Ein Neuling plötzlich Spitzenteam

Von SPOX
Klopp, Heynckes und Co. liegen nach dem 7. Spieltag mit ihren Teams im oberen Tabellendrittel
© Getty

Sieben Spieltage sind vorbei, die Bundesliga macht Pause. Zeit für eine erste Bilanz. Im dritten Teil blickt SPOX auf die Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Dort mischt überraschend auch Eintracht Frankfurt mit. Bei den Bayern läuft fast alles perfekt. Dortmund ist noch auf der Suche. Und bei Hannover 96 gibt es nur einen Makel. Außerdem dabei: Schalke und Leverkusen.

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Bayer Leverkusen

Saisonstart-Fazit: Platz sechs nach sieben Spieltagen ist ganz ordentlich. Auch für die bisher gezeigten Leistungen gilt: ganz ordentlich. Mehr aber auch nicht. Nach der durchwachsenen letzten Saison ist man damit allerdings derzeit auch zufrieden in Leverkusen. Das Ziel ist, anders als im Vorjahr, "nur" ein Europacup-Platz. Von der Champions League will niemand reden. Und für CL-Niveau fehlt momentan auch noch ein bisschen was. Nach wie vor wirkt die Mannschaft nach Rückschlägen nicht gefestigt, gerade in der Rückwärtsbewegung mangelte es Bayer bisweilen an Disziplin und folglich Kompaktheit.

Und vorne präsentiert man sich nicht kaltschnäuzig genug: Nach Bayern und Dortmund spielte sich Leverkusen die meisten Torchancen heraus, nutzte davon aber nur jede fünfte und liegt mit diesem Wert ligaweit auf Platz 14. Allerdings: Das neu einstudierte 4-3-2-1-System scheint immer besser zu funktionieren. Zuletzt gab's sieben Punkte aus drei Spielen. Und: Mannschaft und die beiden Trainer Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä bilden eine echte Einheit. Was beim Team gut ankommt: Die Trainer behandeln alle Spieler gleich.

Gewinner

Er kam zwar von Real Madrid. Dass Daniel Carvajal allerdings auf Anhieb einschlagen würde, damit war nicht unbedingt zu rechnen. In fünf von sieben Ligaspielen stand der Spanier in der Startelf und hat die Nase im Kampf um den Stammplatz rechts hinten eindeutig vorne. In allen Partien kam bislang Karim Bellarabi zum Einsatz, in der ganzen letzten Saison brachte er es gerade mal auf zehn Spiele. Nun ist der Flügelspieler immer ein ernsthafter Kandidat für die Startelf, in Stuttgart stand er am Wochenende sogar erstmals die kompletten 90 Minuten auf dem Platz. Auf seiner Wunschposition im Mittelfeld darf inzwischen Gonzalo Castro regelmäßig ran. Der Deutsch-Spanier darf sich deshalb durchaus auch als Gewinner des Saisonstarts fühlen. Denn: Castro darf nicht nur im Mittelfeld spielen, er ist dort mittlerweile auch eine prägende Figur.

Verlierer

In der letzten Saison war Manuel Friedrich noch Stammspieler in Leverkusen, in dieser Saison ist sein Stammplatz die Bank. Noch keine einzige Minute durfte der Routinier bislang ran. Stattdessen haben ihm Philipp Wollscheid und Ömer Toprak den Rang abgelaufen. Nach der Saison wird wohl Schluss sein für Friedrich in Leverkusen. Keinen Fuß auf den Boden bekommt bei Bayer in dieser Saison Renato Augusto. In Stuttgart zog sich der Brasilianer mal wieder eine Verletzung zu und fällt die nächsten Wochen aus. Doch auch zuvor ging wenig bis nichts zusammen. Zwischenzeitlich warf ihn Hyypiä wegen schlechter Trainingsleistungen sogar aus dem Kader. Dort steht Jens Hegeler zwar regelmäßig, Einsatzzeit bekommt der Ex-Nürnberger allerdings nur wenig. Bislang reichte es für nur 64 Minuten.

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Hannover 96

Saisonstart-Fazit: Was wäre für Hannover nur drin, wenn die Niedersachsen auswärts ein bisschen erfolgreicher wären. In der Fremde leisten sich die 96er in schöner Regelmäßigkeit Ausrutscher. Zuhause dagegen ist die Slomka-Elf eine echte Macht. Seit 22 Liga-Spielen hat man vor eigenem Publikum nicht mehr verloren. Nach Hannover kommt inzwischen kein Gegner mehr gerne. Längst zählen die 96er auch zu den Top-Teams der Liga. Das bestätigt man auch in dieser Saison. Slomka hat es geschafft, die Stärken des Vorjahres (u.a. Umschaltspiel) in die neue Spielzeit zu transportieren.

Und mittlerweile ist Hannover weitaus mehr als eine Kontermannschaft. Auch gegen vermeintlich schwächere und damit häufig tief stehende Gegner findet man inzwischen immer häufiger die richtigen Lösungen. Was 96 in dieser Saison noch auszeichnet: Der Kader ist durchweg gut besetzt und bietet Slomka die Möglichkeit, auf Formtiefs oder Verletzungen ohne großen Qualitätsverlust zu reagieren.

Gewinner

Dass Szabolcs Huszti einiges drauf hat, wussten sie in Hannover noch aus seiner ersten Zeit bei den 96er. Dass der Ungar nach seiner Rückkehr allerdings derart einschlagen würde, damit rechneten wohl die wenigsten. In sechs Spielen hat Huszti schon drei Treffer erzielt und sieben Tore vorbereitet. Nicht ganz so erfolgreich waren bisher Didier Ya Konan und Artur Sobiech. Und dennoch dürfen sich beide als Gewinner des Saisonstarts fühlen. In der letzten Saison waren beide meist nur Reservist, nun kommen sowohl der Ivorer als auch der Pole regelmäßig zum Einsatz. Und: Beide treffen.

Verlierer

Während es für Ya Konan und Sobiech in dieser Saison bedeutend besser läuft, hat Mohammed Abdellaoue seinen Status als Stammspieler eingebüßt. Der Norweger kam bislang nur von der Bank und wartet in der Liga noch auf seinen ersten Saisontreffer. Noch nicht richtig Fuß gefasst haben in Hannover zwei Neuzugänge. Innenverteidiger Felipe erzielte zwar gleich in seinem ersten Bundesliga-Spiel ein Tor, machte ansonsten allerdings häufig einen unsicheren Eindruck. Erst auf zwei Kurzeinsätze brachte es bislang Verteidiger Hiroki Sakai. Der Japaner tut sich noch schwer mit Tempo und Härte in der Bundesliga und ist deshalb vorerst nur das Backup von Rechtsverteidiger Steven Cherundolo.

Teil 2: Dortmund und Schalke

Teil 3: Frankfurt und Bayern

Zu den Klubs auf den Plätzen 7 bis 12

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