Vor 37.000 begeisterten Zuschauern im Shangai International Stadium war es der zur Halbzeit eingewechselte WM-Final-Torschütze, der in der 80. Minute zum Sieg traf.
Die Münchner bestätigen damit ihre ordentliche Frühform, schon am Samstag hatten die Münchner gegen den FC Valencia mit 4:1 gewonnen.
Kapitän Philipp Lahm wurde mit einer leichten Unterschenkelprellung noch in der ersten Halbzeit ausgewechselt. Wie der Klub mitteilte, handelte es sich dabei jedoch um eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Pep Guardiola schickt in Abwesenheit von Ribery und Robben die wohl beste Elf auf den Platz. Im 3-4-3 beginnt Alaba in der Verteidigung, davor spielt Bernat neben Alonso, Thiago und Lahm im Mittelfeld. Neuzugang Costa kommt in der offensiven Dreierreihe über rechts, Müller über links.
Auch Roberto Mancini verzichtet zunächst auf Experimente. Mit Nachwuchsspieler Dimarco sowie den Neuzugängen Murillo und Montoya verteidigen gleich drei neue Gesichter, auch Neuzugang Kondogbia steht in der Startelf. Palacio und Icardi bilden im 4-3-1-2 die Doppelspitze.
FC Bayern: Neuer (46. Ulreich) - Boateng (59. Rafinha), Benatia (73. Steinhart), Alaba - Alonso (46. Kimmich), Thiago (67. Gaudino), Lahm (38. Höjbjerg), Bernat (46. Benko) - Costa (59. Rode), Lewandowski (73. Green), Müller (46. Götze)
Inter: Handanovic - Montoya, Ranocchia, Murillo (40. Jesus), Dimarco (56. Longo) - Brozovic (69. Nagatomo), Kovacic, Kondogbia - Hernanes (69. Popa) - Palacio (56. Andreolli), Icardi (69. Miranda)
2.: Hernanes klaut Alonso den Ball und zieht aus 18 Metern ab. Der Spanier bekommt aber noch den Fuß dazwischen, der abgefälschte Schuss saust knapp übers Tor.
6.: Costa wirbelt auf rechts und steckt die Kugel in den Sechzehner auf Lewandowski durch. Die Ballannahme des Polen ist sensationell, doch Handanovic kann den Abschluss abwehren!
10.: Wieder Costa! Der Neuzugang zieht rechts in den Sechzehner, hätte eine gute Schussposition - legt aber in die Mitte. Lewandowski verspringt der Ball, so dass Ranocchia im letzten Moment dazwischen gehen kann. Müller nimmt den Abpraller direkt als Dropkick - drüber!
21.: Lahm darf rechts am Strafraum ungestört gen Inter-Tor marschieren und bringt den Ball scharf vors Gehäuse. Lewandowski kommt am Fünfer mit der Fußspitze ran, wird aber noch gestört und setzt das Leder knapp neben den Pfosten!
32.: Riesen-Ding für die Münchner! Müller taucht im Strafraum frei vor Handanovic und legt rechts zu Lahm. Im Fallen bringt der Kapitän die Kugel aufs Gehäuse, der Keeper ist schon geschlagen - aber Murillo kratzt den Ball von der Linie...
44.: Costa lässt dem jungen Dimarco auf rechts im Laufduell wieder keine Chance und findet in der Mitte Müller. Der Angreifer legt die Kugel nach guter Annahme aus wenigen Metern knapp am langen Pfosten vorbei!
57.: Höjbjerg mit einem Freistoß aus 22 Metern halblinks. Der Däne versucht's flach an der Mauer vorbei - Außennetz!
80., 1:0, Götze: Die Bayern schalten schnell um, über Benko kommt der Ball zu Rode, der Götze im Zentrum klasse frei spielt. Der Ex-Dortmunder geht alleine auf Handanovic zu, lässt den Keeper locker ins Leere hechten und schiebt ein!
Fazit: Die Bayern legen gegen ein in allen Belangen unterlegenes Inter, das ohne große Torchance bleibt, eine starke erste Hälfte hin, belohnen sich aber nicht. Nach vielen Wechseln im zweiten Abschnitt sorgt Götze spät für den verdienten Sieg.
Der Star des Spiels: Douglas Costa war schon gegen Valencia einer der besten Münchner und legte auch gegen Inter eine bärenstarke Vorstellung hin. Bis zu seiner Auswechslung an so ziemlich jeder gefährlichen Situation beteiligt, enorm stark in seinen Dribblings und im Kombinationsspiel schon voll integriert. Wurde nach einer Stunde ausgewechselt.
Der Flop des Spiels: Federico Dimarco durfte in der Viererkette links starten und war heillos überfordert mit den Dribblings von Costa. Sah sowohl in den Zweikämpfen, als auch bei Sprintduellen kein Land. Der 17-jährige Youngster wurde nach einer knappen Stunde erlöst.
Der Schiedsrichter: Zhenlu Shi zeigte eine recht wacklige Vorstellung. Hätte die hart zu Werke gehenden Mailänder spätestens nach Hernanes Einsteigen gegen Benatia (19.) ermahnen müssen. Das Foul von Montoya gegen Lewandowski (24.) gar nicht zu ahnden, war kurios.
Das fiel auf:
- Die Bayern legten ein amtliches Tempo vor und kamen schon in der Anfangsphase zu vielen Möglichkeiten. Vor allem über rechts wurde es dank des extrem spielfreudigen Costa immer wieder gefährlich. In der Defensive gab Benatia den zentralen Verteidiger neben Alaba links und Boateng rechts
- Die Münchner standen im 3-4-3 extrem hoch und holten sich viele Bälle schon in der Hälfte der Italiener. Das recht hektische und schludrige Spiel der Mailänder tat sein übriges, dass es wenig konstruktive Angriffe oder zählbares im Spiel nach vorne gab.
- Die Intensität des Münchner Spiels nahm im Lafe der ersten Halbzeit merklich ab, was wohl hauptsächlich den tropischen Temperaturen um die 30 Grad bei 85 Prozent Luftfeuchtigkeit geschuldet war. Doch auch Inter langte ordentlich hin und schlug in der Zweikampfführung das eine oder andere Mal über die Stränge.
- Guardiola tauschte im zweiten Abschnitt munter durch, was der Dominanz der Münchner aber keinen Abbruch tat, sich aber in Sachen fehlender Spielfluss und Chancen bemerkbar machte. Kimmcih gab den alleinigen Sechser und ordnete das Spiel gut, Alaba rückte in die Mitte und verteidigte neben Rafinha und Nachwuchskicker Steinhart.
Bayern München - Inter: Daten zum Spiel