So mögen die Spiele beginnen...

SPOX
24. Januar 201413:16
Noch allesamt nicht in Form: Van der Vaart und Co. hoffen auf bessere Zeitengetty
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Am Freitag startet die Bundesliga endlich in die Rückrunde. 33 Tage Pause lagen zwischen dem 17. und 18. Spieltag - eigentlich Zeit genug, um sich perfekt vorzubereiten. Aber nicht jedem Klub ist das auch gelungen. Wer hat bereits die nötige Form, wer hat noch Probleme? Eine Einordnung, von Leverkusen bis Schalke.

Schon gut in Form

Bayer Leverkusen: Bayer funktioniert offenbar weiter wie ein Uhrwerk, die beiden Niederlagen zum Ende der Hinrunde scheinen vergessen. In der Vorbereitung hatte Leverkusen keine größeren Probleme und gewann alle seine Testspiele samt Wintercup in Düsseldorf. Einziger Wermutstropfen ist die schwere Verletzung von Robbie Kruse (Kreuzbandriss). Auf der anderen Seite gibt es aber quasi drei Zugänge, die Kruse' Ausfall mehr als wettmachen könnten: Julian Brandt und Ryu Seung-Woo spielten sich in den Vordergrund. Gewinner der Vorbereitung ist aber Eren Derdiyok, der gleich sechs Mal in den Testspielen erfolgreich war und sich als echte Alternative zu Stefan Kießling präsentierte. Der Tabellenzweite hat allerdings auch noch die Dreifachbelastung zu beachten. Da trifft es sich ganz gut, dass in Stefan Reinartz ein zwar unterschätzter, aber umso wichtigerer Spieler vor dem Comeback steht.

Bayern München: Die heftige Klatsche beim Test in Salzburg sollte die Konkurrenz nicht täuschen: Die Bayern sind auf den Punkt fit und konzentriert genug. Womöglich war das 0:3 sogar noch der letzte Wachmacher, der die Sinne für die Rückrunde noch mehr schärft. Außer Holger Badstuber sind alle Spieler fit, das Gladbach-Spiel kommt für Bastian Schweinsteiger und Arjen Robben aber noch zu früh. Trotzdem ist ein heftiger Konkurrenzkampf zu prophezeien, mit dem Trainer Pep Guardiola in Zukunft wird umgehen müssen. In den ersten Spielen dürften Toni Kroos, Thiago und Franck Ribery gesetzt sein, Mario Götze hat ebenfalls gute Chancen. Guardiola probierte in den Testspielen einiges aus, unter anderem die Dreierkette für die Defensivreihe. Es hat den Anschein, dass er nach einem Platz für Javi Martinez in der Abwehr sucht, wenn Philipp Lahm dauerhaft ins Mittelfeld wandern soll. Bei den Nachwuchstalenten konnte sich am ehesten noch Julian Green empfehlen. Ein kleines Achtung: Von den ersten acht Pflichtspielen müssen die Bayern sechs auswärts absolvieren.

Borussia Dortmund: Mit einigem Groll verabschiedete sich die Borussia in die Winterpause, Trainer Jürgen Klopp kündigte eine intensive Arbeit besonders im Pressing und Umschaltspiel an. Das scheint gelungen zu sein, im letzten Test gegen Duisburg (6:1) zeigte der BVB in diesen Bereichen erhebliche Fortschritte. Einige verletzte Spieler kehren oder kehrten zurück. Marcel Schmelzer wird schon gegen Augsburg auflaufen, Mats Hummels wohl in zwei Wochen. Ungewissheit herrscht aber weiterhin um das Comeback von Ilkay Gündogan, der zudem stets Gegenstand vieler Transfergerüchte ist. Auch Nuri Sahin, Sokratis und Sven Bender sind angeschlagen. Wichtig wird sein, die Zahl der ausgelassenen Großchancen (in der Hinrunde 23!) schleunigst zu minimieren. Die Schwächephase unmittelbar vor der Winterpause scheint überwunden: Der BVB wirkt wieder aufgeräumt und neu ausgerichtet. SPOX

FSV Mainz 05: Vier Siege und ein Remis in den Testspielen lesen sich auf den ersten Blick beeindruckend, wenngleich die Gegner nicht gehobene Klasse demonstrierten. Trotzdem scheint Mainz bestens aufgestellt für die Rückrunde. Im und um den Klub war es absolut ruhig, die beiden (für Mainzer Verhältnisse) Kracher-Transfers von Todor Nedelev und Ja-Cheol Koo bringen eine ganz neue Qualität in den Kader. Dazu heizt Dario Kresic den Kampf um die Nummer eins weiter an. Yunus Malli hat seine Form gefunden, mit Niko Bungert kehrte eine "absolute Persönlichkeit" nach langer Verletzungspause wieder zurück auf den Rasen. Mit den Neuverpflichtungen werden die ohnehin sehr flexiblen Mainzer noch variabler spielen können, der Kern der Truppe ist die Systemrochaden längst gewohnt und setzt diese größtenteils sicher um. Mainz hat die Pause in allen Belangen sehr sinnvoll genutzt und wird ein unbequem zu spielender Gegner bleiben.

Borussia Mönchengladbach: Die Winterpause verlief besonders im Umfeld etwas unruhig. Die Debatten um Marc-Andre ter Stegen und das angebliche Interesse englischer Vereine an Patrick Herrmann und Max Kruse waren aber offenbar nur medial ein Thema, an die Mannschaft ließ Trainer Lucien Favre die Spekulationen nicht ran. Die Stimmung war gut, das Team arbeitete hart an den Punkten Zweikampfverhalten und Balleroberung. Probleme gibt es aber in der Abwehr: Tony Jantschke (Jochbeinbruch) und Roel Brouwers (Adduktorenzerrung) fallen vorerst aus.

Dafür kehrt Alvaro Dominguez nach langer Verletzungspause zurück. Die Borussia zeigte sich in den Testspielen wie schon in der Hinrunde als gut eingespieltes Kollektiv, drei Siege und ein Remis sind die entsprechenden Belege dafür. Der Auftakt gegen die Bayern am Freitag ist Anreiz genug - auch um mutig zu sein: "Wir wollen die Ersten sein, die die Bayern schlagen", sagt Max Kruse. Eine Serie könnte in der Tat reißen: Die der Bayern nach 41 Bundesligaspielen ohne Niederlage - oder die der Borussia mit acht Siegen und einem Remis zu Hause in dieser Saison.

Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.comFC Augsburg: In Augsburg hatten sie es mit völlig ungewohnten Begleitumständen zu tun. Erstmals überhaupt ist der FCA nicht beinahe aussichtslos abgeschlagen und mit einem Bein schon in der zweiten Liga - ganz im Gegenteil. Die starke Vorrunde machte das Arbeiten deutlich angenehmer, Trainer Markus Weinzierl konzentrierte sich komplett auf die Verfeinerung des Spielstils - ohne dabei in irgendwelche Hauruck-Aktionen verfallen zu müssen. Alle drei Testspiele wurden gewonnen (u.a. auch ein 1:0 gegen Eindhoven), der Fokus lag unter anderem auf der Verbesserung der Offensive, die mit nur 21 erzielten Treffern noch recht schwach daherkommt. Dazu einen gehörigen Teil beitragen kann ab sofort auch wieder Dong-Wong Ji, der den bisher erst drei Stürmertoren weitere folgen lassen soll. Alexander Esswein macht die Konkurrenzsituation im Angriff noch pikanter. Ein weiteres großes Plus: kein Stammspieler hat sich verletzt, die kleineren Blessuren etwa von Callsen-Bracker, Klavan oder Baier sind auskuriert.

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Mit Höhen und Tiefen

VfL Wolfsburg: Der Zukauf von Kevin de Bruyne für kolportierte 22 Millionen Euro überstrahlte die Winterpause bei den Wölfen. Mit dem Belgier hat Wolfsburg im Mittelfeld ein unglaubliches Potenzial - aber eben auch einen Konkurrenzkampf, der Opfer fordern wird. Zudem wird Trainer Dieter Hecking auf die Balance achten müssen, wenn er de Bruyne ins Team einbaut. In dessen Zeit in Bremen hat sich der Belgier nicht eben als besonders lustvoll in puncto Defensivaufgaben präsentiert. Hecking hat das Glück, dass bis auf Vierinha kein Spieler verletzt war. Die magere Torausbeute (nur 28 Treffer) soll behoben werden, Bas Dost kommt immer besser in Fahrt und könnte schon bald eine echte Alternative zu Ivica Olic werden. Die Defensive zeigte in den Testspielen einige Schwachstellen, das Verhalten bei Defensivstandards war ein Punkt, den Hecking in Angriff nahm. Insgesamt bleibt das Gefühl, dass der VfL sich immer besser findet und in der Rückrunde ein ernsthafter Kandidat für die Champions-League-Plätze ist.

VfB Stuttgart: Die Stimmung im Trainingslager in Kapstadt war bestens, in den Testspielen konnte Trainer Thomas Schneider einige interessante Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel, dass er in der Offensivbewegung mit der Doppel-Sechs Gentner/Leitner besser aufgestellt ist und sich beide einspielen konnten. Auch Mo Abdellaoue, bisher ein Flop beim VfB, deutete sein Können an und lässt Schneider die Option offen, in einem 4-4-2 zu operieren. In den Tests lag das Hauptaugenmerk im aggressiveren Pressing und Umschalten nach Ballgewinn - beides funktionierte gut. Probleme bleiben in der Rückwärtsbewegung, auch die personelle Besetzung der Defensive ist noch nicht final geklärt. Im Umfeld war es ruhig, die Mannschaft konnte sich voll auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren. Der Start mit Spielen gegen Mainz, die Bayern und in Leverkusen innerhalb von einer Woche hat es aber in sich.

Hertha BSC: Trainer Jos Luhukay hat im Grunde zwei wertvolle Alternativen mehr: Ronny hat die Vorbereitung anders als im Sommer konzentriert durchgezogen, dazu kehrt Änis Ben-Hatira nach seiner Sprunggelenksverletzung nach drei Monaten wieder zurück. Das erhöht den Konkurrenzkampf im Mittelfeld, auch wenn Tolgay Cigercy zunächst noch ausfällt. Luhukay forcierte in den Trainingseinheiten das Spiel gegen den Ball und probte ein noch schnelleres Umschalten in die Offensive. Der Trainer zeigte sich mit den Fortschritten seiner Mannschaft zufrieden. Die Testspiele dagegen verliefen eher holprig, aus drei Spielen gab es keinen Sieg - dafür unter anderem ein 0:3 gegen Gladbach. Zugang Rune Jarstein macht im Tor mächtig Dampf, während Thomas Kraft fast die komplette Vorbereitung wegen Knie- und Rückenproblemen verpasst hat. Berlin ist schwer einzuordnen, die Mannschaft sollte aber so gut eingespielt sein, dass der machbar erscheinende Start (Frankfurt, Club, HSV) auch gelingen kann.

1. FC Nürnberg: Der Club kann also doch noch siegen - und das gleich drei Mal in den Testspielen. Besonders das 5:1 gegen Champions-League-Teilnehmer Steaua Bukarest ließ aufhorchen. Die Spielidee von Trainer Gertjan Verbeek wird immer klarer, der Niederländer nutzte seine erste Vorbereitung zur Arbeit am aggressiven und frühen Pressing. Der Club will seiner offensiven Ausrichtung weiter treu bleiben - dafür müssen aber auch endlich die erforderlichen Tore her. Die Abschlussschwäche war frappierend. Die Ausfälle von Emanuel Pogatetz und Makoto Hasebe schmerzen enorm, außerdem drängt die Zeit: Ab sofort ist jedes der verbleibenden 17 Spiele ein Endspiel. Und mit dem großen Druck kann der Club fast schon traditionell eher schlecht umgehen. SPOX

Eintracht Frankfurt: Nach der miserablen Hinrunde in der Liga kann es für Frankfurt eigentlich nur noch bergauf gehen. Der Zukauf der Routiniers Alex Madlung und Tobias Weis soll die Diskrepanz in den Leistungen im Ligaalltag und den Pokalwettbewerben abfedern. Alex Meier und Stefan Aigner sind wieder fit. In den Testspielen - gegen allerdings ordentliche Gegner - gab es nur einen Sieg. Trainer Armin Veh hatte vornehmlich psychologische Arbeit zu verrichten, an der grundlegenden Spielweise seiner Mannschaft hält Veh auch in der Rückrunde fest. Mit einer kleinen Ausnahme: Zuletzt wurde wieder ein Spielsystem ohne echte Angreifer im Zentrum probiert, Jan Rosenthal kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Der Start gegen die Hertha hält gleich zwei Optionen für eine Trendwende parat: Zum einen gilt es gegen den Aufsteiger die 1:6-Packung der Vorrunde wettzumachen - und zum anderen wäre mit einem Sieg der Heimfluch endlich beendet.

1899 Hoffenheim: Der Event-Fußball soll langsam verschwinden, Trainer Markus Gisdol hat keine Lust mehr auf das pure Spektakel. Deshalb lagen die Schwerpunkte in den Trainingseinheiten auf einer besseren Grundordnung und der Balleroberung spätestens im Mittelfelddrittel. Die Umkehrbewegung in die Offensive funktionierte erneut richtig gut, die Probleme (auch die individuellen) in der Abwehr bleiben bisher aber. Trotzdem wurden alle Testspiele gewonnen. Mit Kevin Volland verpasste der Torgarant weite Teile der Vorbereitung. Auf der anderen Seite hat sich Zugang Jiloan Hamad überraschend schnell an das Niveau der Bundesliga gewöhnt und dürfte eine veritable Verstärkung darstellen. Die Frage bleibt, wie schnell die junge Mannschaft die geänderten Vorgaben des Trainers auf den Platz bringen kann. Immerhin: Das Theater um Tim Wiese und andere Spieler aus Trainingsgruppe 2 (Tobias Weis) hat ein Ende.

SC Freiburg: Die Dreifachbelastung ist weg, mit Mensur Mujdza, Vegar Eggen Hedenstad und Julian Schuster sind drei wichtige Spieler zurück und erweitern die Optionen in der Defensive. Jonathan Schmid und Marco Terrazzino sind ebenfalls wieder fit und vergrößern das Repertoire in der Offensive. Trotzdem soll eigentlich noch ein neuer Angreifer kommen. Der SCF stellt mit 16 Toren nicht nur die zweitschlechteste Offensive, sondern schoss auch so selten aufs gegnerische Tor wie kein anderer Bundesligist (166 Mal). Insofern stand das Offensivspiel in der Vorbereitung an oberster Stelle. Herbe Rückschläge wie das 0:5 gegen Union Berlin zeigen, dass die Balance noch nicht so recht gefunden ist. Die Tendenz stimmt trotzdem, Freiburg wird die mehr gewordene Zeit zwischen den Partien in der Liga nutzen und Stück für Stück stärker werden.

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Hamburger SV: Es war mal wieder jede Menge los beim HSV. Der Trainer verabschiedete sich missmutig in die Winterpause, hinter den Kulissen tobte bis letzten Sonntag der Kampf um eine Strukturreform des Klubs, der immer noch gespaltene Lager hinterlässt. Dazu verletzte sich mit Maxi Beister einer der wenigen Lichtblicke der Hinrunde schwer und fällt für den Rest der Saison mit Kreuzbandriss aus. Phasenweise tummelten sich lediglich 16 gesunde Spieler bei den Trainingseinheiten. Es gab aber auch positive Nachrichten: Der letzte Test gegen den FC Basel (4:2) macht Mut, die beiden Zugänge Ola John und Ouasim Bouy versprechen mehr Durchschlagskraft in der Offensive, Dennis Diekmeier ist zurück. In erster Linie geht es aber um die Mentalität der Mannschaft, die an und für sich nicht so schlecht aufgestellt ist. Trainer Bert van Marwijk hat die Zügel angezogen, der Niederländer will Undiszipliniertheiten in Zukunft nicht mehr so einfach durchgehen lassen. "Defensive zuerst" sollte das Motto lauten - bei 38 Gegentreffern eine zu erwartende Vorgabe. Die vielen Verletzten während der Vorbereitung lassen aber auf einige Probleme schließen, mit Artjom Rudnevs' Weggang fehlt eine echte Alternative zu Pierre-Michel Lasogga.

Hannover 96: Der neue Trainer Tayfun Korkut will den Niedersachsen nichts weniger als einen Stilwandel verpassen: Weg vom schnellen Umschaltspiel und hin zu mehr Ballbesitz und -kontrolle. Das alte Modell unter Vorgänger Mirko Slomka hatte sich abgenutzt, Profi-Novize Korkut versucht sich mit einer verunsicherten Mannschaft jetzt an der ganz großen Rochade. Durchaus ein Vabanquespiel. In den Testspielen erzielte 96 schlappe zwei Törchen, das Leihgeschäft von Artjom Rudnevs war wohl zwingend notwendig. Didier Ya Konan fällt noch verletzt aus, Mame Diouf wollte wechseln, durfte aber nicht und schmollt derzeit ein wenig. Ein großes Thema vor dem Slomka-Rauswurf war die körperliche Verfassung der Mannschaft. Dass Korkut binnen lediglich drei Wochen sowohl im konditionellen als auch um taktischen Bereich Wunderdinge vollbringen kann, dürfte ausgeschlossen sein. Der Start wird wohl eher holprig daherkommen.

Werder Bremen: Quo vadis, Werder? Die Hinrunde war allenfalls durchwachsen - da hilft es auch nichts, dass sich die Verantwortlichen darin bestätigt fühlen, dass dies eine enorm schwere Saison werden wird. Zieht man die Statistik zu Rate und erkennt, dass Werder in den letzten Jahren stets in der Rückrunde einen veritablen Einbruch erlebte, muss man sich Sorgen um die Norddeutschen machen. Trainer Robin Dutt hat in der Winterpause wieder mehr Wert auf eine geordnete Defensivarbeit gelegt, er hat die Torhüterfrage entschieden und versucht allen klarzumachen, dass es in dieser Spielzeit nur gegen den Abstieg gehen wird. Es bleiben offenbar die Probleme in der Offensive, wo das Wohl und Wehe der Mannschaft fast ausschließlich an Aaron Hunt hängt. Von außen hat Werder keine Impulse zugeführt bekommen, dem klammen Klub fehlt schlicht das Geld für ordentliche Verstärkungen. Also müssen es der bisherige Stamm und womöglich der eine oder andere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs regeln. Es bleiben einige Fragezeichen, Werder Bremen behält sich wohl erst mal seinen Status als Wundertüte.

Eintracht Braunschweig: Das neue Jahr begann mit drei Hiobsbotschaften: Gianluca Korte (Kreuzbandriss), Dennis Kruppke (Muskelfasserriss) und Thorsten Oehrl (Sehnenriss im Sprunggelenk) fallen erst mal aus. Dafür ist Havard Nielsen da. Der norwegische Nationalspieler (ausgeliehen von RB Salzburg) soll die chronische Abschlussschwäche (erst zehn Tore) beheben. Nielsen hatte in der Vorbereitung zwar mit muskulären Problemen zu kämpfen, ist für den Start gegen Werder aber fest eingeplant. Trainer Torsten Lieberknecht ließ viel an der defensiven Grundordnung arbeiten, sieht aber insgesamt eine bessere Balance: "Ich habe das Gefühl, wir haben einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht." Ein Fragezeichen, auf das auch der Trainer kaum Einfluss hat, sind die individuellen Fähigkeiten seiner Spieler. In den Tests waren erneut einige grobe Schnitzer einzelner Spieler zu sehen. Abwehrspieler Ken Reichel ist wieder zurück und soll auf Dauer für mehr Stabilität sorgen. Allerdings ist gleich früh in der Rückrunde der Druck ist da: Zum Auftakt geht es in den ersten fünf Spielen gegen vier Mannschaften aus dem unteren Tabellensegment (Werder, Frankfurt, HSV und Club). Verspielt die Eintracht da, rückt der Klassenerhalt in ganz weite Ferne. SPOX

FC Schalke 04: Gefühlt kommt Schalke mit noch mehr Fragezeichen aus der Winterpause. Die Königsblauen spielten in den Testspielen (mit Ausnahme beim 3:2 gegen Frankfurt) äußerst schwach. Nach der geklärten Zukunft von Trainer Jens Keller ging es mit Gerüchten um Julian Draxler quasi nahtlos weiter. Der ist zudem auch noch verletzt. Sportlich kam auch Pech dazu: Zugang Jan Kirchhoff, fest eingeplant im defensiven Mittelfeld, verletzte sich gleich bei der ersten Trainingseinheit schwer und fällt einige Wochen aus. Kellers Plan, das Spielsystem auf ein 4-1-4-1 umzustellen, dürft somit gleich wieder in der Schublade verschwinden. Andererseits steht derzeit mit Roman Neustädter nur ein gelernter Sechser zur Verfügung. Überhaupt ist noch nicht ganz klar, wie Keller spielen lassen will. Die bedenklichen Auftritte gegen Köln (1:2) und Vierligist Oberhausen (0:1) zeigten dieselben Probleme auf, die bereits in der Vorrunde sichtbar waren: Keine Anbindung zwischen Offensive und Defensive, individuelle Fehler, ein schwaches Offensivspiel. Immerhin gibt es für die nahe Zukunft Hoffnung: Die Rückkehr von Kyriakos Papadopoulos und von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar wird sehnlichst erwartet. Die Auftaktpartie in Hamburg birgt einiges an Zündstoff...

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