Mittelfeld
Zugänge: Sercan Sararer (Greuther Fürth), Marco Rojas (Melbourne Victoy), Moritz Leitner (Borussia Dortmund, ausgeliehen)
Abgänge: Mamadou Bah (Ziel unbekannt)
Offene Positionen: William Kvist galt bei seinem Wechsel vor zwei Jahren als Königstransfer und wurde zumindest im ersten Jahr seines Schaffens seiner Rolle auch vollends gerecht. Mittlerweile ist der 27-Jährige aber im wahrsten Sinne des Wortes austauschbar geworden, es halten sich hartnäckig Gerüchte um einen Verkauf in diesem Sommer.
Bis 2015 ist Kvists Vertrag beim VfB noch datiert, ein vorzeitiges Ende aber durchaus möglich. Erst Recht jetzt, wo Stuttgart mit der Leihe des Dortmunders Leitner das spielerische Element noch weiter verstärken will. Johan Audel wird nach drei verschenkten Jahren wegen anhaltender teilweise schwerer Verletzungen kaum noch eine Chance bei den Profis haben. Zugekauft hat der VfB in Sararer, Rojas und auch Rausch bereits.
Transfers, Testspiele, Termine: Der VfB in der Sommerpause
Die Situation: Die Triebfeder des Stuttgarter Angriffsspiels war in der abgelaufenen Saison ein großer Knackpunkt. Besonders in den Heimspielen entwickelte der VfB zu wenig Kreativität auf den ersten Stationen des Spielvortrags.
Kvist war in seiner ersten Saison in der Defensivbewegung teilweise überragend und kaum zu ersetzen. Im Offensivspiel konnte sich der Däne aber zuletzt nicht mehr weiterentwickeln und wurde mit seinem Sicherheitsdenken immer mehr zum Bremsklotz.
Kvist durchlief ein persönliches Tief in der Rückrunde und verlor seinen Stammplatz an Arthur Boka, der zusammen mit Christian Gentner zumindest in Ansätzen so etwas wie Ideenreichtum und Dynamik versprühte.
Die Frage ist aber, ob Boka, dem man noch vor einem halben Jahr noch keine Steine in den Weg gelegt hätte, eine Dauerlösung sein kann. Leitner ist derjenige, der jetzt als erster Herausforderer gilt. Nachwuchshoffnung Rani Khedira soll den nächsten Schritt machen und noch enger an die ersten 18 heranrücken.
In der Mittelfeldzentrale - sowohl defensiv wie auch eine Linie weiter vorne in der Offensive - sieht das Trainerteam einen entscheidenden Ansatz für Veränderungen. Die Mannschaft soll aktiver werden, mehr agieren statt wie in den letzten beiden Jahren vornehmlich zu reagieren. Damit sollen die Probleme gegen defensiv eingestellte Gegner auf mittelfristige Sicht angegangen werden. Insofern wäre der Transfer eines Spielers wie Leitner ein erster Schritt in diese Richtung.
Auf den Außenpositionen wird der Konkurrenzkampf ziemlich heftig werden. Ibrahima Traore, Martin Harnik, Tunay Torun, Shinji Okazaki und die Neuen Sararer, Rausch und Rojas balgen sich um die Plätze. Einige davon sind auch noch auf anderen Positionen einsetzbar, Traore, Harnik, Sararer und Rausch sind aber ausgebildete Flügelspieler und fühlen sich dort am wohlsten. Dazu kommt noch Daniel Didavi, der aber nach einer erneuten Operation noch einige Monate ausfallen wird.
Im Zentrum dürfte Alexandru Maxim gesetzt sein. Der Rumäne hat ohne große Anpassungsschwierigkeiten eine Rückrunde gespielt, die Lust auf mehr macht. In Raphael Holzhauser und Kevin Stöger stehen zwei Jungspunde als Alternativen bereit, zudem auch noch Tamas Hajnal, der allerdings kaum noch veritable Chancen auf viel Einsatzzeit haben dürfte.
Ein Dark Horse könnte Marco Rojas werden. Der 21-Jährige wurde in Australien noch vor Alessandro Del Piero zum Spieler des Jahres gekürt, erzielte in der abgelaufenen Saison 15 Tore. Rojas besitzt tolle Anlagen, hat Spielwitz, ein starkes Dribbling und einen guten Torabschluss - aber er hat auch keinerlei Erfahrung, wie es in einer der besten Ligen der Welt zugeht. Er wird sich an das Tempo und die Härte der Bundesliga erst gewöhnen müssen, dürfte aber zumindest als Vorgriff auf die kommenden Jahre eine vielversprechende Verpflichtung sein.
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