"Irgendwann mal zentraler spielen"

Von Marco Nehmer
David Alaba möchte irgendwann zentral spielen
© getty

David Alaba blickt bereits in jungen Jahren auf eine sensationelle Vereinskarriere mit Titeln im Überfluss zurück. Der Österreicher weiß um sein gewachsenes Standing beim FC Bayern, bleibt aber geerdet. Doch seine favorisierte Position in der Zentrale beschäftigt ihn weiter.

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"Noch heute liege ich manchmal wach im Bett und denke mir, meine Güte, was alles passiert ist, das ist der Wahnsinn. Wenn man sich alleine die Titel ansieht, die ich mit der Mannschaft gewinnen konnte, das ist schon unglaublich", so Alaba im "Kicker"-Interview. "Ich danke jeden Tag Gott sehr dafür, dass ich diese Momente erleben durfte."

Der Österreicher debütierte im Februar 2010 bei den Münchner Profis und erlebte seitdem mit dem Umweg einer halbjährigen Leihe in Hoffenheim einen kometenhaften Aufstieg. Alabas Titelsammlung: Drei Meisterschaften, drei Pokalsiege, ein Champions-League-Sieg, der UEFA Super Cup und die FIFA Klubweltmeisterschaft.

Seit 2011 absolvierte Alaba 138 Pflichtspiele für die Bayern, gehört damit zu den Dauerbrennern im Team. "Ich denke, dass ich dadurch auch jedes Jahr selbstbewusster geworden bin. Die hohe Zahl der Spiele macht mich stolz", so der 22-Jährige. "Das gibt einfach Selbstvertrauen. Das ist ja nicht so einfach zu erreichen. Da steckt viel Arbeit dahinter."

"Muss jetzt nicht mehr Bälle tragen"

Besonders zu Beginn war es wie für jeden jungen Spieler schwer, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Nun gehört Alaba zu den gestandenen Profis - mit allen Annehmlichkeiten. "Ich war ja lange Zeit der Jüngste, aber jetzt gibt es mittlerweile ein paar Spieler, die jünger sind als ich. Das Positive daran ist, dass ich jetzt nicht mehr Bälle oder Koffer tragen muss", so der gebürtige Wiener.

"Sicher hat sich mein Standing in der Mannschaft geändert. Das ist doch klar", bekannte er. Trotzdem weiß Alaba, wo er sportlich herkommt. Spieler wie Gianluca Gaudino oder Lucas Scholl könnten daher auf seinen Rat setzen. Er versuche, "immer zu helfen, sie weiterzubringen und für sie da zu sein, weil es nicht einfach ist, wenn man so jung nach oben kommt."

"Natürlich hatte ich Respekt vor den Älteren", blickte der mit 17 Jahren ins kalte Wasser geworfene Linksverteidiger zurück. "Das gehört dazu, trotzdem muss man sein Spiel spielen, und natürlich muss man irgendwo auch frech sein, ohne dass man den Respekt verliert", so Alabas Message an die Nachwuchsspieler.

"Irgendwann zentraler spielen"

Alabas Standing ist ein anderes. Seine Forderung nach einem Platz im zentralen Mittelfeld wurde zuletzt erhört, Pep Guardiola setzte ihn öfter auf seiner Lieblingsposition ein, so auch beim Bundesligaauftakt gegen Wolfsburg. Trotzdem ist seine Rolle als Linksverteidiger - zunächst Behelfslösung, dann unverzichtbar - auf einer Mangelposition im Weltfußball zu wichtig.

Gegen Schalke kehrte er auf die Außenbahn zurück, wird seine angestammte Position wohl auch zukünftig regelmäßig ausfüllen. "Der Trainer weiß, wo er mich aufstellen kann", so Alaba diplomatisch. "Dass ich irgendwann mal zentraler spielen möchte, liegt auf der Hand. Doch derzeit mache ich mir darüber keinen Kopf."

David Alaba im Steckbrief

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