"Ausleihen ist kein Prinzip bei uns, sondern immer eine Einzelfallentscheidung. Wir wägen sehr sorgfältig ab, was für einen jungen Spieler gerade Sinn macht. Für Hojbjerg beispielsweise ist der FC Augsburg eine sehr, sehr gute Lösung. Aber dahinter steckt kein Prinzip a la FC Chelsea", sagte der Reschke im "SID"-Interview.
Reschke, der 35 Jahre lang für den Liga-Rivalen Bayer Leverkusen gearbeitet hat, sieht für junge Spieler keinen "einzigen Königsweg" nach oben.
"Es gibt viele Wege, die für einen Spieler zielführend sein können. Bei Christoph Kramer war es die Ausleihe, bei Marco Reus die Entwicklung über Dortmund, Ahlen, Gladbach und dann wieder Dortmund. Bei Philipp Lahm war es der Umweg über Stuttgart. Manuel Neuer dagegen hatte sehr jung schon einen Stammplatz bei Schalke. Für Kevin Kampl war es sicher optimal in Salzburg, er hat einen längeren Reifeprozess benötigt", sagte der 57-Jährige.
"Ausbildungsniveau deutlich höher"
Generell sei das Niveau der Nachwuchsspieler in Deutschland deutlich höher einzuschätzen als noch zur Jahrtausendwende. "Viele U-21-Nationalspieler haben damals in der 2. und 3. Liga gespielt. Heute finden sich in der U 20 oder sogar U 19 schon Spieler mit Bundesliga-Erfahrung", betonte Reschke: "Das Ausbildungsniveau ist auf einem deutlich höheren Leistungsstand als vor 10 oder 15 Jahren."
Der FC Bayern hat seine Ausrichtung in der Nachwuchsförderung verändert. Ausdruck dessen sind neben Reschkes Verpflichtung im Sommer vergangenen Jahres der explizite Einstieg von Uli Hoeneß in die Jugendabteilung sowie zuletzt die Transfers Sinan Kurt (18/Borussia Mönchengladbach) und Joshua Kimmich (19/RB Salzburg/VfB Stuttgart). Zudem soll die Nachwuchsabteilung in ein eigenes Trainingszentrum umziehen.
Der Kader des FC Bayern in der Übersicht