Bas Dosts Torhunger ist noch lange nicht gestillt, gegen Hertha BSC lässt der Niederländer es erneut klingeln. Augsburgs Keeper Marwin Hitz stoppt eine Leverkusener Serie kurzum eigenhändig, während Arjen Robben einen Rekord einstellt. Außerdem: Paderborn zahlt Lehrgeld und in Mainz greift der Schmidt-Effekt.
Dost nicht zu stoppen: Im Winter gaben die Wölfe Ivica Olic an den Hamburger SV ab. Der Grund war simpel: Das Vertrauen von Trainer Dieter Hecking gehörte einem anderen Stürmer - und der zahlt nun kräftig zurück! In den vergangenen neun Tagen ließ es Bas Dost in drei Spielen insgesamt acht Mal klingeln, im Jahr 2015 waren es in sechs Partien gar elf Treffer. Von einer starken Quote zu sprechen, wäre bei solch verrückten Zahlen untertrieben. Dass der Stürmer der Wolfsburger mit dieser Ausbeute Geschichte schreibt, verwundert deshalb wenig. Der Niederländer ist nämlich der erste Spieler der Bundesliga, der in den ersten fünf Spielen eines Kalenderjahres neun Treffer erzielen konnte. Pro erzieltem Tor benötigt Dost im Schnitt nur 66 Minuten.
Hitz-Wahnsinn in Augsburg: Was für den überragenden Dost zur absoluten Normalität gehört, führte im Falle von Augsburgs Keeper Marwin Hitz, der eigentlich Tore verhindern soll, zu einem Freudentaumel, der seinesgleichen sucht. Selbst Trainer Markus Weinzierl rannte nach dem späten Ausgleichstreffer seines Torhüters wie von Sinnen über den Rasen der SGL arena. Vor dem Aufeinandertreffen am Wochenende hatte Bayer Leverkusen alle sieben Bundesligapartien gegen die Augsburger gewonnen - Hitz setzte dieser Serie nun eigenhändig ein Ende. Der 27-Jährige war nach Jens Lehmann und Frank Rost zudem erst der dritte Torhüter, der aus dem Spiel heraus traf. Ein Lob von Lehmann folgte umgehend via "Twitter". Willkommen im Klub Marwin!
Der beste Robben aller Zeiten: Die Bayern kommen langsam aber sicher wieder besser in Tritt. Am 22. Spieltag musste diese bittere Erfahrung ein Aufsteiger machen. Gegen überforderte Paderborner traf Arjen Robben, der zusammen mit Franck Ribery einen richtig starken Tag erwischte, doppelt. Mit nunmehr 16 Treffern auf seinem Konto stellt der Münchner seinen eigenen Bundesliga-Rekord ein - das letzte Mal erzielte Robben in seiner Debüt-Saison 2009/10 die gleiche Anzahl an Toren. Allerdings ist in dieser Saison noch jede Menge Zeit und die Torjägerkanone dürfte mit Sicherheit schon lange in das Visier des Niederländers gerückt sein. Doch damit nicht genug: Robben hat nun gegen alle 17 aktuellen Teams der Liga mindestens ein Tor erzielt. Stark!
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Lewa klettert: Auch ein Teamkollege hatte nach dem Sieg der Münchner in Paderborn Grund zur Freude. Immerhin hagelte es für Robert Lewandowski zuletzt ordentlich Kritik, für überschwängliches Lob gab es eher wenig Anlass. Gegen den SCP schoss sich der Pole nun den Frust von der Seele und traf zwei Mal gegen die Elf von Trainer Andre Breitenreiter. Dass der Treffer des Stürmers in der laufenden Saison der späteste erste Schuss des FC Bayern war, dürfte deshalb locker zu verschmerzen sein. Vor allem da Lewandowski mit nun 84 Bundesliga-Toren Vedad Ibisevic überholen konnte und auf Platz neun der ausländischen Torschützen steht. Als nächstes wartet übrigens Toni Polster. Dieser hat allerdings noch sechs Tore Vorsprung.
SCP mit Premiere: Bleiben wir direkt bei Paderborn. Der Aufsteiger feierte gegen die Münchner ein Debüt - allerdings eines der negativen Sorte. Zum ersten Mal gab es gleich sechs Gegentore in einem Bundesligaspiel. Während der FC Bayern die Hausherren demontierte, fiel vor allem die mangelnde Erfahrung der Breitenreiter-Elf auf. Kein Wunder: Ganze 218 Bundesligaspiele hatte die Startelf der Gastgeber auf dem Buckel und damit schlappe 1374 (!) Partien weniger als der Gegner aus München (1592). Die Bayern sorgten derweil mit 14 Toren in den letzten beiden Partien zudem für eine Torflut mit nahezu historischen Ausmaß. So viele Tore eines Teams in zwei aufeinander folgenden Spielen gab es letztmals vor knapp 31 Jahren, als der FCB im Jahr 1984 Offenbach (9-0) und Bochum (5-1) abfertigte.
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Jugend forscht: Das Unerfahrenheit allerdings nicht immer ein negativer Effekt sein muss, weiß man nicht zuletzt seit dem starken Champions-League-Auftritt von Schalkes Felix Platte. Auch Coach Roberto Di Matteo setzt in letzter Zeit vermehrt auf die Jugend. Gegen Werder Bremen gab es beispielsweise die jüngste Startelf (24 Jahre, 102 Tage) seit der Schweizer im Amt ist. Gut so! Max Meyers Ausgleich war der insgesamt neunte Ligatreffer des Youngsters. Mit einem Alter 19 Jahren, fünf Monaten und vier Tagen war er bei diesem "Meilenstein" zwei Tage älter als Mario Götze und sechs jünger als Teamkollege Julian Draxler. Respekt!
Werner mit Rekord: Die Lage beim VfB Stuttgart ist bestenfalls als bedenklich einzustufen. Das Feiern dürfte die Mannschaft von Trainer Huub Stevens inzwischen nahezu verlernt haben. Für Timo Werner gab es am Wochenende dennoch einen Grund, zumindest kurzzeitig ein kleines Lächeln aufzulegen. Mit seinem 50. Bundesligaspiel ist er der jüngste Akteur aller Zeiten im 50er-Klub. Ein schwacher Trost.
Der Schmidt-Effekt: Der Einstand des neuen Mainzer Trainers Martin Schmidt hätte wohl kaum besser ausfallen können. Gegen Eintracht Frankfurt gab es einen verdienten 3:1-Heimerfolg. Und das, obwohl die Quote eigentlich gegen den Schweizer sprach. Fünf Landsmänner hatten sich vor dem 47-Jährigen als Trainer in der Bundesliga versucht, allesamt konnten sie im ersten Spiel keinen Dreier feiern. In der gesamten Bundesliga-Geschichte war Schmidt zudem der erste Mainz-Coach, der zum Start die maximale Ausbeute sichern konnte.
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Aigner im Aufwind: Dabei sah es zunächst gar nicht nach einem Erfolg der Mainzer aus. Der Grund: Stefan Aigner setzte auch gegen die 05er seine starke Quote der letzten Spiele fort. Mit sechs Treffern in den letzten acht Spielen avancierte der 27-Jährige zum Torgaranten. Vor allem vor dem Hintergrund, dass er in seinen 16 Partien zuvor nur einen Treffer verbuchen konnte.
Köln beendet Serie: Apropos Treffer... Ein Tor vor heimischer Kulisse durfte der 1. FC Köln schon seit längerem nicht mehr bejubeln. Nach 363 torlosen Minuten fand diese erschreckende Zeit gegen Hannover 96 dank Anthony Ujah endlich ein Ende. Trotz dieser Erlösung wurde es allerdings wieder kein Dreier für die Mannschaft von Trainer Peter Stöger. Mit einem Sieg in den letzten elf Heimspielen legten die Geißböcke somit den Negativrekord der Vereinsgeschichte hin. Naja, ein Schritt nach dem anderen.
Willkommen zum Schneckenrennen: Der FC Bayern und Wolfsburg marschierten, die restlichen Kandidaten für das internationale Geschäft taten sich hingegen schwer. Von Rang drei (Gladbach) bis Rang acht (Bremen) spielten sämtliche Teams nur unentschieden.
Lange ist's her: Borussia Dortmund schwimmt aktuell auf einer kleinen Welle. Gegen die Stuttgarter gab es bereits den dritten Sieg in Serie. Ein Erlebnis, das der BVB zuletzt im März/April des vergangenen Jahres hatte.
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