Bayer Leverkusen: Robin Dutt ist Geschichte, die Gegenwart beim Werksklub heißt Sami Hyypiä. Der Finne ist bis Saisonende Teamchef von Bayer, Trainer Sascha Lewandowski arbeitet Hyypiä zu. Die Spieler sind angetan von der "Respektsperson" Hyypiä (Simon Rolfes) und wittern Morgenluft im Kampf um einen EL-Platz. Ein Spieler soll dabei entscheidend Einfluss nehmen: Michael Ballack. Seit Dienstag trainiert er nach seiner Wadenverletzung erstmals wieder mit der Mannschaft und ist schon für das Spiel beim HSV eine Alternative. "Es ist alles in Ordnung. Jetzt brauche ich Spielpraxis. Mal sehen, ob ich schon gegen Hamburg spielen kann", sagte Ballack. Hyypiä hält große Stücke auf Ballack: "Er ist ein Spieler wie alle anderen. Aber er ist sehr erfahren. In dieser Situation brauchst du manchmal Erfahrung. Er kann noch eine große Rolle spielen." Dagegen droht einigen Stammspielern wie Gonzalo Castro und Andre Schürrle die Bank. Schürrle spielt eine sehr schwache Rückrunde und hat in Karim Bellarabi einen starken Spieler im Nacken. Gegen die Bayern und in Barcelona erzielte er ein Tor und hätte sich mal einen Platz in Bayers Startelf verdient.
Borussia Dortmund: Es tut sich etwas in der U 23: Die Dortmunder Reserve darf dank einer fast astreinen Rückrunden-Ausbeute (31 von 33 möglichen Punkten) in der Regionalliga West vom Aufstieg träumen. Zu den Garanten für den derzeitigen Erfolg gehören zwei Spieler, die vor der Saison neu nach Dortmund gekommen sind. Stürmer Terrence Boyd hat es dank seiner 16 Tore in 24 Partien sogar bis in die US-amerikanische Nationalelf geschafft. Mittelfeldspieler Jonas Hofmann kam vor Saisonbeginn aus Hoffenheim und schlug mit acht Treffern und sieben Torvorlagen ebenfalls prächtig ein. Und der BVB hat für die neue Saison bereits vorgesorgt: Aus dem Kraichgau kommt der 19-jährige Paul Ehmann, der aus der Hoffenheimer U 19 bis 2014 zu den Westfalen wechselt und im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden kann. Zudem wird Rechtsverteidiger Tim Kübel (18) zur neuen Spielzeit ins U-23-Team gezogen. "Wir sind von der Qualität beider Akteure überzeugt und gehen von einer erfolgreichen Zusammenarbeit aus", kommentiert Nachwuchskoordinator Lars Ricken die beiden Neuzugänge.
FSV Mainz 05: In der Hinrunde zählte Andreas Ivanschitz noch zum Mainzer Stammpersonal, in 14 Spielen erzielte der Österreicher fünf Tore und lieferte drei Assists. Mit seinen überzeugenden Auftritten schaffte Ivanschitz gar den Sprung zurück in die Nationalmannschaft, ehe ihn eine Bänderverletzung jäh bremste. Nach der Winterpause brauchte der 28-Jährige dann lange, um wieder in die Spur zu finden. Gegen Bremen stand Ivanschitz nun zum ersten Mal im Kalenderjahr 2012 über 90 Minuten auf dem Platz und zeigte dabei, wie wichtig er für die Mainzer im Abstiegskampf werden könnte. "Ich hatte auf diese Chance gewartet, nachdem ich ja in den letzten Wochen nur Kurzeinsätze hatte. Jetzt ich bin natürlich froh, dass es so gut geklappt hat", freute sich Ivanschitz. Für die Lokalpresse war er gemeinsam mit Doppeltorschütze Maxim Choupo-Moting der Matchwinner. Gerade jetzt, da sich Mohamed Zidan nach anfänglichem Dauerhoch in einem Leistungstief befindet und zusätzlich nach seiner Nicht-Einwechslung angefressen ist, dürften für Ivanschitz wieder längere Einsatzzeiten herausspringen.
Hamburger SV: Marcus Berg war beim HSV so abgeschrieben wie man es nur sein kann. Zurückgekehrt von seiner Ausleihe nach Eindhoven stand zunächst Reha nach einer Leistenverletzung statt einer ordentlichen Saisonvorbereitung mit der Mannschaft auf dem Programm. Danach ging's mit Trainingsrückstand in eine turbulente Vorrunde, in der er lediglich auf fünf Einsätze kam, am Ende aber unter dem neuen Trainer Thorsten Fink vor so einer Art Durchbruch zu stehen schien. Ein kläglich misslungener Fallrückzieherversuch gegen Augsburg am 17. Spieltag beendete dann aber den zarten Höhenflug jäh. Schlüsselbeinbruch. Zwei Monate Pause. "Ein totales Scheißjahr", resümierte Berg. Man musste konstatieren, dass der teuerste Einkauf der Klubgeschichte seinem Ruf als Total-Flop weiter alle Ehre machte. Doch das scheint alles Schnee von gestern zu sein. Berg ist plötzlich der erklärte Hoffnungsträger im Abstiegskampf und Fink wird nicht müde, den 25-Jährigen stark zu reden: Beim 1:3 gegen Freiburg habe Berg "Schwung reingebracht", beim 1:2 in Wolfsburg habe er gezeigt, dass "wir wieder einen Torjäger haben". Und in der Tat: Berg zeigte mit seinem Tor gegen Wolfsburg eine Kaltschnäuzigkeit, die andere HSV-Offensive gerne vermissen lassen - auch in Kaiserslautern wusste er zu überzeugen. "Ich spüre das Vertrauen des Trainers und das ist sehr wichtig für mich", sagte er unlängst - und das Thema Abschied aus Hamburg scheint derzeit ganz weit weg zu sein.
VfL Wolfsburg: Acht Spieler holte Felix Magath in der Winterpause. Zweifellos am besten schlug Petr Jiracek ein. Doch am 29. Februar zog sich der Tscheche in Länderspiel gegen Irland einen Muskeklfaserriss zu. Zwar ist Jiracek seit Mitte März wieder einsatzbar, seinen Stammplatz hat er aber verloren. Seit drei Spielen bilden Jan Polak und Josue das defensive Mittelfeld. "Ich darf mich nicht beklagen. Während ich verletzt war, ist die Mannschaft aufgeblüht und hat begonnen, Punkte zu sammeln. Es gab keinen Grund, die Startelf umzubauen. Ich muss geduldig auf meine Chance warten", sagte Jiracek. Die kommt vielleicht schon gegen Dortmund. In Berlin konnte Jiracek nach seiner Einwechslung für Josue in der 50. Minute überzeugen. Jiracek hat deutlich mehr Offensivdrang als Josue - keine schlechte Eigenschaft, wenn es gegen den wohl erneut stürmischen BVB geht. Da kann Entlastung nicht schaden.