Die vergangene Saison wurde für die Teams aus der Premier League zu einem wahren Fiasko. Wer jedoch dachte, schlimmer könnte es für die Engländer nicht mehr kommen, könnte eines Besseren belehrt werden. Trotz prall gefüllter Portemonnaies und immer wahnwitzigerer Shopping-Touren droht gleich drei der vier britischen Klubs das vorzeitige Aus in der Gruppenphase.
Auf dem Papier hat der FC Chelsea noch die beste Ausgangslage. Dem Team von Jose Mourinho reicht im Heimspiel gegen den FC Porto ein Unentschieden, um sich zumindest als Gruppenzweiter für das Achtelfinale zu qualifizieren. Berücksichtigt man allerdings die aktuelle Situation der Blues, ist am Mittwoch nichts anderes als eine Zitterpartie zu erwarten.
Zitterpartie an der Stamford Bridge
Als statistisch schlechtester Meister aller Zeiten durchlebt Chelsea bisher eine Horrorsaison, mit 15 Punkten aus 15 Spielen sind die Londoner momentan nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Den vorläufigen Tiefpunkt mussten die Fans am vergangenen Wochenende bei der Heimniederlage gegen Aufsteiger Bournemouth miterleben.
In der Champions League machen die Blues mit zehn Punkten aus den bisherigen fünf Partien zwar einen stabileren Eindruck, konnten aber auch hier nur bedingt überzeugen. Dass sieben der elf erzielten Tore durch Standards fielen, steht sinnbildlich für die spielerische Armut. Das Team kann sich in erster Linie bei Willian bedanken, der unter anderem gegen Kiew den entscheidenden Treffer erzielte.
Das Duell mit seinem Ex-Klub wird für Mourinho, an dessen Stuhl weiter kräftig gesägt wird, somit zum Schicksalsspiel. Auf Schützenhilfe im anderen Gruppenspiel sollte sich der Portugiese im Übrigen keineswegs verlassen. Mit Maccabi Tel Aviv empfängt Kiew das einzige Team, das alle fünf Partien verloren hat.
United muss gewinnen
Unter noch größerem Druck steht Manchester United. Das Team von Luis van Gaal muss in Wolfsburg drei Punkte mitnehmen, um sicher in die nächste Runde einzuziehen. Im Falle eines Remis dürfte das heimstarke PSV nicht gegen ZSKA Moskau gewinnen, bei einem Sieg der Wölfe könnte sich United nur durch eine Niederlage der Holländer ins Achtelfinale retten.
Auch die Auftritte der Red Devils versetzen in letzter Zeit niemanden in Ekstase, vielmehr herrscht vor allem in der Offensive erschreckende Ideenlosigkeit. Van Gaal hält bislang jedoch an seiner destruktiven Spielweise fest und vertröstet die inzwischen verärgerten Fans lieber mit Ankündigungen spektakulärer Winter-Transfers.
Nach den uninspirierten Auftritten der vergangenen Wochen wird sich die Mannschaft somit deutlich steigern müssen, um nicht zum insgesamt vierten Mal in der Gruppenphase zu scheitern. Ein Blick auf die Statistik bietet dabei nicht gerade Grund zum Optimismus. United konnte in der Champions League nur eins der letzten neun Auswärtsspiele gewinnen.
Showdown in Piräus
Für Arsenal ist die Ausgangslage äußerst simpel: Die Gunners stehen mit dem Rücken zur Wand und brauchen im direkten Duell ums Weiterkommen in Piräus zwingend einen Sieg mit zwei Toren Unterschied.
In einer bislang wechselhaften Saison konnte sich Arsene Wenger im Gegensatz zu seinen Kollegen zumindest auf seine Offensive verlassen. Mesut Özil präsentiert sich in konstant guter Form und hat am Mittwoch die Chance, einem entscheidenden Spiel seinen Stempel aufzudrücken. In der Champions League erzielte Arsenal saisonübergreifend in den letzten zwölf Partien mindestens einen Treffer und wird auch im berüchtigten Karaiskakis-Stadion sein Heil in der Offensive suchen müssen.
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