Positive Nachrichten also von den Hamburgern, die sich bisher mehr schlecht als recht durch die Vorbereitung quälten und immer wieder mit hausgemachter Unruhe zu kämpfen hatten. So auch vor dem Anpfiff der Partie gegen den niederländischen Ehrendivisionär.
Die verbalen Attacken des zuvor bereits suspendierten Abwehrspielers Slobodan Rajkovic gegen Trainer Thorsten Fink hallen noch immer nach. Vorstandschef Carl Jarchow kündigte eine weitere Bestrafung des Serben an.
"Das Interview ist nicht akzeptabel. Wegen der Folgen werden wir Anfang der Woche im Vorstand sprechen. Wir wollen jetzt nicht aus der Ferne Maßnahmen verkünden", sagte der 56-Jährige der "Bild"-Zeitung. Eine fristlose Kündigung des Innenverteidigers schloss Jarchow aber aus: "Das würde uns die Ablösesumme kosten."
Rajkovic hatte sich im Training vor rund einer Woche eine handfeste Auseinandersetzung mit Stürmer Heung-Min Son geliefert und war daraufhin in die zweite Mannschaft der Hamburger verbannt worden. Der 23-Jährige zeigte sich jedoch wenig einsichtig und bezeichnete Fink aufgrund des Ablaufs seiner Suspendierung zuletzt öffentlich als "Mädchen". Zudem sei er "noch nie so oft und so lange angelogen" worden.
Verkauf von Rajkovic und Töre soll Geld bringen
Rajkovic soll nun gehen und noch ein wenig Geld in die Kassen spülen. Ebenso wie der vom russischen Pokalsieger Rubin Kasan umworbene Gökhan Töre. Die Erlöse würden zurück in die Mannschaft fließen. In dem kroatischen Nationalspieler Milan Badelj von Dinamo Zagreb steht ein Zugang bereits in den Startlöchern.
"Badelj werden wir in Kürze präsentieren können", sagte Jarchow und kündigte zudem eine weitere Verstärkung für das Mittelfeld an. Zudem werde der Klub möglicherweise auch noch einen Transfer im Abwehrbereich tätigen.
Dinamo-Kapitän Badelj steht beim kroatischen Meister noch bis 2013 unter Vertrag und soll den HSV knapp vier Millionen Euro Ablöse kosten. Der 23 Jahre alte EM-Teilnehmer ist in der Mittelfeldzentrale offensiv wie defensiv einsetzbar. Zunächst wird er im HSV-Trikot aber wohl nach hinten arbeiten müssen. Zumal ein anderer defensiver Sechser erneut von Verletzungsproblemen geplagt wird: Tomas Rincon droht eine mehrwöchige Zwangspause.
Rincon droht Operation und langer Ausfall
Nachdem der Venezolaner zuletzt beschwerdefrei war, musste er das Mannschaftstraining am Freitag wegen einer chronischen Entzündung am Schienbein abbrechen. "Die Schmerzen sind anders, aber immer noch da", sagte Rincon.
Nach der Rückkehr der Hamburger aus Südkorea wird sich der 24-Jährige am kommenden Dienstag weiteren Untersuchungen unterziehen. Sollte eine Operation unumgänglich sein, würde Rincon dem HSV rund acht Wochen lang und damit auch beim Saisonstart fehlen.
Weitere Verstärkungen müssen also her. Ein Sieg im Finale des Peace Cups gegen den südkoreanischen Erstligisten Seongnam FC wäre da hilfreich. Schließlich winken dann weitere 400.000 Euro Prämie. Den Grundstein für derartige Aussichten hatten gegen Groningen Dennis Aogo (14., Foulelfmeter) und Ivo Ilicevic (79.) mit ihren Toren gelegt.
Der Hamburger SV im Steckbrief