Braucht der FC Bayern überhaupt einen Backup für Lewandowski?
Andreas Lehner: Im Sommer waren sich die meisten Beobachter einig, dass die Situation ohne Lewandowski-Ersatz kritisch ist, nur Rummenigge, Hoeneß und Ancelotti wiegelten ab. Die meinten: Lewandowski ist nie verletzt, Müller reicht als Ersatz (Rummenigge) und für Gerd Müller gab's damals auch keinen Ersatz (Hoeneß). Die Bayern hätten aus der Vorsaison lernen müssen, haben aber nicht die richtigen Lehren gezogen.
Marcus Blumberg: Der FC Bayern will turnusgemäß auf drei Hochzeiten bis zum Ende tanzen. Im Vorjahr wurde einer dieser Tänze auch durch den Ausfall von Lewandowski im CL-Viertelfinale gegen Real Madrid vorzeitig beendet. Insofern braucht der FC Bayern definitiv einen Backup für Lewandowski. Nicht unbedingt, um ihn in der CL zu ersetzen, aber um dem Polen wenigstens in der Bundesliga dann und wann eine Verschnaufpause zu geben.
Jochen Rabe: Moment, worüber diskutieren wir hier eigentlich? Es war ja bereits im Sommer schwierig, die Argumente gegen die Verpflichtung eines Backups nachzuvollziehen. Nun hat die jüngere Vergangenheit mit den Verletzungen von Lewandowski und Müller die Skeptiker bestätigt. Lewandowski selbst fordert es, Heynckes fordert es - insofern ein klares Ja.
Stefan Petri: Definitiv. Spätestens seitdem sich alle einig sind, dass Thomas Müller nicht den Aushilfs-Stoßstürmer geben sollte, klafft hinter Lewandowski eine Lücke. Die Tatsache, dass der Pole selbst Ersatz gefordert hat, muss Rummenigge und Hoeneß zu denken geben - welcher Stürmer gibt schon öffentlich zu Protokoll, nicht alle Spiele machen zu wollen? In englischen Wochen und nach anstrengenden Länderspielen muss auch mal rotiert werden. Und sei es nur gegen Freiburg und Bremen.