"Ich dachte daran, meine Karriere zu beenden. Wir sind immer einem großen Risiko ausgesetzt. Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht, ob es das noch Wert ist, sich immer wieder in dieses Risiko zu begeben", sagte Ginter im Zeugenstand im Prozess gegen den Attentäter Sergej W. vor dem Landgericht Dortmund am Mittwoch.
"Eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Deshalb habe ich nicht das aufgeben wollen, was mir Spaß macht", sagte Ginter, der während seiner Aussagen in Tränen ausbrach. "Alle lagen auf dem Boden. Splitter flogen in den Bus. Drinnen war Nebel. Marc (Anm. d. Red: Bartra) hat geschrien. Wir wussten nicht, was noch kommt", so Ginter.
BVB-Bus-Anschlag: Angeklagter bestreitet Tötungsabsicht
Der Angeklagte Sergej W. hat mittlerweile gestanden, vor der Abfahrt der Dortmunder zum Champions-League-Spiel gegen die AS Monaco am Teamhotel des BVB drei Sprengsätze gezündet zu haben.
Er bestreitet jedoch eine Tötungsabsicht. Das Motiv soll Habgier gewesen sein, mutmaßlich wollte Sergej W. mit kreditfinanzierten Put-Optionen nach seiner Tat am sinkenden Kurs der BVB-Aktie verdienen.
Die Staatsanwaltschaft wirft W. versuchten Mord in 28 Fällen, das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und schwere Körperverletzung in zwei Fällen vor.