Der 15. Mai war von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke öffentlich als Deadline für einen Transfer von Robert Lewandowski ausgerufen worden. Im Rummel um das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern war dieser Termin jedoch nicht zu halten. Es passierte nichts. Intern scheint es offenbar ohnehin einen anderen Zeitpunkt gegeben zu haben.
So kam das Machtwort von Watzke am Sonntagabend überraschend früh in der Sommerpause, das Transferfenster hat noch bis zum 31. August geöffnet. Beim BVB herrscht in der wichtigsten Personalie aber ab sofort Ruhe. Lewandowski darf nicht zum FC Bayern. Auch ein Wechsel zu einem anderen Klub ist unwahrscheinlich, da der Pole nur nach München will und die Borussia den Stürmer nicht gegen seinen Willen an einen zahlungskräftigen Klub in Europa verkaufen wird.
Die Borussia hat sich Planungssicherheit verschafft und eine Grundsatzentscheidung getroffen, die ganz klar den Weg weist, den die Dortmunder in den kommenden Jahren gehen wollen. Watzke hatte auf der Jahreshauptversammlung vergangenes Jahr davon gesprochen, den BVB als zweiten Leuchtturm neben dem FC Bayern in Deutschland etablieren zu wollen.
Ein zweiter Abgang eines Leistungsträgers neben Mario Götze Richtung Süden hätte die Strahlkraft dieses Leuchtturms deutlich verringert. So sendete der Verein eine klare Botschaft: Der BVB ist kein Selbstbedienungsladen für die großen Namen der Branche, er will seinen Weg an die europäische Spitze fortsetzen und kann dabei auch auf die Millioneneinnahmen eines Transfers verzichten.
Trotzdem ist den Dortmundern auch bewusst, dass sie den Wechsel Lewandowskis nach München im kommenden Sommer nicht verhindern können. Sie können sich jetzt aber ein Jahr darauf vorbereiten und weiter an alternativen Lösungen arbeiten. Der BVB ist spätestens seit dieser Saison wieder ein attraktiver Klub für Spieler von internationalem Format. Und Lewandowski wird dem Klub auch in der nächsten Saison entscheidende Tore schießen.
Die Bayern haben 2009 eine ähnliche Entscheidung getroffen, als Real Madrid heftig um Franck Ribery buhlte, die Münchner ihn aber nicht ziehen ließen. Die Entscheidung der Dortmunder dürfte an der Säbener Straße also durchaus mit Respekt aufgenommen werden.
Der Kader von Borussia Dortmund