Sven Ulreich: Vom Unsicherheitsfaktor zu SvenTheWall
Kurz vor Schluss hat es ihn dann doch noch erwischt. Marc Bartra erzielte sein zweites Traumtor in dieser Saison. Es war das erste Bundesliga-Gegentor des FC Bayern München in der vierten Ära von Jupp Heynckes. Es war auch der erste Gegentreffer für Sven Ulreich nach 304 Minuten.
Heynckes' größte taktische Anpassung war die Stärkung der Defensive, auch Ulreich hat er von Beginn an starkgeredet. Worte allein helfen natürlich nicht, aber der Ersatz des verletzten Manuel Neuer profitiert von der zurückgekehrten Stabilität der Münchner in der Defensive.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Unter Carlo Ancelotti parierte Ulreich in Pflichtspielen nur 59 Prozent der Schüsse, die auf sein Tor kamen - unter Heynckes sind es 86 Prozent. Der Fehlgriff gegen Wolfsburg und seine unglückliche Figur in Paris erscheinen weit weg. Dafür haben sich in den sozialen Medien die Hashtags "SvenTheWall" und "ZuNullreich" etabliert.
Auch das Glück ist zurückgekehrt beim 29-Jährigen. In Leipzig wäre ihm ein harmloser Weitschuss fast durch die Finger gerutscht, blieb aber doch noch irgendwie hängen. Dafür hat er die Bayern mit dem gehaltenen Elfmeter gegen Timo Werner in die nächste Runde des DFB-Pokals gebracht.
Auch in Dortmund war er in den entscheidenden Momenten da und blieb in den wichtigen Eins-gegen-eins-Situationen gegen Andrej Yarmolenko Sieger. Schon zu Beginn der Saison war Dortmund ein gutes Pflaster. Dort hielt Ulreich im Elfmeterschießen den Supercup für den FC Bayern fest - den entscheidenden Elfmeter verschoss Marc Bartra.