"Es geht mir besser, immer besser. Ich war in den Winterferien in meiner Heimat Spanien. Dort habe ich jeden Tag mit einem privaten Fitnesstrainer gearbeitet. Ich bin auf einem guten Weg zurückzukehren", berichtete Martinez in der "Sport Bild" und kündigte an: "Ich will gerne noch im März auf dem Platz stehen. Aber der Doktor sagt, ich muss vorsichtig sein."
Dabei gab der 27-Jährige zu, dass die körperliche Arbeit bislang weniger anstrengend war als die mentale: "Ich musste jeden Tag positiv bleiben, ich durfte das Vertrauen nicht verlieren. Aber es gab auch viele Tage, da bin ich aufgewacht und habe mir gedacht: "Das ist doch alles Mist, verdammt. Womit habe ich das verdient?" Ich hatte so eine Lust einfach rauszugehen, zu laufen, rennen, bis es nicht mehr weitergeht."
Allerdings haben ihm "viele Menschen, viele Freunde" durch die schwierige Reha-Zeit getragen: "Meine Mutter Fortuna Aguinaga, mein Bruder Alvaro und mein bester Freund Sergio haben mich zur OP in die USA begleitet." Auch Trainer Pep Guardiola habe ihn direkt nach der Operation angerufen.
Martinez blickt zurück: "War so frustriert"
So konnte er die Zweifel von vor einigen Monaten inzwischen überwinden. "Am Anfang konnte ich kaum laufen, ich musste auf Krücken gehen. Ich war so frustriert. Damals schien es mir unvorstellbar, dass ich mich komplett erholen würde. Ich hatte mit solch einer schweren Verletzung ja keine Erfahrung", berichtete Martinez.
Daher habe er zunächst "gezweifelt: "Werde ich wieder der alte Javi?" Mittlerweile mache ich wieder viele Übungen, bewege mein Knie und laufe ein bisschen. Ich habe die Hoffnung zurück, dass alles wieder gut wird." Deshalb blickt der Defensivmann schon wieder auf die sportlichen Ziele - mit Jerome Boateng, Dante, Mehdi Benatia und dem wieder genesenen Holger Badstuber gibt es im Abwehrzentrum viel Konkurrenz.
"Die, die dann draußen sitzen, müssen das akzeptieren und ruhig bleiben", forderte Martinez bereits jetzt und fügte hinzu: "Es bringt uns gar nichts, wenn einer den Mund aufmacht und sich beschwert. Die Spieler müssen dann eben bereit sein, um für 30 oder 45 Minuten reinzukommen und zu helfen. Anders geht es nicht."
Javier Martinez im Steckbrief