"Ich verstehe, was Mehmet sagen wollte", erklärte Ziege im Interview: "Es hat einen faden Beigeschmack, wenn in der Presse immer von der neuen, modernen Trainergeneration gesprochen wird. Das kommt dann so rüber, als würden die Trainer, die früher selbst Fußball gespielt haben, nicht mit den neuesten Techniken und Methoden arbeiten."
Scholl kritisierte dabei unter anderem den hohen Theorieanteil in der Trainer-Ausbildung des DFB. Der ehemalige Spieler des FC Bayern München sprach gar von einer "Gehirnwäsche".
"Gehirnwäsche ist natürlich ein hartes Wort", meinte Ziege dazu: "Es braucht natürlich gewisse Vorgaben im Lernstoff." Allerdings seien ehemalige Profis es nicht gewohnt, den ganzen Tag über "im Schulraum zu sitzen", so wie es beispielsweise Sportstudenten kennen.
"Dieser theoretische Block war Mehmet offenbar zu ausgedehnt. Es gibt auch zu vielen Themen hundert verschiedene Meinungen, von diesen Diskussionen habe ich aber am meisten gelernt und nicht vom vorgegebenen Stoff", führte Ziege weiter aus.
Ziege: "Typen auf dem Platz gehen verloren"
Dabei sei für ihn aber klar, dass man auch nach einer elfmonatigen Ausbildung "trotzdem nicht alles zu hundert Prozent kann. Du lernst ja nicht automatisch, wie du eine Mannschaft führen musst".
Darüber hinaus habe Scholl mit seiner Aussage Recht, dass es zu wenige Typen im Profifußball gebe, sagte Ziege: "Es wirkt alles sehr roboterartig. Jeder fragt nach Typen auf dem Platz, aber die gehen immer mehr verloren."
Es seien "sehr wenige Freiheiten für die Nachwuchsspieler" vorhanden, so Ziege weiter: "Die Jungs müssen heute nur noch von Montag bis Sonntag funktionieren. Wenn das einer nicht tut und mal ausschert, gibt es sofort einen Riesenaufschrei."
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