mannschaft in die Erfolgsspur zu bringen. "Leider ist uns dies nicht gelungen", fügte Kuntz hinzu.
Der Vorstandsvorsitzende würdigte die Verdienste von Kurz, der sich "immer komplett in den Dienst der Sache und des Vereins gestellt" habe. Kurz verdiene für seine Arbeit und charakterliche Integrität den höchsten Respekt und Anerkennung. "Um aber wirklich jede denkbare Möglichkeit für den Klassenerhalt ausgeschöpft zu haben, müssen wir diesen Weg gehen", sagte Kurz.
Negativrekord aus der Saison 67/68 eingestellt
Kurz wurde zur Saison 2009/10 Trainer in Kaiserslautern und stieg mit den Pfälzern als Zweitliga-Meister in die Bundesliga auf. In seiner ersten Saison als Bundesliga-Trainer erreichte er mit seinem Team den siebten Tabellenplatz. Erst am 11. Oktober hatten beide Seiten den Vertrag vorzeitig bis 2013 verlängert. Am Montag hatte Kurz noch die Nachbesprechung der 1:4-Niederlage gegen Schalke per Videoanalyse übernommen. Dabei sei es laut Torhüter Tobias Sippel, der sich für eine Weiterbeschäftigung von Kurz ausgesprochen hatte, "etwas lauter" geworden.
Der Absturz war zuletzt ungebremst weiter gegangen. Acht Spieltage vor Schluss liegt der FCK fünf Punkte hinter Freiburg auf dem Relegationsplatz 16. Mit 16 Ligaspielen in Folge ohne Sieg wurde der Negativrekord aus der Saison 1967/68 eingestellt. Damals hatte Trainer Otto Knefler gehen müssen, Kaiserslautern unter Egon Piechaczek aber noch den Klassenverbleib geschafft. Vielleicht kann sich der Traditionsverein an diesen historischen Fakten als letzten Strohhalm klammern.
Marco Kurz war der 14. Trainer der Pfälzer seit 2000.
Trainerwechsel Nummer sieben
Die Trennung des 1. FC Kaiserslautern von Marco Kurz war bereits der siebte vorzeitige Trainerwechsel in dieser Bundesligasaison:
19.09.2011 Michael Oenning (Hamburger SV, beurlaubt), Nachfolger Torsten Fink
22.09.2011 Ralf Rangnick (FC Schalke 04, Rücktritt), Nachfolger Huub Stevens
19.12.2011 Markus Babbel (Hertha BSC, beurlaubt), Nachfolger Michael Skibbe
29.12.2011 Marcus Sorg (SC Freiburg, beurlaubt), Nachfolger Christian Streich
09.02.2012 Holger Stanislawski (TSG Hoffenheim, beurlaubt), Nachfolger Markus Babbel
12.02.2012 Michael Skibbe (Hertha BSC, beurlaubt), Nachfolger Otto Rehhagel
20.03.2012 Marco Kurz (1. FC Kaiserslautern, beurlaubt)
Marco Kurz im Steckbrief