Lucien Favre: Bis Juni 2019 bei OGC Nizza unter Vertrag
Schon vor dem kurzen Bosz-Intermezzo beim BVB stand Favre weit oben auf der Wunschliste der Dortmunder. Damals winkte Favre, angesprochen auf die Gerüchte rund um seine Person, ab, verwies auf seinen Vertrag und betonte, wie glücklich er doch in Nizza sei. "Nein", lautete die Antwort auf die Frage, ob ein Wechsel eine Option gewesen wäre.
Auch Nizza plante langfristig mit dem ehemaligen Trainer von Gladbach und Hertha. Der Wind hat sich offenbar gedreht. "Wenn Lucien die Möglichkeit bekommen würde, einen großen Klub zu trainieren, dann wären wir selbstverständlich gesprächsbereit", zitierte Sky Sport eine "gut informierte Quelle" aus dem Verein.
Nach der ersten Fabel-Saison 2016/17, in der Favre Nizza auf Rang drei und damit in die Europa League führte, fiel die Mannschaft um Ex-Bayer Dante in ein Formtief. Aktuell rangiert OGC auf Platz acht der Ligue 1. Favre führte die Verschlechterung zum Vorjahr auf die Dreifachbelastung zurück: "Es ist nicht einfach, eine normale Trainingswoche zu haben, wenn man alle drei Tage spielt. Das ist ein Riesenproblem."
Ein Problem, das er auch in Dortmund lösen müsste. Dazu gilt Favre zwar als herausragender Taktier, aber auch als nicht allzu einfacher Charakter. Das mögliche Setting mit Favre erinnert ein wenig an Thomas Tuchel.
David Wagner: Bis Juni 2019 bei Huddersfield Town unter Vertrag
Der Mirror brachte Wagner vor wenigen Tagen beim BVB ins Gespräch, und aufgrund seiner Vergangenheit in Dortmund liegt der Schluss natürlich nahe: Von 2011 bis 2015 trainierte der 46-Jährige die zweite Mannschaft, bevor es nach Huddersfield ging.
Dort ist Wagner nach dem Aufstieg in die Premier League die absolute Kultfigur, sein Vertrag läuft noch ein weiteres Jahr. Zwar ist die Euphorie nach dem guten Saisonstart etwas verflogen, aber noch immer hat der Klub drei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.
Ein Abschied aus Huddersfield wäre wohl nur denkbar, wenn der Klub nicht die Klasse hält und sich Wagner selbst zu einem Abschied entschließt - ein Rauswurf ist eigentlich undenkbar. Der richtige Moment für einen Abschied müsse erst noch kommen, sagte er im Dezember, "zu aufregend ist die Premier League". Für die Bundesliga habe das Timing noch nicht gepasst.
Zumindest macht Wagner aus seiner Zuneigung zum alten Klub keinen Hehl: "Borussia Dortmund ist ein herausragender Verein, in dem ich immer noch Mitglied bin. Ich mag und schätze die Verantwortlichen sehr, weil es vertrauensvolle und ehrliche Menschen sind. Ein ganz toller Klub."
Hannes Wolf: Vereinslos
Kommt aus dem Ruhrgebiet (in Bochum geboren), hat schon sieben Jahre für den BVB gearbeitet und wurde einst von Übervater Jürgen Klopp in den Verein geholt. Die nötige Grundqualifikation für den Job beim BVB bringt Wolf also mit.
Die Frage ist, ob sich die Führungsspitze bei Borussia Dortmund traut, ihren Champions-League-Kader in die Hände eines Trainers zu legen, der zwar im Jugendbereich und beim VfB Stuttgart Erfolge gefeiert, aber noch nie international gespielt hat.
Wolfs Vorteil: Er ist aktuell ohne Verein, hat sich also nicht mit öffentlichen Äußerungen ein weiteres Jahr seinem aktuellen Arbeitgeber wie andere Kandidaten und steht in Sachen Spielweise in der Tradition von Klopp. Wolfs Nachteil: Er hat gerade seine erste Trennung im Profifußball hinter sich, weil er das Gefühl hatte, seine Mannschaft nach nur 16 Monaten nicht mehr zu erreichen.