Mehr als ein Hauch Piquenbauer

Illustre Runde: Watzke, Zorc, Bartra und sein Berater Puyol (v.l.)
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Schwächen

Gerade diese mutige Spielweise ist allerdings auch eine der Schwächen, die ihn mehr Einsätze im Trikot des FC Barcelona kostete. 2012 wurde er aus dem B-Team in die erste Mannschaft beordert und kam nie über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus. Das lag einerseits an der Konkurrenz durch Pique, andererseits aber auch schlicht an seiner Ähnlichkeit zu seinem größten Konkurrenten.

Bartra ist ein Verteidiger, der vom Team aufgefangen werden muss. Nicht in den Dimensionen eines David Luiz, aber seine Vorstöße stellen gruppentaktisch eine Herausforderung für die restliche Viererkette und die defensiveren Mittelfeldspieler dar. Das gilt nicht nur für die offensiven Läufe sondern gleichfalls für das schnelle Herausrücken aus der Viererkette.

Der Nationalspieler antizipiert zwar gut, tut das allerdings nicht immer fehlerfrei. Rückt er heraus, kann er bisweilen überspielt oder gar komplett aus seiner Position gelockt werden. Dann müssen entsprechende Mechanismen greifen, um die entstandene Lücke zu stopfen.

Zudem ist Bartra limitiert auf die rechte Spielfeldseite. Nicht nur, dass er sich dort sichtlich wohler fühlt, seine typischen Pass- und Bewegungsmuster sind gänzlich auf den rechten Fuß ausgelegt. Ein Vorstoßen von der linken Innenverteidigerposition einer Viererkette oder lange Bälle aus dieser Position heraus, wie es beispielsweise Javier Mascherano pflegt, sind nicht im Repertoire des 25-Jährigen.

Dazu agiert er für einen Innenverteidiger sehr direkt, sucht schnell den Weg nach vorne und trifft so oft überambitionierte Entscheidungen. Fehlpässe oder Ballverluste in der Vorwärtsbewegung sind die Folge, die er anschließend direkt versucht, selbst auszubügeln. Dabei vernachlässigt er seine eigentlichen Defensivaufgaben. Seine Entscheidungsfindung hat er allerdings in der vergangenen Saison positiv entwickeln können.

Diese offensichtlichen Schwächen hielten in Barcelona trotz fortschreitenden Alters lange den Ruf eines Talents aufrecht. Selbst mit 24 oder inzwischen 25 Jahren wurden ihm Stellungsfehler oder Fehlpässe mit dem Verweis auf seine Jugendlichkeit verziehen.