RB Leipzig: Souveränität is' gerade nicht
Etwas verkürzt könnte man sagen, die Leipziger Vorsaison war in zwei Phasen unterteilt: In der bärenstarken Hinrunde übertölpelte der damalige Aufsteiger die Gegner reihenweise mit seiner intensiven Pressingspielweise. In der Rückrunde waren die Gegner jedoch besser auf RBL eingestellt, wählten eine noch defensivere Herangehensweise und überließen Leipzig höhere Spielanteile.
Mit dieser Transformation wussten die Sachsen umzugehen, auch mit höherem Ballbesitz blieb man ruhig und bekam den offensiven Punch gut hin. Diese Souveränität hat sich in der neuen Saison bislang noch nicht wieder durchsetzen können. Dem Team von Ralph Hasenhüttl gelingt es aktuell nicht, einen Gegner 90 Minuten lang so zu bespielen, dass ein ungefährdeter Sieg dabei herauskommt.
Das mag angesichts dreier Siege noch nicht wirklich ins Gewicht fallen, doch die zuvor noch zahlreichen Hochkaräter an Torchancen bleiben aus. Das Gegenpressing über das gesamte Feld fällt weniger intensiv aus und die Kontrahenten verstehen es mittlerweile noch besser, die frühzeitigen Leipziger Attacken zu überspielen.
Daran schließt sich die zweite Thematik an: die defensive Stabilität. Gelingt es dem Gegner, effizient von hinten raus zu spielen und im Passspiel wenig Fehler zu machen, erwischt man Leipzig in diesen Tagen immer öfter nicht kompakt.
Das schaffte am Wochenende die Eintracht, die zudem die Schwächen des Vizemeisters im Luftzweikampf aufdeckte, gerade in der Schlussphase. Obwohl RBL zum idealen Zeitpunkt das zweite Tor nachlegte, musste man bis zum Schluss zittern. Frankfurt fand in den meisten Fällen den Weg über die Flügel, bei einigen Hereingaben passte die Zuordnung der Leipziger dann nicht mehr.