Helmut Hack hat die Transferpolitik im Jugendbereich des FC Bayern München scharf kritisiert. Der Präsident der SpVgg Greuther-Fürth glaubt, dass die Talente bei kleineren Vereinen besser aufgehoben sind.
"Wenn Bayern kommt, setzt bei vielen der Verstand aus", echauffiert sich Hack in der Sport Bild und erklärt: "Da schaffen es doch die wenigsten Spieler, sich durchzusetzen. Dann wird man von da aus wieder verliehen oder abgegeben."
Hack bezieht sich dabei unter anderem auf den Transfer des 17-jährigen Timothy Tillmann. Das "größte Fürther Talent seit 30 Jahren" war im Sommer für 500.000 Euro zum FCB gewechselt. Dort, befürchtet Hack, wird ihn dasselbe Schicksal ereilen wie Sinan Kurt, der einst mit "viel Brimborium aus Gladbach kam und nun wieder weg ist".
"Eine Katastrophe" für Fürth
Beim Ausbildungsverein Greuther Fürth wäre Tillmann demnach besser aufgehoben: "Der Spieler hatte bei uns die allerbesten Voraussetzungen für seine sportliche Karriere. Er bekommt die beste Ausbildung, hat das beste Umfeld, um sich zu entwickeln und dann vielleicht irgendwann mit 19 oder 20 Jahren den nächsten Schritt zu machen." Dementsprechend sei der Abgang des Talents "eine Katastrophe".
"Wenn es so weitergeht, wird der Fußball nicht mehr funktionieren", prognostiziert der 66-Jährige und führt aus: "Die 16 kleineren Vereine werden es immer schwerer haben, gut funktionierende Leistungszentren zu unterhalten. Weil die Möglichkeit, große Talente zu entwickeln und zu transferieren, immer kleiner wird."
Hoeneß will aufräumen
Wie Sport Bild berichtet, soll auch Uli Hoeneß bei dem Transfer von Tillmann seine Finger im Spiel gehabt haben. Auch nach seiner Entlassung am 29. Februar will Hoeneß dem Blatt zufolge weiter in der Jugendabteilung der Münchner arbeiten und die stockende Nachwuchsarbeit umkrempeln.
David Alaba ist der letzte von den Bayern ausgebildete Spieler, der sich zum Leistungsträger in der ersten Mannschaft entwickelte. Unter Hoeneß soll dieser Weg wieder stärker verfolgt werden.
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