Bundesiga: Andreas Rettig fordert von DFB und DFL ein Bekenntnis zu 50+1

SID
Andreas Rettig ist der Geschäftsleiter des FC St. Pauli.
© getty

In der Debatte über die Zukunft der 50+1-Regel setzt Andreas Rettig den DFB und die DFL unter Druck. "Ein Bekenntnis der Präsidenten Rauball (Reinhard Rauball, d.Red.) und Grindel (Reinhard Grindel, d.Red) zu 50+1 ist längst überfällig", sagte der ehemalige DFL-Geschäftsführer und derzeitige kaufmännische Geschäftsleiter des Zweitligisten FC St. Pauli dem kicker.

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Wenn man sich nicht weiter von der Basis entfernen wolle, "sollten wir die gesellschaftliche Verantwortung von Mitbestimmung und Teilhabe höher bewerten als eine vermeintliche Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit", erläuterte Rettig.

Er sprach von einer "aktuellen Glorifizierung von Investorengeldern", die ihn keineswegs überzeuge. Vielmehr habe der deutsche Profifußball "von jeher eine vorbildliche Verteilung der Erlöse", schrieb Rettig, der von 2013 bis 2015 als DFL-Geschäftsführer tätig war, in einem Gastbeitrag für den kicker.

Die Diskussion über eine Reform der umstrittenen Investoren-Sperre war zuletzt vom DFL-Präsidium neu in Gang gesetzt worden. Es wurde eine ergebnisoffene Diskussion angeregt.

Im Gegensatz zu den anderen europäischen Top-Ligen dürfen Investoren in Deutschland die Mehrheit an einem Verein derzeit nur dann halten, wenn sie diesen mehr als 20 Jahre "ununterbrochen" und "erheblich" gefördert haben.

Bayer-Geschäftsführer plädiert für "eine Anpassung"

In der Bundesliga gelten entsprechende Ausnahme-Genehmigungen nur für Bayer Leverkusen, den VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim. Präsident Martin Kind von Hannover 96 hatte einen Antrag auf die Übernahme der Mehrheitsanteile des Klubs zuletzt auf Eis gelegt. Experten gehen davon aus, dass die 50+1-Regel einer Klage vor einem außersportlichen Gericht nicht standhalten würde.

"Weder für eine Abschaffung noch für den Erhalt der jetzigen Regelung", aber für "eine Anpassung" von 50+1 plädiert der langjährige Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen, Wolfgang Holzhäuser.

Die Regelung greife "zu stark in die gesetzlich verankerte Autonomie der Vereine ein". Klaus Filbry Geschäftsführer von Werder Bremen, unterstrich: "Wir brauchen faire Wettbewerbsgleichheit, mit gleichem Recht für alle."

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