Zwei wie Pech und Schwefel

Benjamin Stambouli (l.) und Nabil Bentaleb sind die neuen beim FC Schalke 04
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Nabil Bentaleb

Der Algerier wuchs in Frankreich in der nördlich gelegenen Stadt Lille auf und machte dort bei örtlichen Vereinen erste Schritte im Fußball. Doch bereits mit 17 Jahren wechselte er auf die Insel zu Tottenham und durchlief zunächst die Jugendmannschaften. Nur rund eineinhalb Jahre nach seiner Ankunft erhielt Bentaleb einen Profivertrag bei den Spurs. Unter Andre Villas-Boas spielte der damals 18-Jährige allerdings zunächst keine Rolle und war meist bei der U21 des Teams zu Hause.

Doch unmittelbar nach der Entlassung des Portugiesen und der gleichzeitigen Beförderung des damaligen Co-Trainers Tim Sherwood begann er, auf der Karriereleiter nach oben zu klettern. Direkt im ersten Spiel unter dem neuen Trainer kam er zu seinem Debüt in der Premier League (3:2 beim FC Southampton) und spielte sich in der Rückrunde in der Startelf fest.

Seine starken Leistungen spülten ihn im darauffolgenden Sommer zur WM. Mit Algerien bestritt er in der Vorrunde alle drei Spiele und kämpfte sich mit seinem Team ins Achtelfinale. Beim vieldiskutierten Spiel gegen Deutschland saß Bentaleb etwas überraschend allerdings auf der Bank.

Bei den Spurs folgte im nachfolgenden Jahr seine wohl beste Saison. Trotz des neuen Trainers Mauricio Pochettino war Bentaleb auf der Sechs gesetzt, machte 26 Ligaspiele und bereitete zwei Tore vor. Nach seinen ersten Gehversuchen unter Sherwood schien er angekommen in der Premier League. Doch dann verhagelten Verletzungen seinen steilen Weg nach oben.

Zunächst streckte ihn in der Saison 2015/16 eine Sprunggelenksverletzung nieder. Als er sich gerade wieder herangekämpft hatte, musste er sich einer Knie-OP unterziehen. Das führte dazu, dass er in der letzten Runde gerade einmal vier Liga-Einsätze vorweisen konnte. Alleine in der Rückrunde kam er im Januar auf eine einzige Spielminute. Bei Tottenham machten sie ihm zu Beginn der Vorbereitung recht schnell klar, dass sie nicht mehr mit ihm planen.

Auch aufgrund des zurückliegenden Seuchenjahrs gilt der Algerier, der in Jugend auch für Frankreich spielte, im Vergleich zu Stambouli als deutlich größerer Unsicherheitsfaktor. Dennoch fädelte Schalke-Manager Heidel einen guten Deal ein, indem er den Kicker zunächst für ein Jahr ausleiht, sich allerdings eine Kaufoption in Höhe von rund 20 Millionen Euro sichert. Das Risiko hält sich demnach in Grenzen.

Speziell wenn Bentaleb nach seinen Verletzungen wieder in die Spur findet, könnte er ein echter Glücksgriff werden. "Bentaleb ist ein großes Talent. Wir lassen ihn jetzt ankommen und werden ihn eingliedern. Wir müssen ihm die notwendige Zeit auch geben", erklärte Heidel, der gleichzeitig versicherte, dass der Spieler "hundertprozentig fit und gesund" sei.

Der Algerier ist für seine stattliche Größe von 1,87 Meter ein recht wendiger Spieler, der sich aus engen Situationen geschickt lösen kann. Vor allem seinen robusten Körper setzt er in den Zweikämpfen oft gut ein und sorgt somit für eine gute Ballkontrolle. Das hilft ihm dabei, sich ständig mit in die Offensive einzuschalten. Gewinnt er in der eigenen Hälfte den Ball, schaltet Bentaleb blitzschnell um und geht die Wege selbst mit. Auch im Abschluss hat er seine Qualitäten. Zwar hat er bislang noch recht wenige Tore geschossen, doch speziell in der Liga stellte er seinen starken linken Fuß schon einige Male unter Beweis.