FC Bayern München
Serdar Tasci: Am Sonntag hatte Karl-Heinz Rummenigge einen Transfer im Winter noch ausgeschlossen. "Qualität ist nicht auf dem Markt, es gibt keine guten Spieler", sagte der Vorstandschef. Doch dann reagierte der FC Bayern am Montag doch noch auf die Verletzungen von Jerome Boateng und Javi Martinez. Die Bayern leihen Tasci von Spartak Moskau bis zum Saisonende aus und besitzen im Sommer eine Kaufoption. Die Leihgebühr beträgt angeblich stattliche 2,5 Millionen Euro.
Wichtig für die Münchener: Tasci ist auch für die Champions League spielberechtigt. Sportvorstand Matthias Sammer freute sich über die Möglichkeit des kurzfristigen Transfers und ist davon überzeugt, dass der ehemalige Stuttgarter mit seiner "Qualität und Erfahrung" sofort helfen kann. Tasci selbst freut sich auf die große Aufgabe: "Ich fühle mich sehr gut und freue mich riesig auf die Herausforderung. Der Verein hat große Ziele und ich möchte dabei helfen, diese zu auch erreichen."
Der 28-Jährige bestritt 181 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart, absolvierte zwölf Champions-League-Partien und lief 15 Mal für die DFB-Elf auf. Dort liegt sein letzter Einsatz aber schon einige Zeit zurück (August 2010).
Hamburger SV
Josip Drmic: Drmic wechselte erst im Sommer von Leverkusen nach Gladbach, konnte sich aber auch bei den Fohlen nicht durchsetzen. Nun haben die Gladbacher den Stürmer bis zum Sommer an den HSV verliehen. Die Hamburger strotzten in der Hinrunde nicht vor Torgefahr und Pierre-Michel Lasogga hatten immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Drmic, der auch im Hinblick auf die EM in Frankreich auf Spielpraxis hofft, soll diese Probleme beheben.
"Josip hat seine Qualitäten in der Bundesliga mehrfach unter Beweis gestellt und bringt trotz seines Alters schon eine Menge Erfahrung mit", lobte Direktor Profifußball Peter Knäbel während Bruno Labbadia vor allem die Flexibilität des 23-jährigen Schweizers hervor hob. Für den HSV war der Transfer von Drmic somit im zweiten Anlauf erfolgreich. Schon vor einem Jahr waren die Hamburger an einer Verpflichtung interessiert gewesen.
Nabil Bahoui: "In der Offensive ist es auch zahlenmäßig etwas dünn geworden", sagte Dietmar Beiersdorfer auf dem SpoBis. Dieser Tatsache hat der HSV mit einem weiteren Transfer entgegen gewirkt. Mit dem schwedischen Nationalspieler Bahoui kommt noch eine weitere Offensivkraft nach Hamburg. Der 24-jährige Außenstürmer erhält beim HSV einen Vertrag bis 2018. Eine Ablöse musste nicht bezahlt werden, da Bahoui zuvor bereits seinen Vertrag bei Al-Ahli Dschidda aus Saudi-Arabien aufgelöst hatte.
Auch Bahoudi schielt auf die Europameisterschaft und will nach einem enttäuschenden halben Jahr in Saudi-Arabien wieder seine Torgefahr unter Beweis stellen. "Nabil ist ein technisch starker Spieler, der auf der Außenbahn immer wieder die 1:1-Situationen sucht und von der Position aus sehr torgefährlich ist", sagte Knäbel. Bahoui soll den etablierten Yvo Ilicevic und Nicolai Müller auf den Außenbahnen Druck machen.
Eintracht Frankfurt
Änis Ben-Hatira: Mit Kaan Ayhan, Szabolcs Huszti, Marco Fabian hatte die Eintracht bereits vor dem Deadline Day drei vielversprechende Transfers getätigt, doch Sportdirektor Bruno Hübner legte am Montag noch einmal nach. Ben-Hatira kam in der Hinrunde für die Hertha in der Bundesliga nicht zum Einsatz, sondern absolvierte lediglich drei Einsätze für die zweite Mannschaft des Hauptstadtklubs.
Für die Eintracht ist der 27-Jährige eine weitere Alternative im Offensivspiel und sowohl Armin Veh (in Hamburg), als auch Hübner (in Duisburg) haben schon einmal mit Ben-Hatira zusammengearbeitet. Die Offensivkraft hatte zuvor ihren Vertrag in Berlin aufgelöst und konnte somit ablösefrei nach Frankfurt wechseln. Er unterschrieb einen Vertrag bis 2016. Der U21-Europameister von 2009 hatten in den letzten Jahren immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, allerdings war sein Abschied bei der Hertha wohl alles andere alks ruhmreich. Angeblich soll es nach dem letzten Bundesligaspiel gegen Bremen (3:3) im Mannschaftsbus zu einer Auseinandersetzung zwischen Ben-Hatira und Mitchell Weiser gekommen sein.
Yanni Regäsel: Mit dem Rechtsverteidiger haben die Frankfurter ein vielversprechendes Talent aus Berlin an den Main gelotst und mit einem langen Vertrag ausgestattet. Bis 2019 gilt das Arbeitspapier des 20-Jährigen bei den Hessen. Regäsel stand in der Hinrunde erstmals in der Bundesliga auf dem Platz und brachte es auf sechs Einsätze für die Hertha. Seit der Winterpause war der 20-Jährige hinter Mitchell Weiser und Peter Pekarik allerdings nur noch Rechtsverteidiger Nummer drei in Berlin und so dürfte der Transfer für alle Parteien sinnvoll sein.
Dennoch muss Regäsel auch in Frankfurt Geduld beweisen, wie die Aussage von Hübner zeigt: "Die Verpflichtung war eigentlich für die nächste Saison geplant. Nun hat sich die Gelegenheit ergeben, diesen Transfer schon vorzuziehen. Damit hat Yanni genügend Zeit, sich hier einzuleben und sich zu integrieren." Dem gebürtigen Berliner fiel der Abschied aus der Hauptstadt auch nicht leicht: "In Frankfurt ist die Chance zu spielen einfach größer. Ich komme bei Hertha sportlich nicht weiter, es hat leider nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Der Abschied aus Berlin tut weh, meine Eltern sind traurig, aber sie wissen, ich bin da gut aufgehoben."