Zwei wie Pech und Schwefel

Benjamin Stambouli (l.) und Nabil Bentaleb sind die neuen beim FC Schalke 04
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Bedeutung für Schalke 04

Die Verwunderung auf Schalke war zunächst groß. Mit Stambouli und Bentaleb holten sich die Gelsenkirchner auf den ersten Blick zwei ähnliche Spielertypen, die beide im defensiven Mittelfeld zu Hause sind. Klar, die Position war mit Johannes Geis, Dennis Aogo und Leon Goretzka nicht überdurchschnittlich gut besetzt, doch waren tatsächlich zwei Spieler auf dieser Position nötig? Mit Thilo Kehrer und Christian Sivodedov haben die Schalker ja zudem noch zwei vielversprechende Talente im Kader.

Manager Heidel und Coach Weinziel waren sich jedoch schnell einig, dass das nicht reichen wird. Ziel der neuen Schalker Macher war es von Anfang an, auf allen Positionen doppelt - und vor allem doppelt gut - besetzt zu sein. Immer wieder betonten sie, dass ihnen mit den neuen Spielern ganz neue Optionen offen stehen. So könne man "alle Optionen auszuschöpfen", erklärte Heidel.

Speziell der defensive Mittelfeldspieler, der robust und resolut in den Zweikampf geht, habe ihnen gefehlt. "Diese Spielertypen tun uns gut. Das sind aggressive Spieler, beide haben enorme Qualität", erklärte Weinzierl.

Vor allem mit Stambouli bekommen die Schalker einen Musterprofi, der sich stets in den Dienst der Mannschaft stellt. Er passt aufgrund seines einwandfreien Charakters und seines unaufgeregten Spiels perfekt ins neue Bild der Königsblauen. Im neuen System von Weinzierl könnte er den defensiven Part im defensiven Mittelfeld übernehmen und an der Seite des jungen Partners die leitenden Hand darstellen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er nach der Verletzung von Goretzka direkt zu Beginn in der Startelf steht und Aogo im Vergleich zum Pokal auf die Bank muss.

Bentaleb scheint im Vergleich zu Stambouli eher ein Spieler für die Zukunft zu sein. Nach seinen zahlreichen Verletzungen muss sich der 21-Jährige wohl zunächst wieder Wettkampfhärte aneignen. Sollte er diese jedoch schnell bekommen, kann er für Schalke mit seinen offensivem und hier und da etwas unpragmatisch wirkendem Spielstil für die nötigen Akzente in der Offensive sorgen. Er bildet den perfekten und etwas offensiveren Partner zu Stambouli. Bei Tottenham in der Saison 2014/15 stellten die beiden Akteure dies bereits unter Beweis. Die sieben Spiele, die sie gemeinsam bestritten, gewannen die Spurs allesamt. Bei Schalke führen ihre Wege nun wieder zusammen.

Inwiefern die Neuverpflichtungen die Hierarchie im neuen Schalker System über den Haufen schmeißen werden, muss sich zunächst zeigen. Fixpunkt Geis ist in der Anfangsphase der Saison wohl trotz der Neuverpflichtungen erstmal gesetzt. Dennoch wird er sich behaupten müssen und könnte bei einem entsprechenden Gegner auch mal auf der Bank landen. Mit Stambouli, Bentaleb und Goretzka lauern dahinter drei Spieler, die zunächst auf einem Level starten. Da alle einen unterschiedlichen Spielstil haben, hat die Weinzierl die Qual der Wahl. Genau das, was sie auf Schalke wollten.

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