Bundesliga muss auf Weltreise

Von Marco Heibel
Karl-Heinz Rummenigge kann sich sogar Änderungen im Bundesliga-Spielplan vorstellen
© getty

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender hat die Vereine der Bundesliga dazu aufgefordert, künftig lange Auslandsaufenthalte in die Saisonvorbereitung zu integrieren. Der 58-Jährige möchte so den Wert der gesamten Liga anheben und neue Märkte erschließen. Eine kleine Änderung im Liga-Spielplan könnte seinen Vorstoß möglich machen.

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"Die Trainer wollen im Sommer nicht weg, doch die Vereine müssen in die Welt hinaus. Wenn wir die Bundesliga erst Ende August beginnen lassen, schaffen wir den Spagat", sagte Rummenigge auf einer Podiumsdiskussion der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.

Im Vergleich zu anderen großen Ligen nimmt die Bundesliga den Spielbetrieb bislang vergleichweise früh auf. Eine Verlagerung nach hinten auf Ende August könnte demnach den Rückstand der Bundesliga auf die Premier League durch mehr TV-Gelder und Werbedeals im Ausland verringern. Während die Deutschen derzeit auf 71,6 Millionen Euro jährlich aus der Auslandsvermarktung kommen, kassieren die Briten 562 Millionen Euro.

"Dafür muss man arbeiten"

Rummenigge sieht die Zeit gekommen, dass die Bundesliga sich ein wenig aus der Komfortzone herausbegibt: "Die Klubs können ins Ausland und die Trainer können trotzdem noch eine vernünftige Vorbereitung absolvieren. Es wären zwei Wochen mehr Zeit und die Spieler haben keine Ausreden."

Dazu forderte der 58-Jährige zu einem generellen Umdenken auf: "Wir haben 15 Jahre gewartet, dass uns die Früchte von selbst in den Mund fliegen, doch dafür muss man arbeiten und die Welt mit Reisen befruchten."

Zustimmung aus der Liga

Rummenigges Vorstoß stieß bei mehreren Vertretern der Bundesliga auf ein positives Echo. Vor allem der Stuttgarter Manager Fredi Bobic wusste bei "Bild" vom positiven Effekt des jüngsten VfB-Wintertrainingslagers zu berichten: "Für uns war die Reise nach Südafrika Gold wert. Und sicher hat auch die DFL von unserer Präsenz profitiert."

Borussia Dortmunds Präsident und DFL-Präsident Reinhard Rauball sieht insbesondere in China und den USA "Riesen-Märkte für die Bundesliga". Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler wurde weniger konkret, ist aber grundsätzlich offen für Rummenigges Idee: "Wenn's zeitlich passt, warum nicht?"

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