Sammer: "Brauchen mehr Geld!"

Von SPOX
Matthias Sammer hat Angst, dass die Bundesliga bald hinterherhinken könnte
© getty

Nun schaltet sich auch Matthias Sammer in die Debatte um die TV-Gelder ein. Der Bayern-Sportvorstand bangt um die internationale Wettbewerbsfähigkeit und fordert mehr Geld aus den TV-Erlösen.

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Sammer fordert deshalb gegenüber der Sport Bild: "Wir brauchen mehr Geld!" Zuletzt hatte bereits Rummenigge der Bundesliga indirekt gedroht und öffentlich von den Vorteilen einer selbstständigen Vermarktung der Bayern gesprochen.

Grundsätzlich sei der FCB zwar bereit, "sich der zentralen Vermarktung unterzuordnen. Aber es gibt Grenzen, die hier nicht überschritten werden sollten." Rummenigge forderte eine Einnahmesteigerung beim neuen TV-Vertrag auf "1,x Milliarden Euro" pro Saison.

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Grund für die Offensive des FCB-Bosses gegen die Bundesliga sind die finanziellen Möglichkeiten anderer Vereine. Insbesondere die englischen Klubs können dank des neuen TV-Vertrags aus riesigen Geld-Töpfen schöpfen. "Ich sage voraus: Die Gehaltssteigerungen und die Ablösesummen, die auch in die Luft schießen, werden bis in die Dritte Liga in Deutschland wahrgenommen werden. Wir brauchen mehr Geld, nicht nur Bayern München, die gesamte Bundesliga braucht mehr Geld!"

Auf den selben Zug springt nun auch Sammer auf und hebt mahnend den Finger: "Das Ziel muss es sein, dass sich die Situation für alle Beteiligten verbessert. Wenn aber alle Wünsche erfüllt werden, nur nicht der des FC Bayern, dann darf man uns nicht übel nehmen, dass wir auch andere Gedankengänge haben", so Sammer. Der 48-Jährige weiter: "Uns darf keiner übel nehmen, dass wir international wettbewerbsfähig bleiben wollen - und dafür brauchen wir mehr Geld."

"Lassen uns nicht überrollen"

Auf der Jahreshauptversammlung hatte Jan-Christian Dreesen mit einer interessanten These für ein Raunen in München gesorgt. Der Finanzvorstand präsentierte eine Hochrechnung, wonach der der FC Bayern München 2016/17 insgesamt 73 Millionen Euro aus den Medienrechten verdienen werde - im internationalen Vergleich würde der deutsche Rekordmeister damit nur auf Platz 26 landen. Die englischen Spitzenklubs aus Manchester verdienen dagegen fast das Dreifache: United 210 Millionen Euro, City 205 Millionen Euro.

Damit wäre der FC Bayern in der internationalen Konkurrenzfähigkeit auf Dauer klar im Nachteil, Sammer fordert daher mehr Geld für den Ligaprimus und argumentiert: "Uns geht es um die Stärke und die Attraktivität der Liga. Aber: Die Liga ist auch dadurch attraktiv, dass vor allem wir international bestehen."

Ob dafür die Zentralvermarktung der Bundesliga der richtige Weg ist oder sich der FCB künftig selbst vermarkten werde, lässt Bayerns Sportvorstand unkommentiert, wirft aber ein: "Wenn wir inhaltlich nicht vorankommen, ist es logisch, dass wir die Frage stellen: Ist die Organisationsform noch die richtige? Wir lassen nicht zu, dass wir international überrollt werden."

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